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FC Eintracht Münchberg

Bezirksliga Oberfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2021 um 10:00 Uhr

Meister FC Eintracht Münchberg: Kompakte Truppe mit viel Offensivpower

Für die Münchbererger war es eine Saison für die Geschichtsbücher, nicht nur wegen Corona. Nach 34 Jahren hat der am Schützenplatz angesiedelte Verein den Sprung zurück in die Landesliga geschafft. Mit einer weitgehend eingespielten Truppe und jede Menge Eigengewächse setzte sich die Mannschaft von Markus Bächer überraschend deutlich an der Spitze durch.

Von Hans-Jürgen Wunder

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

So richtig Neuland ist die Landesliga für die Münchberger nicht, denn schließlich waren sie bereits von 1985 bis 1987 in dieser Spielklasse vertreten. Freilich war im Sommer 2019, als die Saison begann, nicht damit zu rechnen, dass es ein Landesligacomeback für die Bächer-Elf geben würde. Mit dem früheren Hofer Harald Fleischer lotste der Bezirksligist zwar einen früher höherklassigen Routinier an den Schützenplatz. Ansonsten vertrauten die Eintracht-Verantwortlichen aber weiter auf die angestammte Elf, die um so manches Talent aus den eigenen Reihen oder Kicker aus der näheren Umgebung ergänzt wurde. Entsprechend bodenständig und keinesfalls euphorisch war auch die Zielsetzung von Coach Markus Bächer. "Wir sind in der letzten Saison als Sechster gerade noch so im vorderen Drittel gelandet. Da wollen wir wieder hin", meinte Coach Markus Bächer im anpfiff-Gespräch. Dabei ließ er sich auch von den guten Ergebnissen der Testspiele nicht beeindrucken.

Entwickelte sich schnell zur tragenden Säule: Neuzugang Harald Fleischer (re.).

anpfiff.info

Leistungsexplosion nach Auftaktremis

Mit dem 2:2-Unentschieden zum Start gegen Aufsteiger FC Rehau nach zweimaligem Rückstand konnten die Eintracht-Verantwortlichen nicht unbedingt zufrieden sein. Danach traten die Bächer-Schützlinge aber kräftig auf das Gaspedal. Der 8:0-Auswärtssieg beim TSV St. Johannis Bayreuth mag noch etwas der Unerfahrenheit und den zahlreichen Ausfällen beim Neuling geschuldet gewesen sein. Doch der glatte 4:0-Erfolg am Lerchenbühl bei den ebenfalls hoch eingeschätzten Saasern verdeutlichte, dass mit der Eintracht bei der Vergabe der vorderen Plätze zu rechnen sein würde.

Danach wurden die Spiele zwar enger und die Ergebnisse knapper - und in Kirchenlaibach und gegen Kasendorf setzte es zwei Niederlagen am Stück. Aber in Poppenreuth meldeten sich die Eintracht-Kicker die einem wichtigen 2:1-Auswärtssieg in Poppenreuth zurück. "Wir hatten eigentlich alles in Griff, mussten zum Schluß aber trotzdem etwas zittern", resümierte ein glücklicher Eintracht-Coach nach dem psychologisch wichtigen Sieg. Trotzdem musste die Mannschaft auch immer wieder Nehmerqualitäten entwickeln, etwa bei der 1:3-Auswärtsniederlage in Tirschenreuth, als Torjäger Thorsten Lang meinte: "Das war eine Frechheit gegenüber unseren Fans." Doch unter dem Strich änderte das nichts daran, dass sich die Bächer-Elf inzwischen zu einer Spitzenmannschaft gemausert und sich vorne festgesetzt hatte.

Lieferten sich ein mannschaftsinternes Duell um die Torschützenkrone: Lucas Köhler (li.) und Thorsten "Toto" Lang.

anpfiff.info

Starkes Kurzprogramm

Am Ende des ersten Saisonabschnittes hatte die Münchberger mit dem 6:1-Sieg bei den kleinen Altstädtern noch ein starkes Zeichen gesetzt. Danach kam Corona und als dann endlich wieder gespielt werden durfte, setzte der Spitzenreiter energisch nach. Das Nachbarderby gegen die SpVgg Selbitz wurde beim 5:0-Erfolg jedenfalls zu einer überraschend klaren Angelegenheit und der Trainer lobte: "Die Mannschaft hat nie nachgelassen und auch die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen."

Angenehmer Nebeneffekt der überzeugenden Vorstellung war, dass der Dreier den nötigen Rückenwind für das kurze Herbstprogramm 2020 gab. Die Truppe um Keeper Mario Möschwitzer löste die Pflichtaufgaben gegen die abstiegsgefährdeten Mistelgauer und Kirchenlaibacher souverän und fuhr mit breiter Brust zum Hauptverfolger SSV Kasendorf. An der Bernhard-Münch-Sportstätte schüttelten sich die Gäste nach frühem Rückstand dann kurz, boten anschließend eine meisterliche Vorstellung und entschieden die Partie beim 4:1-Erfolg kurz vor und nach der Halbzeit zu ihren Gunsten. Damit war ein Zeichen gesetzt und das Titelrennen entschieden - wohl auch, wenn die Saison fortgesetzt worden wäre. Als schließlich die Quotientenregelung griff, war das Ergebnis eindeutig - der FC Eintracht Münchberg war mit deutlichem Vorsprung Meister der Bezirksliga.

Nur zu Beginn auf Augenhöhe: Beim Gipfeltreffen in Kasendorf setzte sich Julian Rietsch (re.) mit seinen Kollegen eindrucksvoll durch.

anpfiff.info

Respekt vor Landesliga

Markus Bächer weiß, dass die Landesliga ein ganz anderes Kaliber sein wird als die Bezirksliga. „An diese Liga und die weiteren Fahrten müssen wir uns erst gewöhnen. Aber ich denke schon, dass uns die Aufstiegseuphorie etwas tragen wird.“ Oberstes Ziel sei der Klassenerhalt. Und: „Natürlich wollen wir die gestandenen Landesliga-Teams ein wenig ärgern.“

Auch in der Landesliga will der FC Eintracht seinen eingeschlagenen Weg mit Eigengewächsen und Spielern aus Münchberg und Umgebung fortführen. So sind die Verantwortlichen, was die Kaderplanung angeht, schon ziemlich weit. „Meine Mannschaft bleibt fast komplett zusammen, der Kader steht“, freut sich der Trainer. Lediglich Ersatzkeeper Luca Fiebiger werde den Verein verlassen. Dafür kommen ein paar Talente aus der Region hinzu, wie etwa Stefan Stumpf vom FC Waldstein oder Julian Schrepfer vom TuS Schauenstein. Und auch Sebastian Szewzyk kehrt aus Selbitz zurück. Eine echte Bereicherung ist auch der bisherige Friesener Michael Söllner - der Defensivmann bringt trotz junger Jahre mit 38 Landesligaspiele jede Menge Erfahrung in der höheren Liga mit.

Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft und viel Erfolg in der Landesliga.