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FC Viktoria Kahl

Bezirksliga Unterfranken West - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterportrait Viktoria Kahl: Qualität setzt sich durch

Die Relegation gegen den Abstieg in die Bezirksliga im Duell mit dem TSV Lengfeld verlief für die Viktoria aus Kahl besonders bitter. Unbeeindruckt marschierte jetzt die Kahler Mannschaft im Jahr nach dem Abstieg wieder zurück in die Landesliga. anpfiff.info hat sich mit dem Co-Spielertrainer Julian Mbuku über die letztendlich souveräne Meistersaison unterhalten.

Von Dominik Bathon

FC Viktoria Kahl

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Viel frustrierender kann eine Relegation kaum laufen. Sowohl im Hin-, als auch im Rückspiel der letztjährigen Relegation gegen den TSV Lengfeld kassierte der FC Viktoria Kahl ein Tor in letzter Minute. Umso ärgerlicher, dass das Gegentor kurz vor Ende des Rückspieles sogar die Entscheidung der Relegation herbeiführte. Mit einer Reihe von Neuzugängen und dem absoluten Willen, direkt wieder aufzusteigen, marschierte die Kahler Elf durch die Bezirksligasaison. In 30 Saisonspielen stehen 21 Siege, vier Unentschieden und fünf Niederlagen zu Buche. Wirft man einen genaueren Blick auf die Tordifferenz des Meisterteams, so liegt die Basis des Erfolgs offensichtlich in der stabilen Defensive.

Meilensteine zur Meisterschaft

Der langzeitverletzte Co-Spielertrainer Julian Mbuku bestätigt diesen Eindruck: „Unsere Stärke lag ganz klar in der Abwehrarbeit. Wir standen hinten echt gut über die gesamte Runde gesehen. Vorne waren gleichzeitig immer für ein Tor gut.“ Die größte Schwäche in der laufenden Saison sah Mbuku im Umschaltspiel: „Obwohl wir im Training gezielt darauf eingegangen sind und durchaus auch schon Schritte voran gemacht haben, trafen unsere Jungs des Öfteren noch falsche Entscheidungen in der Offensivbewegung.“ Im ersten Saisonspiel auf heimischen Rasen gegen Leider gab es direkt einen kleinen Dämpfer für die Kahler Elf. Unter dem damaligen Trainer Albert Repp ging dieses Spiel mit 0:3 verloren.

Doch die Mannschaft raffte sich auf, lieferte acht Siege in Serie und zeigte der Ligakonkurrenz ihren Anspruch auf die Tabellenspitze. Aus gesundheitlichen Gründen musste Albert Repp im Herbst des letzten Jahres dann kürzertreten, es folgten vier sieglose Partien. Als Nils Noe dann die Regie des Trainerpostens übernahm, fand die Mannschaft wieder zurück in die Spur und ließ bis zum Saisonende kaum etwas anbrennen. Dennoch gab es neben dem Trainerwechsel das ein oder andere Hindernis zu überwinden. „Viele Verletzungen, private Ausfälle, ein am Ende dünner Kader und die zeitgleiche Hartnäckigkeit der Konkurrenz der Teams Vatan Spor und Leider erhöhten den Druck“, schildert Mbuku.

Höhepunkt mit Drama

Der absolute Höhepunkt dann im dramatischen Spiel gegen den TSV Keilberg drei Spieltage vor Ende der Saison, in dem Bastian Schwalbe fünf Minuten vor Spielende das „Meistertor“ erzielte und den Kahler Anhang jubeln ließ. Großen Anteil am Erfolg hat sicherlich Nils Noe, der die Mannschaft erst im Winter übernommen hat. „Nils ist ein junger und erfolgshungriger Typ. Er bewahrt die Ruhe, findet immer die passenden Worte und ist menschlich ein klasse Kerl“, schwärmt Mbuku von seinem Coach. Auch in der kommenden Saison bleibt das Trainerteam so bestehen und stellt sich der Aufgabe Klassenerhalt. Es fällt schwer, bei vielen qualitativ überzeugenden Spielern einzelne Akteure herauszuheben.

Julian Mbuku gewann mit Kahl die Meisterschaft in der Bezirksliga Unterfranken West.

anpfiff.info

Kaum jemand sticht heraus

Jeder hat seinen Teil zum Gesamtergebnis der Saison beigetragen. Julian Mbuku gibt aber dennoch zu: „Auch wir hatten vier bis fünf Spieler die enorm wichtig waren. Beispielsweise Jannik Hessler war mit 16 Toren unser bester Torschütze. Er weiß leider oft selbst nicht wie gut und vor allem wie schnell er eigentlich ist. Meiner Meinung nach hätte er ohne Probleme sogar zehn bis fünfzehn Tore mehr auf dem Konto stehen haben können. Und das als Außenbahnspieler!“ Am Ende spielt für den jungen Co-Trainer auch keine große Rolle, wer die meisten Tore erzielt. Einzig und allein der Erfolg der ganzen Truppe stehe im Vordergrund. Mit dem Gewinn der Meisterschaft wurde das Saisonziel erfolgreich erreicht.

Wie groß die Erwartungshaltung beim FC Viktoria Kahl war, verdeutlicht, dass weder eine richtige Meisterschaftsfeier noch eine gemeinsame Abschlussfahrt stattfand. „Nach dem dramatischen Sieg gegen den TSV Keilberg (4:3) und dem verbundenen Gewinn der Meisterschaft haben wir ein wenig die Sau rausgelassen“, blickt Mbuku zurück. Die Vorfreude auf die Rückkehr in die Landesliga ist bei Verantwortlichen sowie Aktiven der Viktoria aus Kahl riesig. Am 14. Juni startet die Mannschaft um das Trainerteam Noe und Mbuku in die Saisonvorbereitung. Die Kaderplanung ist soweit abgeschlossen und „der Großteil bleibt zum Glück“. Zwei wichtige Spieler werden den Verein dennoch verlassen.

Vorfreude auf die Landesliga

Mit Enrico Puglisi und Jasko Colovic verliert der FC Viktoria Kahl zwei absolute Leistungsträger, die für den langfristigen Erfolg standen. Im Gegenzug kehrt ein altes Gesicht zurück an die Goethestraße in Kahl: Gökhan Aydin. „Man kann ihn schon als Königstransfer betiteln. Und ich denke er wird uns nächste Saison sehr gut tun“, freut sich Mbuku auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem alten Bekannten. Nach einem zweijährigen Intermezzo bei Viktoria Aschaffenburg schnürt der brandgefährliche Stürmer seine Schuhe wieder für die Viktoria aus Kahl. Darüber hinaus stoßen einige junge Spieler zum Kader hinzu, sodass man auch in der Breite besser für die Landesliga Nordwest gerüstet ist.

„Ich denke wir haben mit unserem Kader und dem Trainerteam eine sehr gute Chance in der Landesliga zu bestehen. Fast die komplette Mannschaft hat bereits Erfahrungen in der Landesliga oder auch schon höher gesammelt“, findet Mbuku passende abschließende Worte im Hinblick auf die bevorstehende Saison.