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FC Geesdorf

Bezirksliga Unterfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterporträt FC Geesdorf: Das Goldene Buch im Wiesentheider Rathaus

Der FC Geesdorf durfte schon ganz bald feiern. Anfang Mai reichte ein 3:3 in Unterspiesheim für die Meisterschaft und den erstmaligen Sprung des Dorfvereins in die Fußball-Landesliga. Dementsprechend hatte Spielertrainer Hassan Rmeithi die längste Zeit, um sich Gedanken zu zehn neu gebildeten Worten aus den Buchstaben des Vereinsnamens zu machen.

Von Michael Horling

FC Geesdorf

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

F wie Feierlichkeiten: Nach dem Spiel in Unterspiesheim haben wir um die drei Wochen lang gefeiert. Erst nach dem Spiel vor Ort, dann bei uns zu Hause. Wir haben ja einen kleinen Meisterbalkon in der Wohnung im Sportheim.... An den Ergebnissen danach hat man das mit dem Feiern dann erkannt. In Rannungen am Saisonende haben wir uns dann noch einmal zusammen gerissen. Danach hat uns der Wiesentheider Bürgermeister sogar ins Rathaus eingeladen. Wir durften im Goldenen Buch unterschreiben. Weil es so etwas im Markt noch nie gab, dass eine Mannschaft in die Landesliga aufsteigt. Das ist schon eine einmalige Geschichte.

Das offizielle Geesdorfer Meisterbild entstand in Unterspiesheim.

anpfiff.info

C wie Champions: Die letzten beiden Male sind wir ja als Zweiter aufgestiegen. Wichtig war, dass wir diesmal den Stress mit der Relegation nicht hatten und uns die Nervosität davor sparen konnten. Das ist natürlich schon ein Unterschied. Meister zu werden ist noch einmal was ganz anderes. Aber auch finanzieller Art ist es ein Unterschied. Die Relegation damals hat dem Verein richtig viel Geld eingebracht. Jetzt sind wir auch beim Erdinger Cup dabei. Ein paar der Jungs freuen sich natürlich auf dieses Kleinfeldturnier. Ich als Trainer halte nicht so viel davon. Es soll sich halt bloß niemand verletzen...

G wie Gochsheim: Ich habe alle vier Spiele des TSV verfolgt. Es ist schon ein bisschen kurios, weil ich ja mein Zweitspielrecht in Gochsheim habe und dort bei den Senioren dabei bin. In einem der beiden Relegations-Heimspiele war ich sogar Platzordner. Das war eine lustige Geschichte. Dass der TSV Ansbach-Eyb ziemlich soverän geschlagen werden konnte, das hat mich sehr gefreut. Gegen Karlburg hat man dann gemerkt, dass dieser Gegner reifer war, vor allem, was die Defensivarbeit angeht. Am Ende hat sich Karlburg leicht verdient durchgesetzt, das muss man schon zugeben. Aber der Aufstieg der Gochsheimer hätte mich natürlich sehr gefreut. Der Verein ist allerdings ja selbst der Meinung, dass die Landesliga vielleicht noch zu früh käme für die junge Truppe. Die geben sich Zeit.

So jubelten die Geesdorfer...

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E wie Erfolgsweg: Die Mannschaft hat den größten Anteil an diesem Aufschwung über die Jahre. Es sind ja noch zehn, elf Jungs dabei, die den Weg seit der Kreisliga mitmachen. Es ist nicht so, dass in Geesdorf die Mannschaft immer ausgewechselt wurde. Meine Spieler sind lernfähig, immer heiß auf etwas Neues. Die üben und lernen, saugen alles auf, versuchen es umzusetzen. Und das ohne finanzielle Mittel. Es macht einfach einen Riesenspaß.

E wie Ergänzungen: Wir haben bisher vier Neue geholt. Erik Reuß kommt aus der Jugend der SG mit Wiesentheid, er könnte aber auch noch ein Jahr U19 spielen. Dominik Hümmer wechselt vom TSV Geiselwind zu uns, er ist auch erst 21 Jahre jung. Emre Zeyrek kommt von Türkiyemspor Schweinfurt zu uns. Und auch Volkan Bilgin, zuletzt Lindleinsmühle Würzburg, der ein Jahr nicht spielte, verstärkt uns. Er ist der Bruder von Sinan. Und dann konnten wir Leutrim Gjemajli reaktivieren. Er spielte letzte Saison nur zum Start gegen Riedenberg ein paar Minuten und hörte dann auf. Jetzt hat er sich wieder gemeldet. Abgänge haben wir keine. Und der eine oder andere Zugang ist noch offen. Kann sein, dass es da noch eine dicke Überraschung geben wird...

Spielertrainer Hassan Rmeithi strahlt - sein Nachwuchs schaut eher skeptisch...

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S wie Simon und Stefan: Simon Weiglein ist zweiter Abteilungsleiter, sein Bruder Stefan schon lange Jahre Kapitän. Natürlich sind beide sehr wichtig. Nicht nur als Spieler, auch wegen ihrer menschlichen Art. Beide könnten seit Jahren schon woanders spielen, waren umworben von Schweinfurt 05, den Kickers aus Würzburg, dem WFV, Großbardorf, Kitzingen, als die damals oben spielten. Auch die Sander haben angerufen. Aber sie gingen unseren Weg mit, wollten in Geesdorf etwas aufbauen. Und deshalb sind sie nun die großen Vorbilder für so manche andere Spieler.

D wie Dorf: Wir haben 380 Einwohner. Konkret haben wir noch nicht geschaut, aber ich denke schon, dass wir der kleinste Ort in Bayern in der Landesliga sind. Zumindest mit einem Verein, in dem kein Geld fließt. Das ist schon sensationell. Es gibt bestimmt irgendwo einen 400 Einwohner-Ort mit einem Investor, der sein Geld reinschmeißt in den Verein. Aber ohne und mit fast derselben Mannschaft wie in der Kreisliga... Man sieht es ja auch bei unseren Nachbarn in Abtswind, wo man nun sogar Bayernliga spielt.

O wie Oberschwarzach: Die Verbindung zu denen ist nicht ganz so positiv. Nachdem die Rivalität mit Wiesentheid aufgehört hat und wir freundschaftlich verbunden sind, hat sich genau diese Rivalität ein bisschen in Richtung Oberschwarzach verlagert. Die sind in unserer Nähe, haben in etwa das gleiche Level, wollten ja auch aufsteigen. Am Ende gab es von uns ein paar Gesänge in deren Richtung. Es ist mir eigentlich ziemlich egal, dass die nun nicht mehr in unserer Liga sind. Aber ich hätte mich gefreut, wenn wir auf unsere Nachbarn aus Abtswind nächste Saison getroffen wären. Nicht aus Schadenfreude, sondern weil es ein Hammerderby in der Landesliga gewesen wäre.

Meister trinken auch schon mal ein bisschen mehr...

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R wie Rmeithi: Das ist an sich die richtige Schreibweise: Rmeithi - ohne das "e" nach dem R und mit einem "e" in der Mitte und keinem "a". Aber unser Name wird aus dem Arabischen halt immer anders übersetzt. Das ist halt eine ganz andere Schrift... Am Anfang machte ein Dolmetscher aus mir einen Hassan Alremeithi, so werde ich auch noch aufgeführt. Der dachte wohl, dass alle Araber vorne ein "Al" stehen haben müssen...

F wie Fußball-Landesliga: Es ist nicht so, dass wir nur über ein einziges Jahr dort reden. Wir wollen schon erfolgreichen Fußball spielen, keinen Kontakt haben zu den Abstiegsplätzen und im Mittelfeld landen. Ich will einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, Sechster bis Achter werden. Dafür trainieren wir nun intensiv. Mutig bin ich übrigens schon immer... Und die Jungs sind heiß: Schon vor dem offiziellen Start waren neulich an einem Dienstag bei einem freiwilligen Training 21 Mann da. Freuen werden wir uns auf jedes Spiel, besonders natürlich auf solche wie gegen Euerbach einen alten Rivalen, der ja auch Ambitionen hat nach oben.