Meister der Kreisklasse 4: Stadtsteinachs erster Schritt auf einem langen Weg - anpfiff.info
TSV Stadtsteinach 
Kreisklasse 4 Bayreuth-Kulmbach - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 17.06.2015 um 00:00 Uhr
Meister der Kreisklasse 4: Stadtsteinachs erster Schritt auf einem langen Weg
Als Favorit gestartet, legte der TSV Stadtsteinach eine bärenstarke Hinrunde ohne Niederlage hin und schien seiner Rolle gerecht zu werden. Ein Durchhänger im Frühjahr ließ die Mannen von Spielertrainer Florian Schlegel aber noch einmal zittern. Am Ende behielt man jedoch die Nerven und durfte verdient den Meistertitel feiern. Der Aufstieg in die Kreisliga soll aber erst der Anfang sein! 
Von Christian Aufseß
TSV Stadtsteinach Meister 2014/15

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Dass der TSV Stadtsteinach am Ende ganz oben in der Tabelle steht, dürfte nicht die allergrößte Überraschung des Spielkreises sein. Schließlich ist der Ex-Bezirksligist immer noch eine Hausnummer im Landkreis und hatte sich vor der Saison mit Thomas Helldörfer als sportlichen Leiter den Erfolgscoach aus der Vergangenheit zurück in den Verein geholt. Mit ein paar Verstärkungen wie den beiden Tschechen Jan Nerad und Martin Ciznar oder Helldörfer selbst, der nochmal die Schuhe schnürrte, hatten die Stadtsteinacher dann wohl auch den stärksten Kader der Liga beisammen. So wurde der Favorit seiner Rolle auch gerecht, als man 21 Partien in Folge ungeschlagen blieb und bereits früh in der Saison souveräner Tabellenführer war. 

Ein Durchhänger kostet fast die Meisterschaft

Doch mit der vermeintlich leichten Heimpartie gegen den BSC Kulmbach Ende März sollte sich das Blatt wenden. Thomas Helldörfer schied nach zehn Minuten mit einer schweren Verletzung aus, die Stadtsteinacher vergaben in der Folge etliche Chancen und wurden hinten vom späteren Absteiger eiskalt bestraft: 0:2 verloren, die erste Niederlage seit einer gefühlten Ewigkeit. In der darauffolgenden Woche ging es für die verunsicherten Stanicher zur aufstrebenden Bezirksliga-Reserve des VfB Kulmbach. Nach einer katastrophalen Leistung verlor man 2:4. Als im Heimspiel gegen eine ersatzgeschwächte Katschenreuther zweite Mannschaft auch nur ein 1:1-Unentschieden heraussprang, war die Meisterschaft ernsthaft in Gefahr. "Wir wussten, was die Kupferberger für eine Riesenrückrunde spielen", meint Schlegel. Der Vorsprung war auf vier Punkte geschmolzen, daher musste man sich zusammensetzen und sich Gedanken machen. "Wir haben dann die richtigen Entscheidungen getroffen", freut sich der Spielertrainer im Nachhinein. Denn im Auswärtsspiel beim 1. FC Kirchleus, einem beliebten Stolperstein für Favoriten, kam man zurück in die Spur und konnte 4:1 gewinnen. "Da haben wir den Turnaround geschafft", meint der sportliche Leiter Thomas Helldörfer und fügt an: "Für mich war das die entscheidende Partie. Danach war ich sicher, dass wir es schaffen". Auch für Schlegel war Kirchleus ein Knackpunkt der Meistersaison, noch höher stellt er aber das Derby in Grafengehaig zwei Wochen später. "Ein Derby am Samstag, die ganzen Kupferberger waren da und haben auf unseren Ausrutscher gehofft. Da hatte ich schon ein mulmiges Gefühl", gibt der Trainer zu. Doch mit einem eindrucksvollen 5:0-Auswärtssieg bewies die Mannschaft Charakter. "Nach dem Spiel habe ich gewusst, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen", so Schlegel. 

Gegen den BSC Kulmbach setzte es für den TSV Stadtsteinach und Martin Ciznar (re.) vollkommen unerwartet die erste Niederlage der Saison. 
anpfiff.info

Im Derby den Titel eingetütet

Eine große Hürde sollte auf die Stanicher aber noch warten. Am vorletzten Spieltag konnte man im Heimspiel gegen Verfolger Kupferberg die Meisterschaft eintüten oder mit einer Niederlage wieder spannend machen. Letzteres wollte die Schlegel-Elf dringen umgehen, schließlich stand am letzten Spieltag eine schwere Auswärtspartie in Marktschorgast auf dem Programm. "Der Druck war enorm. Vor dem Spiel in der Kabine konnte man die Anspannung spüren", erinnert sich Schlegel. Den Stadtsteinachern kam aber zugute, dass viele Spieler bereits zu Bezirksligazeiten für den Verein spielten und daher diese Art Drucksituation kannten. "Wir haben damals vor über 2000 Zuschauern in Wüstenselbitz gewonnen und den Klassenerhalt geschafft. Wir hatten diesmal sicher keine Angst", erklärt der Trainer. Das hochklassige Spiel endete dann 0:0, Schlegel und Co. reichte der Punkt für die Meisterschaft. Im Nachhinein spricht der Coach nochmal ein Pauschallob an seinen Abwehrverbund aus, die das gemeingefährliche Kupferberger Sturmduo Schanz und Schuberth aus dem Spiel nahmen. "Das war ganz hohes Niveau", so der Trainer.

Im Kollektiv verteidigten die Stadtsteinacher mit Johannes Philp (re.) das Kupferberger Sturmduo um Alexander Schuberth und Tobias Schanz (li.)
anpfiff.info

 Die Befreiung von einer "Riesenlast"

Direkt nach der Partie wurde zu den eher ungewöhnlichen Klängen von Modern Talking die Meistersause eingeläutet. "Da ging ganz schön die Post ab", geht Schlegel nicht ins Detail. "Von uns allen ist mit dem Schlusspfiff eine Riesenlast abgefallen", meint er rückblickend. Schließlich hatte spätestens nach der Hinrunde jeder mit der Meisterschaft gerechnet. "Wir waren die ganze Saison über Tabellenführer, wenn wir das am Ende vergeigt hätten, hätte der gesamte Landkreis über uns gelacht", so Schlegel. Um Abstand von der intensiven Saison zu gewinnen, musste der Spielertrainer auch direkt nach der letzten Partie zehn Tage Urlaub in der Türkei verbringen. Zurück in Oberfranken galt es sofort, die Kupferberger in der Relegation um die Kreisliga anzuschauen. "Ich freue mich für Michael Lerner, dass sie auch aufgestiegen sind. So haben wir auch in der neuen Liga ein tolles Derby", freut sich Schlegel.  

Die Macher beim TSV Stadtsteinach: Thomas Helldörfer (li.) und Florian Schlegel sind angetretenen, um den schlingernden Ex-Bezirksligisten wieder auf Kurs zu bringen. Sie sind auf einem guten Weg!
anpfiff.info

Der harte Kern als wichtiger Baustein

Sicher, die Stadtsteinacher hatten von der Qualität her einen Kreisligakader und waren Favorit auf den Titel, doch dass es am Ende tatsächlich geklappt hat, ist für Schlegel auch ein Verdienst des "harten Kerns". Da etwa Kapitän Michael Kodisch oder Paul Waljaew auswärts studieren sowie einige Schichtarbeiter unter der Woche nicht zum Training kommen können, stand der Trainer bei der Dienstagseinheit häufig mit sechs bis sieben Mann am Feld. "Wir haben aber nicht gemeckert, sondern haben unser Zeug gemacht und alle an einem Strang gezogen", meint Schlegel. Thomas Helldörfer war nach seiner schweren Verletzung sogar zum Sportplatz gekommen, um sich beim Training auf die Bank zu hocken und das Geschehen von Außen zu kommentieren. "Da sind wir echt ein verschworener Haufen geworden", sieht der Trainer die wenig besuchten Trainingseinheiten eher als Lösung denn als Problem. Zum harten Kern zählt Schlegel unter Anderem Torwart Tobias Bauernschmidt, der als "großer Motivator" immer vorneweg marschiert, Winterneuzugang Max Schuberth oder Mittelfeldspieler Johannes Philp. Auch vor Paul Waljaew zieht der Coach seinen Hut, schließlich tuckert der 23-Jährige jedes Wochenende von Berlin nach Stadtsteinach. "Das sind alles klasse Jungs", bezieht Schlegel auch die Spieler der zweiten Mannschaft mit ein, die sich ohne Murren jedes Mal auf die Bank gesetzt hätten.

Fünferpack vom VfB Kulmbach als Verstärkung

Selbstverständlich will man in Stadtsteinach die Meistermannschaft beisammenhalten, einzig Jan Nerad verlässt den Verein mit unbekanntem Ziel. Ersatz dürfte aber bereitstehen. Schließlich bot sich bereits Anfang Mai die Möglichkeit, fünf gestandene Bezirksligakicker vom VfB Kulmbach zu verpflichten. Johannes Tschierschke (24 Jahre), Max Wolharn (28), Andrè Haack (27), Pascal Zeiß (23) sowie Michael Hamacher (28) hatten angekündigt, die Metzdorfer zu verlassen und am Besten zusammen einen neuen Verein zu suchen. "Wir haben lange überlegt, ob wir das machen sollen", erinnert sich Thomas Helldörfer. "Es ist ja unüblich, fünf Spieler von einem Verein zu verpflichten. Man will Gruppenbildung innerhalb der Mannschaft möglichst verhindern", erklärt der sportliche Leiter. Doch da man sich vorgenommen hatte, den Kader mit fünf bis sechs Spielern zu verstärken, kamen die VfB-Kicker gerade richtig. Auch die Option, nur zwei oder drei von ihnen zu verpflichten, schied aus. "Die Jungs waren nur im Paket zu haben", lacht Helldörfer. So schlug man am Ende zu und kann sich über viel neue Qualität im Kader freuen, zumal mit Ferhat Celikten (21) ein weiterer talentierter Offensivspieler an die Steinach wechselt.

Ferhat Celikten (re.) ist nach den fünf Metzdorfern der sechste Neuzugang beim TSV. "Er kann den Sprung in die erste Elf schaffen", attestiert Helldörfer dem 21-Jährigen gute Anlagen.
anpfiff.info

Bezirksliga als langfristiges Ziel

Die Zukunft schaut also so rosig aus wie lange nicht in Stadtsteinach. "Der Aufstieg in die Kreisliga war erst ein erster Schritt", gibt sich Helldörfer nicht lange mit Understatement hin. Die Zielsetzung für die kommende Kreisligasaison ist forsch: "Wir wollen einen Platz unter den ersten Sechs. Das ist realistisch", meint der 43-jährige Ex-Altstädter. Wie ein gewöhnlicher Aufsteiger den Klassenerhalt als Ziel ausgeben, kommt für Helldörfer nicht in Frage. "Ich kann ja nicht fünf Bezirksligaspieler verpflichten und dann nur die Klasse halten wollen", findet er. Man möchte sich in den vorderen Regionen der Kreisliga etablieren und irgendwann wieder in höhere Gefilde vorstoßen. "Ich bin nicht nach Stadtsteinach gekommen, um immer nur Kreisliga zu spielen", meint Helldörfer und fügt an: "Auf längere Sicht ist sicher die Bezirksliga das Ziel!". 

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
2
30
85:25
64
3
30
69:40
47
5
30
64:59
47

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
30
Spiele gewonnen
19
Spiele unentschieden
9
Spiele verloren
2
:0
Zu-Null-Spiele
16
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
73
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
5
Gelbe Karten
55
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
29
Zuschauer
2160
Zuschauerschnitt
144

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
03.08.2014 - 22.03.2015
21 Sp
51 Pkt
50:11 Tore
Am längsten ohne Sieg
29.03.2015 - 12.04.2015
3 Sp
1 Pkt
3:7 Tore
Die meisten Siege in Folge
18.04.2015 - 10.05.2015
4 Sp
12 Pkt
19:1 Tore
24.08.2014 - 21.09.2014
4 Sp
12 Pkt
12:0 Tore
Die meisten Remis in Folge
seit 17.05.2015
2 Sp
2 Pkt
1:1 Tore
16.11.2014 - 29.11.2014
2 Sp
2 Pkt
2:2 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
29.03.2015 - 06.04.2015
2 Sp
0 Pkt
2:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
10.08.2014 - 15.03.2015
10 Sp
26 Pkt
30:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
03.08.2014 - 22.03.2015
11 Sp
25 Pkt
20:6 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
25
4
1
8
R
2
1
-
3,1
9
1
-
6
R
1
-
-
3,0
28
5
-
-
R
2
-
-
2,0
2
-
-
2
R
-
-
-
3,8
30
13
4
2
R
5
-
-
2,6
27
-
3
-
R
8
-
-
2,3
7
-
-
4
R
1
-
-
3,0
1
-
-
1
R
-
-
-
-
1
-
-
1
R
-
-
-
-
21
-
2
-
R
5
1
-
2,5
30
1
3
-
R
4
-
-
2,3
1
-
-
1
R
-
-
-
-
6
-
-
6
R
-
-
-
-
4
1
-
4
R
-
-
-
-
30
1
-
-
R
6
-
-
2,3
8
-
-
8
R
1
-
-
-
3
-
-
3
R
-
-
-
3,0
24
1
4
-
R
2
-
-
2,6
4
-
-
-
R
1
-
-
-
2
-
-
2
R
-
-
-
-
30
6
7
-
R
6
-
-
2,6
2
-
-
1
R
-
-
-
-
28
22
3
1
R
6
-
-
2,8
10
1
3
2
R
2
-
-
3,0
26
5
3
11
R
2
-
-
2,4
16
6
1
-
R
1
-
-
2,8
2
-
-
2
R
-
-
-
-
2
-
-
-
R
-
-
-
3,1
17
5
1
1
R
-
-
-
2,3
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



Diesen Artikel...