Meisterportrait SV Erlenbach: Chronik einer meisterhaften Spielzeit - anpfiff.info
SV Erlenbach/Main 
Landesliga Nordwest - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 11.06.2013 um 06:00 Uhr
Meisterportrait SV Erlenbach: Chronik einer meisterhaften Spielzeit
Der SV Erlenbach darf sich mit dem Meistertitel der Landesliga Nordwest und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bayernliga Nord schmücken. Trotz der über weite Strecken souveränen Vorstellungen hatte gerade zu Beginn der Saison niemand auch nur im Traum daran gedacht, so weit zu kommen. Zusammen mit dem Sportvorstand des Klubs, Hartmut Heinrich, begibt sich anpfiff.info auf Spurensuche nach Gründen des Erfolges.
Von Georg Meyer
Der SV Erlenbach feiert die Meisterschaft in der Landesliga Nordwest

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

So sehen Sieger aus - die Erlenbacher Akteure nach dem entscheidenden Spiel gegen Höchberg
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Konstant hohes Niveau

Es reicht ein kurzer Blick auf die Statistik, um nachvollziehen zu können, warum der SV Erlenbach ein verdienter Meister ist. Die Mannschaft spielte über die komplette Saison hinweg auf einem konstant hohen Niveau. Von den insgesamt sechs Niederlagen kassierte man gleichermassen jeweils drei in Vor- und Rückrunde, gleich zweimal musste man sich den Turnern aus Schweinfurt geschlagen geben. Von Anfang September des vergangenen Jahres (seit der 0:1-Pleite gegen Schweinfurt) bis hinein in den März dieses Jahres legte man eine beeindruckende Serie von sage und schreibe 15 Spielen ohne Niederlage hin - für deren Ende sich erneut diese verflixten Schweinfurter verantwortlich zeichneten. Mit nur 26 Gegentoren stellte der SVE zudem die stabilste Defensive der Liga.

Neuzugänge schlugen sofort ein

Dank ihnen war die Erlenbacher Abwehr sicherer als die Bank von England: Tino Frauenfelder (re.) und Fabian Galm
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Vor der Saison wurde intern ein einstelliger Tabellenplatz als Ziel ausgerufen. Dass diese Zielsetzung jedoch schnell einer erneuten Evaluation und Korrektur unterzogen werden musste, ist unter anderem der guten Vorbereitung und personellen Planung der Saison geschuldet. Und dafür zeichnet sich vorrangig ein Mann verantwortlich - der Sportvorstand des SV Erlenbach, Hartmut Heinrich. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen und natürlich auch dem Trainer Jürgen Baier hatte er sich auf die Fahnen geschrieben, die Mannschaft mit jungen und hungrigen Spielern aus der näheren Umgebung fit für die Landesliga zu machen.
Mit einem derart durchschlagenden Erfolg hat allerdings auch Heinrich kaum rechnen können: "Unsere Erwartungshaltung war auf einen einstelligen Tabellenplatz ausgerichtet. Mit unseren Transfers ab März letzten Jahres hatten wir aber ein richtig gutes Händchen. Mit Alexander Waimert, Stephan Krug, Fabian Galm, Philipp Fachaux, Tino Frauenfelder in der Viererkette, dahinter mit dem erfahrenen Sven Schröer als Torwart und davor mit Matthias Rieth auf der 6er Position - neben Deniz Tiryaki - formten wir einen komplett neuen Defensivverbund als Rückgrat. Dieser stellte sich schnell als Garant für unseren Erfolg heraus." Doch auch in der Offensive wurde nach sinnvollen Ergänzungen für die erfahrenen Kräfte wie Sebastian Göbig, Baris Eren, Jens Mehrmann oder Islam Seren gefahndet. "Diesen Leuten stellten wir die unter Profibedingungen ausgebildeten Youngster Marius Trippel und Paul Heinrich zur Seite - das hat hervorragend funktioniert."

Nicht nur eitel Sonnenschein

Plagten sich lange mit Verletzungen herum: Alex Waimert (re.) und Sebastian Göbig
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Doch es gab bei all der Anfangseuphorie auch Zeiten, in denen es nicht ganz so gut lief. Gerade der Auftakt ins Spieljahr 2013 gestaltete sich extrem zäh und schwierig. Plötzlich schien die Konstanz abhanden gekommen. Völlig ungewohnte Unsicherheiten schlichen sich ein. "Die Spiele 2013 gestalteten sich für uns schwierig, da auch uns der strenge Winter keine optimale Vorbereitung erlaubte," so Heinrich. Hinzu kam, dass auch die Peronalsituation plötzlich alles andere als optimal aussah: "Bereits im ersten Spiel Anfang März gegen Abtswind verletzte sich unser Spielmacher Sebastian Göbig schwer am Fuß, fehlte in einigen Spielen und kämpfte mit seiner Verletzung bis zum Saisonende. Dazu gesellte sich mit Fabian Galm der nächste Langzeitverletzte und auch Alexander Waimert fand nach seinem Schulterbruch nicht mehr zu seiner gewohnten Form der Hinrunde." Doch in dieser schwierigen Situation zeigte sich eine unverhoffte Qualität des breit aufgestellten Kaders. "In dieser Phase sprangen gerade die blutjungen Spieler, Krug, Trippel, Heinrich, Strugarov und Kny in die Bresche und führten uns mit tollen Leistungen letztlich zur Meisterschaft."

Präsident Udo Berninger bei der Einweihung des Kunstrasenplatzes
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Verbesserung der Strukturen - ein langfristiges Konzept

Damit dieser tolle Erfolg auch eine gewisse Nachhaltigkeit mit sich bringen kann, wird in Erlenbach eifrig an der Zukunft des Vereins gewerkelt. Aus sportlicher Sicht war ohne Frage der Bau des neuen Kunstrasenplatzes als ein Meilenstein für den Verein zu sehen. Auch Heinrich ist froh, dass der Klub dieses Mammutprojekt umsetzen konnte: "Wir haben unsere Infrastruktur verändert, indem wir einen Sportplatz schwerenHerzens opferten, um eine ,wetterunabhängige' Anlage in Form unseres Kunstrasens bauen zu können. Damit schufen wir die Basis für unsere sportlichen Aufgaben, indem wir jetzt Trainings- und Spielmöglichkeiten für alle unsere aktiven Mitglieder anbieten können. Vor allem die Jugendabteilungen werden von den neu geschaffenen Bedingungen besonders profitieren." Alles in Allem will der Verein für die kommenden Herausforderungen und Aufgaben gerüstet sein, die auf einen Kleinstadtverein zukommen. Dabei soll jedoch der eingeschlagene Weg niemals verlassen werden: "Natürlich wollen wir das, was wir bislang mit den Aktiven sportlich erreicht haben, nicht gleich wieder hergeben, doch wir sind reine Amateure und im Amateursport gibt es viele Paramater, die man nicht direkt beeinflussen kann. Wir sind und bleiben ein Ausbildungsverein und wollen diese Schiene auch nicht verlassen, was mit ehrenamtlichen Mitarbeitern auch nicht anders realisierbar ist."

Jürgen Baier wird zum wiederholten Male Opfer eines hinterhältigen Angriffs mit Gerstensaft.
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Jürgen Baier als Glücksgriff

Doch zurück zum Sportlichen, ein Name, der auf keinen Fall vergessen werden darf, ist der des Trainers. Mit Jürgen Baier haben die Erlenbacher einen erfahrenen und akribischen Übungsleiter, der aufgrund seiner eigenen Karriere mit sämtlichen Aspekten des Fußballs vertraut ist. Ein echter Glücksfall für den Verein, so sieht es auch Hartmut Heinrich, der ebenfalls ein gutes Verhältnis zum Coach pflegt: "Jürgen hat in uns einen Verein gefunden, mit dem er sich von Herzen identifiziert - und wir
haben mit ihm einen Mann gewonnen, der optimal zu uns passt. Gerade unsere sehr junge Mannschaft profitiert von seiner Erfahrung und seinem Know-How in allen Facetten des Fußballsports." Baier gilt als Fußballverrückter. Kein Wunder, dass er diese Einstellung auch innerhalb seiner Familie weitergegeben zu haben scheint: "Da er selbst Vater von zwei Söhnen ist, die Profis sind, kennt er alle Situationen und Anforderungen, die die Arbeit mit jungen, talentierten Fußballern mit sich bringt. Seine Autorität ist unzweifelhaft und wir sind, so denke ich, ein gutes Team."

Und so sieht gute Teamarbeit dann bildlich aus: Sportvorstand Hartmut Heinrich (li.) in trauter Eintracht mit Trainer Jürgen Baier.
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Wird personell nachgebessert?

Eine Frage, auf die man bei Hartmut Heinrich nur selten konkrete Antworten bekommt. Jedoch kann man mit dem sympathischen Sportvorstand ohne Probleme abendfüllende Monologe über talentierte und vielversprechende Jungfußballer geniessen. Potenzielle Neuzugänge sollen auf jeden Fall nahtlos in das Vereinskonzept passen. Dieses sieht vor, engagierten jungen Fußballern die Möglichkeit zu geben, beim SVE an ihre sportliche Leistungsgrenze herangeführt zu werden. Bei Heinrich klingt das dann in etwa so: "Leider trauen sich, aus meiner Sicht, immer weniger junge Fußballer das Leistungsvermögen einer Verbandsliga zu und schieben diverse persönliche Dinge vor. Andere meinen, mit Fußball auf diesem Niveau Geld verdienen zu können; Fußball aus Freude und Spaß am Spiel wird in den Hintergrund gedrängt." Gleichzeitig versichert er jedoch, "die nötigen Hausaufgaben zu machen und rechtzeitig zum Trainingsauftakt am 23. Juni einige neue Gesichter beim SVE vorstellen zu können, die mithelfen, uns in der Bayernliga Nord würdig zu vertreten."

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Tabellenplatzierung

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60
5
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62:43
58

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
34
Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
6
Spiele verloren
6
:0
Zu-Null-Spiele
17
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
8
Tore gesamt
60
Verschiedene Torschützen
14
Eigentore
1
Elfmetertore
1
Gelbe Karten
51
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
26
Zuschauer
5202
Zuschauerschnitt
306

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
01.09.2012 - 09.03.2013
15 Sp
37 Pkt
33:8 Tore
Am längsten ohne Sieg
09.03.2013 - 30.03.2013
3 Sp
2 Pkt
1:2 Tore
Die meisten Siege in Folge
03.11.2012 - 02.03.2013
5 Sp
15 Pkt
15:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 08.09.2012
13 Sp
31 Pkt
29:8 Tore
Auswärts ungeschlagen
18.08.2012 - 09.03.2013
9 Sp
23 Pkt
16:4 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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2,6
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.

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