Happyend für Röslau: Sener: "Wie in einem Hollywood-Film!" - anpfiff.info
FC Vorwärts Röslau 
Bezirksliga Oberfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 17.06.2018 um 09:30 Uhr
Happyend für Röslau: Sener: "Wie in einem Hollywood-Film!"
Spannender hätte auch ein Regisseur das Drehbuch zum Saisonfinale in der Bezirksliga wohl nicht schreiben können. Am Ende hatte die Röslauer Elf hauchdünn die Nase vor dem BSC Saas. Damit kehrt die Vorwärts-Elf nach nur einem Jahr wieder zurück in die Landesliga. Dabei sah es anfangs überhaupt nicht danach aus.
Von Thomas Nietner

"Wir haben die ersten acht Spiele versaut und hatten bereits 14 Punkte Rückstand auf die Spitze", erinnert Ali Sener an den schwerfälligen Start seiner Elf, die zu Saisonbeginn nur schwer in die Gänge kam. Die anfängliche Verunsicherung lähmte damals offenbar die Beine der Vorwärts-Kicker, die sich erst einmal auf den neuen Trainer und die neue Liga einstellen mussten, sondern nach der Relegation auch nur eine kurze Sommerpause zum Verschnaufen hatten und auch noch den einen oder anderen Abgang erst einmal kompensieren mussten Das spielte für den ehemaligen Kirchenlamitzer, der die Elf nach dem Abstieg von Rüdiger Fuhrmann übernommen hatte, alles eine nicht unerhebliche Rolle: "Die ersten Schritte waren natürlich supoptimal. Jeder hatte Angst, Fehler zu machen. Das war eher ein psychologisches Problem." Eines, dass sich erst im Laufe der Vorrunde lösen ließ. Ali Sener musste bei seiner Elf erst die Blockade lösen. Der Druck wuchs in der Zeit jedoch enorm - auf Mannschaft und Trainer. "Ich bin zwar ein Röslauer Jung, aber nachdem ich aus der Kreisliga kam, gab es da in jener Phase natürlich Kritiker, die das hinterfragt haben", musste sich der neue Coach zu Saisonbeginn erst einmal beweisen. Nach dem achten Spieltag hätte er sich wohl keine großen Ausrutscher mehr leisten können. Doch die Mannschaft hielt zu ihrem Trainer und lieferte fortan zuverlässig. "Uns ist es gelungen, den Spaß zurückzuholen. Wir haben die Probleme offen angesprochen und haben auf dem Platz Taten folgen lassen", rechnet Ali Sener seiner Elf die Loyalität und den Zusammenhalt hoch an. Nach dem Abstieg bedurfte es aber auch seiner Zeit, bis sich die Mannschaft auf die Spielweise einstellen konnte. "In der Landesliga war Röslau oft sehr tief gestanden. Nun mussten wir auf einmal das Spiel machen. Als wir uns mehr zugetraut haben, konnten wir dann auch den Fußball zeigen, den wir können", sah Ali Sener seine Elf ab Mitte der Vorrunde auf dem richtigen Weg.

In seiner ersten Saison feierte Ali Sener mit Röslau gleich die Meisterschaft.
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"Wir haben als Team funktioniert!"

Von nun an nahm die Vorwärts-Elf richtig Fahrt auf und machte Woche für Woche verlorenen Boden gut. "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir wieder in die Landesliga wollen. Da gehören wir hin", betont der Röslauer in diesem Zusammenhang. Der Wille war stets da bei seiner Elf, nun mussten die Punkte her. 16 Spiele am Stück blieb die Vorwärts-Elf nach der 0:1-Pleite gegen Münchberg ungeschlagen. Erst Ende April stolperte die Sener-Elf dann in Oberkotzau. Was die Elf bis dahin ablieferte, beeindruckte ihren Coach: "Wir haben spielerisch stets dominiert. Wir sind dabei als Team aufgetreten. Das hat sich aber nicht nur auf die Mannschaft beschränkt, sondern da hat der ganze Stab, das ganze Umfeld dazu gehört!" Das beeindruckte Ali Sener Woche für Woche mehr. Schon vor der Saison hatte er sich als größter Fan seiner Mannschaft geoutet: "Wir haben als Team einfach gut funktioniert. Da hat die Arbeit dann einfach auch viel Spaß gemacht!" Das belegen auch die Zahlen: 17 Mal Mal blieb Röslau ohne Gegentreffer und musste sich nach dem Fehlstart nur noch zwei Mal geschlagen geben. Nur das erste und das letzte Heimspiel verlor die Sener-Elf, ansonsten putzte die Vorwärts-Elf ab September fast alles weg. Dabei konnte der Absteiger vor allem auf eine starke Defensive bauen. Gerade einmal 18 Gegentore waren es am Ende. Damit untermauerte Röslau einmal mehr die These, dass die Abwehr Meisterschaften gewinnt. Alleine auf seinen starken Abwehrverbund um das Verteidigerduo Jaroslav Smrha und Jakob Schmidt will er das aber nicht beschränken: "Die Defensivarbeit fängt bereits vorne an. Wenn man den Gegner nicht ins Spiel kommen lässt, ist das der erste Schritt. Und dann wenn hatten wir auch noch gute Torhüter. Auch Yunis Deniz hat mit 44 Jahren seinen Mann gestanden, als sich wir Verletzungsprobleme hatten."

Warten auf das Ergebnis aus der Saas: Danach war der Jubel bei der Vorwärts-Elf groß - es reichte am letzten Spieltag tatsächlich noch zur Meisterschaft
                                                                                                                       Michael Ott Sportfotographie

Benker als Torjäger

Vorne sah das allerdings auf den ersten Blick anfangs nicht ganz so gut aus. Denn ein echter Torjäger war bei der Vorwärts-Elf in dieser Saison nicht auszumachen. "Das schien anfangs wirklich ein Problem. Aber nur anfangs: Denn das war auch unsere Stärke. Wir haben die Verantwortung aufgeteilt und waren sehr ausgeglichen. So waren wir für den Gegner nur schwer auszumachen", hebt Ali Sener dabei die Vielzahl an torgefährlichen Spielern in seiner Elf hervor - allen voran Tobias Benker. Der Ex-Hofer avancierte mit 13 Toren überraschend zum Toptorjäger der Röslauer - und das als Sechser! Warum dem so ist, erklärt Ali Sener wie folgt: "Die Mannschaften waren gegen uns sehr tief gestanden. Da haben die Sechser dann mehr Möglichkeiten, sich nach vorne einzubringen. Da konnte Tobi auch aus der zweiten Reihe öfters mal abziehen." Am Ende standen 69 Tore auf dem Konto - nur zwei weniger als die Torfabrik aus Kasendorf. Aber ausgerechnet an den beiden letzten Spieltagen herrschte gegen Kulmbach und Kasendorf Ladehemmung. 
Mit 13 Treffern erfolgreichster Röslauer: Tobias Benker
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"Wie Schalke 04 gefühlt!"

Doch just in jenen Partien hätte ein Tor die Nerven erheblich entspannt. "Besser hätte man auch in Hollywood das Saisonfinale nicht schreiben können. Das war unglaublich spannend, auch weil wir nur einen Punkt aus zwei Spielen geholt haben", bezeichnet Ali Sener die Meisterschaft unter diesem Gesichtspunkt daher als glücklich. In der Gesamtbetrachtung sieht er das dann letztendlich anders, auch wenn seine Mannschaft am Ende den Titel nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber der Saas unter Dach und Fach bringen konnte: "Wenn man am Ende oben steht, dann ist das immer gerecht! Natürlich hätte es aber nicht enger ausgehen können. Wir waren in einer ausgeglichenen Liga letztendlich aber souverän. Allerdings darf man nicht vergessen, wie es vielleicht gelaufen wäre, wenn Trogen nicht 27 Punkte abgezogen bekommen hätte." So zitterte sich Röslau dank der Schützenhilfe aus Kirchenlaibach, die den Saasern am letzten Spieltag noch die Meistersuppe versalzten, zur Meisterschaft. "Wir hatten vor dem Kasendorf-Spiel natürlich noch Hoffnung. Aber nachdem wir nur 0:0 gespielt haben, war dies fraglich, ob es reichen würde", erzählt Ali Sener von jenen bangen Minuten nach dem Schlusspfiff, während das Spiel in der Saas noch nicht beendet war. "Ein wenig haben wir uns da wie Schalke 04 gefühlt. Ein Tor der Saaser hätte gereicht, so dass wir mit halbleeren Händen dagestanden wären", spricht Ali Sener von einer großen Erleichterung, als endlich die Niederlage des Verfolgers und damit die Meisterschaft feststand. Der Kelch, erneut Relegation spielen zu müssen, ging damit an der Vorwärts-Elf vorüber. Stattdessen geht es für die Röslauer direkt in die Landesliga zurück.

Eine Bank in der Vorwärts-Defensive: Jaroslav Smrha (li.). In der kommenden Saison ist der Selber Waldemar Schneider jedoch nicht mehr Gegner, sondern Teamkollege.
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Glücklich in der Landesliga

"Wir sind glücklich, dass wir wieder in der Landesliga sind", schnauft Ali Sener nach dem Saisonfinale erst einmal durch. Für den Meistercoach war der Saisonausgang auch eine gewisse Erleichterung, nachdem es anfangs im Umfeld durchaus Zweifel nach dem Fehlstart gab. "Ich bin Kirchenlaibach aber wirklich dankbar, dass die noch einmal hundert Prozent reingeworfen haben und das Spiel nicht abgeschenkt haben", würdigt Ali Sener an dieser Stelle die faire und sportliche Einstellung der Frankenpfälzer, die durch ihren Sieg in der Saas zum Steigbügelhalter der Röslauer wurden. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht der Blick von Ali Sener bereits wieder auf die neue Saison. Mit dem Selber Waldemar Schneider, den Ali Sener in jeder Bayernliga-Mannschaft einen Stammplatz zutrauen würde, und Rückkehrer Ertac Tonka sowie einigen jungen Wilden sieht er seine Elf für die Mission Landesliga gerüstet. "Wir freuen uns auf diese Liga, egal wie die Gegner heißen. Wir haben da richtig Bock drauf, auch wenn wir uns natürlich nicht die Auswahl wie die Mannschaften aus dem Bamberger oder Nürnberger Raum haben", spornt der Standortnachteil Ali Sener erst recht an. Die Meistersaison hat schließlich gezeigt, was mit Teamwork alles machbar ist.

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Spiele gewonnen
16
Spiele unentschieden
9
Spiele verloren
5
:0
Zu-Null-Spiele
17
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
6
Tore gesamt
69
Verschiedene Torschützen
14
Eigentore
1
Elfmetertore
2
Gelbe Karten
47
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
21
Zuschauer
2410
Zuschauerschnitt
160

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
09.09.2017 - 14.04.2018
16 Sp
38 Pkt
36:7 Tore
Am längsten ohne Sieg
18.08.2017 - 03.09.2017
3 Sp
2 Pkt
2:3 Tore
Die meisten Siege in Folge
31.03.2018 - 14.04.2018
4 Sp
12 Pkt
9:1 Tore
Die meisten Remis in Folge
31.10.2017 - 05.11.2017
2 Sp
2 Pkt
2:2 Tore
18.08.2017 - 26.08.2017
2 Sp
2 Pkt
2:2 Tore
Zuhause ungeschlagen
29.07.2017 - 02.05.2018
13 Sp
35 Pkt
47:2 Tore
Auswärts ungeschlagen
17.09.2017 - 07.04.2018
8 Sp
16 Pkt
15:6 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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