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TSV 08 Kulmbach

Kreisliga Süd/West - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 24.06.2016 um 12:00 Uhr

Meisterportrait TSV Kulmbach: Die zweite Chance sicher genutzt

Und wieder schienen die Felle den Marterer-Schützlingen im Titelkampf nach der Niederlage im vorletzten Heimspiel davonzuschwimmen. Doch dann bekamen die Kulmbacherinnen zum Saisonfinale doch noch einen Matchball, den sie zielstrebig nutzen konnten. Damit ist die Bierstadt künftig wieder in der Frauen-Bezirksliga vertreten.

Von Hans-Jürgen Wunder

Dann ist man bereit für das Meisterfoto.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Natürlich kamen nicht nur bei dem TSV-Coach und langjährigen Frauentrainer Hans Marterer nach der Heimniederlage gegen Ebing böse Erinnerungen an die Vorserie auf. In der letzten Saison hatten sich die Kulmbacherinnen nach klaren Siegen lange Zeit auf dem Weg in die Bezirksliga gewähnt, sich dann gegen Steinwiesen eine Heimniederlage geleistet und waren schließlich zum entscheidenden Match nach Oberhaid mit dem riesigen Druck gefahren, die Partie unbedingt gewinnen zu müssen, um das Titelrennen für sich zu entscheiden. Trotz dreimaliger Führung stand man nach dem 3:3-Unenschieden dann am Ende mit leeren Händen da - daran konnten dann auch die beiden zweistelligen Siege zum Saisonabschluss nichts mehr ändern.

Von Leuchau nach Kulmbach: Natalie Arlt (li.) verstärkte die TSV-Offensive.

anpfiff.info

Leistungsträgerin geht

Nach der Enttäuschung über den verpassten Aufstieg mussten die TSV-Mädels vor Saisonbeginn eine weitere Hiobsbotschaft hinnehmen. Die technisch starke, schnelle und bewegliche Sarah Schneider, die in der abgelaufenen Serie immerhin 18 Mal getroffen hatte, veränderte sich zum Bezirksoberligisten TSV Himmelkron. Darüber hinaus legte Torjägerin Romy Schuberth eine schöpferische Pause ein. Doch auch bei der Führung der Frauenmannschaft gab es eine Veränderung. Künftig sollte Christina "Chrissi" Passing als Spielertrainerin stärker in die Verantwortung rücken, während der langjährige Coach Hans Marterer eher im Hintergrund agierte. Allerdings war das Saisonziel unverändert, zumal man mit Natalie Arlt aus Leuchau und Yvonne Fichtner aus Motschenbach zunächst zwei frische Kräfte bekommen hatte. "Natürlich wollen wir Meister werden und in die Bezirksliga aufsteigen, auch wenn die Liga jetzt schwerer geworden ist", ließ die neue Übungsleiterin wissen und berichtete über einige neue Erfahrungen: "Es haben einige Spielerinnen gemaunzt, als es hieß, dass wir fünf Runden laufen müssen. Ob denn nicht zwei Runden auch reichen würden, wurde ich gefragt." Dazu mussten die Bierstädterinnen nach dem Wechsel in die Südgruppe nun häufig am Sonntagvormittag ran, was besonders bei den Kickerinnen, die nur an diesem Tag ausschlafen konnten, auf wenig Gegenliebe stieß.

Herbe Enttäuschung im Pokal: Gegen Ligakameraden Bischberg kam die Truppe um Chrissi Passing (Mitte) richtig unter die Räder.

anpfiff.info

Harte Konkurrenz

Zunächst lief es für die Passing-Schützlinge in der neuen Spielklasse wie geschmiert. Mit 6:0-, 7:1-, oder 9:0-Siegen glich der neuerliche Anlauf, in die Bezirksliga aufzusteigen, eher einem Spaziergang. Doch der Spielplan sah vor, dass man zum Vorrundenausklang noch zwei wirklich dicke Brocken hatte und in diesen Partien auswärts antreten musste. Dabei setzte es gleich einen Rückschlag, denn als es zum damaligen Tabellenzweiten Teuchatz ging, war die weiße Weste nach der 1:2-Niederlage plötzlich befleckt. Eine Woche später mühte man sich in Oberhaid zu einem 1:0-Arbeitssieg, hatte sich damit aber zur Winterpause schon einmal die Tabellenführung gesichert. Doch auch bei Wiederbeginn wurden der Truppe um Spielführerin Anika Passing nichts geschenkt. Mit einer ordentlichen Portion Glück und einer starken Keeperin Kathrin Konrad holte man zum Rückrundenauftakt aber zumindest ein torloses Remis in Mistelgau. Doch nach den Siegen gegen Bischberg und in Plankenfels wurde man etwas aus dem Rhythmus geworfen, denn sowohl die Blaicher als auch die Oberhaider Frauen traten nicht an und überließen die Punkte kampflos. Und als man dann beim Pokalfinale gegen Bischberg wieder gegen den Ball treten durfte, setzte es ein Desaster. Obwohl Chrissi Passing mit ihren Kolleginnen das Tor des Tabellensiebten berannten, gab es gegen den Ligakameraden eine vernichtende 0:7-Niederlage. Danach musste erst einmal psychologische Aufbauarbeit geleistet werden.

Treffer mit erlösender Wirkung: Als Iris Fenski (re.) traf, war das Tor zur Meisterschaft weit offen.

anpfiff.info

Fast alles verloren

Nicht ganz verwunderlich ging man nach der hohen Pokalniederlage mit gemischten Gefühlen in das Gipfeltreffen gegen Teuchatz und konnte eine gewisse Verkrampfung nicht ablegen. Als man sich kurz vor Schluss auch noch den entscheidenden Treffer zur 0:1-Niederlage einfing, hatte man die Trümpfe im Meisterschaftsrennen aus der Hand gegeben. Doch jetzt hatte man das nötige Quäntchen Glück, das im Vorjahr noch gefehlt hatte. Der neue Spitzenreiter patzte beim 3:3-Unentschieden gegen Mistelgau, während die Kulmbacherinnen beim 7:0-Erfolg in Stappenbach keinen Zweifel an die Befähigung für eine höhere Liga ließen. Damit hatte man es gegen Mistelgau selbst in der Hand, das Meisterstück zu vollenden. Nach der frühen Führung durch Iris Fenski und dem Traumtor musste man dann doch noch zittern, als die ersatzgeschwächten Gäste noch vor der Pause den Anschlusstreffer markierten. Am Ende ging es aber überglücklich in den Feiermodus, das große Saisonziel war nach harten Kämpfen geschafft.