Die Rückkehr nach drei Jahren: Turbulentes Jahr gekrönt mit der Meisterschaft - anpfiff.info
FSV Bayreuth 
Bezirksliga Oberfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 15.06.2016 um 06:00 Uhr
Die Rückkehr nach drei Jahren: Turbulentes Jahr gekrönt mit der Meisterschaft
Es war eine Rückkehr mit Ansage: Der noch vor der Winterpause zurückgetretene Trainer Markus Zeitler machte von Beginn an keinen Hehl aus seinen Ambitionen: Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Landesliga und zwei zweiten Plätzen wollte der FSV Bayreuth zurück auf Verbandsebene. Trotz vielschichtiger Problemfelder gelang das am Ende mit ziemlich beeindruckender Dominanz - auch wenn scheinbar nur weniges glatt lief.
Von Andi Bär
Meisterbild des FSV Bayreuth

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Am Ende muss Vorstand Volker Beck - er stand anpfiff.info leider erneut nicht für ein Gespräch zur Verfügung und verwies einmal mehr auf Pressemitteilungen, die allerdings bislang den Adressaten nicht erreichten - eine zweischneidige Bilanz ziehen. Auf der einen Seite erreichte sein "Baby" das erklärte Ziel und die Mannschaft stieg als Meister in die Landesliga auf - auch ein Verdienst des Vorstandes, der völlig bedingungslos hinter seinem Club steht und kritische Töne mit aller Härte (und Vereinsbrille) kategorisch von der Mannschaft fernhält, was ihm intern durchaus Symphatiepunkte beschert. Auf der anderen Seite litt das gebetsmühlenartig betonte Gemeinschaftserlebnis dann doch unter den Umständen - und verschonte das Becksche Nervenkostüm nicht immer. Schon im Oktober warf Markus Zeitler, mühsamer Baumeister des Erfolges aus den letzten zweieinhalb Jahren, das Handtuch eine Trennung mit "Gschmäckla", vor allem was die Außendarstellung anging. Doch auch hier reagierte Beck - zumindest auf den ersten Blick - gelassen. Die Lösung war klar: Co-Trainer Andreas Pensel, so etwas wie die ruhige Hand im Verein, sollte das Zepter übernehmen. Das tat er auch. Zumindest für zwei Spiele. Als Interimstrainer hielt er die Kogge mit zwei Siegen auf Kurs und übergab guten Mutes an einen neuen Mann. Am Ende finalisierte Ingo Walther das Projekt "Rückkehr". Der einstige Zweitligaprofi übernahm das Zepter nach der Winterpause, konnte am Ende den Aufstieg feiern - und, nicht zu vergessen, die traditionsreiche Bayreuther Hallenfußball-Meisterschaft einsacken. Walther beendete die Serie als Aufstiegstrainer, nicht ohne auch turbulente Tage zu erleben. Nach einem Disput mit Stürmer Hannes Küfner stand es nicht fest, ob er das Saisonende erleben würde - am Ende siegte die Vernunft und Verein und Trainer zogen die Mission bis zum Ende durch. In der nächsten Saison wird Jörg Pötzinger sein Nachfolger werden - vom Verein wurde diese Personalie aber noch nicht bestätigt. Walther nimmt die Trennung sportlich gefasst: "Ein ganz normaler Vorgang im Fußball", sagt er. Und blickt auf ereignisreiche vier Monate zurück.

Markus Zeitler führte die Kogge auf Kurs, warf aber kurz vor der Winterpause hin.
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Diese ereignisreiche Saison nahm schon anfangs ihren Lauf. Dass die Prellmühler am Ende mit elf Zählern Vorsprung die Meisterschaft eintüten würden, war da schon nicht zu erwarten. Die Altstädter Reserve war hoch eingeschätzt, der ATS Kulmbach, der FC Trogen und die SpVgg Oberkotzau hatten die Rolle des Geheimfavoriten in der Liga inne. Mit vier nominiell am Ende auch spielenden Neuzugängen - Rückkehrer Benedikt Nagel sollte die Defensive stärken, Marco Konradi, Sven Rosenzweig (beide ASV Hollfeld) und Christian Schreiner-Schelhorn (Eintracht Bayreuth) der Offensive eine noch größere Qualität verleihen - nahm der FSV schnell Fahrt auf. Mit fünf Siegen startete der Fusionsclub in die Serie, wies dabei gleich einmal die hoch eingeschätzten Kulmbacher und die Altstädter Fohlen in die Schranken. Es lief, trotz der Niederlage gegen Eintracht Münchberg, scheinbar alles nach Plan. Doch der Schein trügte. Zwar eilte die Truppe um Routinier Alexander Kossmann und Regisseur Thomas Stenglein von Sieg zu Sieg - die heile Welt allerdings herrschte nicht. Immer wieder prägten größtenteils intern gebliebene Unruhen den Club - nach der 0:3-Niederlage beim ATS Kulmbach platzte die Bombe. Markus Zeitler warf das Handtuch, es gab einige Punkte, die den Erfolgstrainer zum Aufhören bewegten. "Es waren viele Kleinigkeiten, die den Ausschlag gaben", so der Baumeister der Meisterschaft. Zeitler gilt als Perfektionist. "Ich wollte die Mannschaft mit den Verstärkungen weiterentwickeln", so der ehemalige Trainer. Das klappte - aber nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.

Zeitler freut sich fürs Team

Dennoch blickt er stolz zurück. "Mich freut es unheimlich für die Mannschaft, dass sie das Ding durchgezogen haben", sagt er heute, "egal ob es schwierige oder pflegeleichte Charaktere waren. Mit den Jungs habe ich kein Problem und habe mich richtig gefreut." Der Erfolgsserie der Prellmühler tat der Rücktritt Zeitlers keinen Abbruch: Interimscoach Andi Pensel gewann seine beiden Partien als Chefcoach, eine ruhige Winterpause schien garantiert - schließlich konnte man seine gute Ausgangsposition damit festigen. Auch personell lief es: Mit Ingo Walther gewann Vorstand Volker Beck einen höherklassig erfahrenen Trainer, der sein Spielerengagement beim SC Altenplos mit dem Traineramt beim FSV verbinden konnte. Und noch dazu lockte Walther seinen alten Kulmbacher Weggefährten Enis Gashi, der die qualitativ eh schon hochkarätige Offensive noch einmal verstärkte. Bitter für die Rot-Weißen: Mit Manuel Schatz kehrte ein unumstrittener Stammspieler zu den Altstädter Reservisten zurück. Vor allem den Umständen geschuldet: Schon in der Winterpause wurde laut spekuliert, dass der FSV Bayreuth im Falle der Meisterschaft sein Aufstiegsrecht nicht wahr nehmen würde. Vorstand Volker Beck konnte und wollte diese Möglichkeit nicht dementieren, erst lange nach der feststehenden Meisterschaft erklärten die Prellmühler Verantwortlichen gegenüber dem Verband, dass man den Weg zurück in die Landesliga auch antreten würde - immer wieder betonte Beck vernünftigerweise, dass er als Vorstand den Verein nicht in unruhige Fahrwasser bringen wolle und den Gang zurück nur antritt, wenn die finanzielle Basis dafür auch gegeben sei. Fast noch bitterer als der Schatz-Abgang: Mit Marc Kellner verließ einer der überragenden jungen FSV-Garde um Lorenz Röthlingshöfer, Frederik Schmidt-Hofmann und Dominik Düngfelder seinen Club, schloss sich dem Kreisklassisten SV Weidenberg an.

Gute Laune verbreitete Andreas Pensel nach Zeitlers Rücktritt.
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Bis der Aufstieg am Ende feststand, vergingen noch weitere turbulente Tage. Auch unter Ingo Walther konnte die junge Truppe, im Defensivverbund verstärkt durch den nach langem Auslandsaufenthalt zurückgekehrten Ex-Oberkotzauer Sebastian Pickel, seine Erfolgsserie ausbauen. Daran, dass die Meisterschaft frühzeitig eingetütet war, war aber mehr die Schwäche der Konkurrenz schuld. Die Altstädter Reserve erlaubte sich einen Durchhänger, der ATS Kulmbach konnte seinen Rückstand zwar verkleinern, stolperte aber in der entscheidenden Phase ebenso. Und so kam, was kommen musste: Der FSV Bayreuth feierte vier Tage vor Saisonschluss die vorzeitige Meisterschaft. Bezeichnend: Diese wurde nach einer Niederlage gefeiert. Man unterlag dem FC Trogen auf heimischem Geläuf. Als bekannt wurde, dass der ZV Thierstein die Altstädter Reserve ebenfalls mit einer Niederlage im Gepäck nach Hause schickte, durften die Prellmühler feiern. Verdientermaßen!

Am Ende durften der scheidende Coach Ingo Walther und Assistent Andi Pensel feiern: Der FSV kehrt zurück in die Landesliga Nordost.
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anpfiff.info gratuliert dem FSV Bayreuth um seinen Vorstand Volker Beck, den Trainern, Verantwortlichen und Spielern ganz herzlich zum Meistertitel und zur Rückkehr in die Landesliga Nordost!

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Spiele gewonnen
23
Spiele unentschieden
3
Spiele verloren
4
:0
Zu-Null-Spiele
13
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
4
Tore gesamt
60
Verschiedene Torschützen
16
Eigentore
0
Elfmetertore
3
Gelbe Karten
64
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
5
Eingesetzte Spieler
31
Zuschauer
1728
Zuschauerschnitt
115

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
15.11.2015 - 08.04.2016
8 Sp
24 Pkt
16:2 Tore
06.09.2015 - 31.10.2015
8 Sp
20 Pkt
18:6 Tore
Am längsten ohne Sieg
15.04.2016 - 22.04.2016
2 Sp
1 Pkt
3:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
15.11.2015 - 08.04.2016
8 Sp
24 Pkt
16:2 Tore
Zuhause ungeschlagen
25.07.2015 - 03.04.2016
11 Sp
31 Pkt
24:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 15.11.2015
7 Sp
21 Pkt
14:3 Tore

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