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TSV Bad Berneck

Kreisklasse 5 Bayreuth-Kulmbach - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 18.06.2015 um 00:00 Uhr

Meisterporträt TSV Bad Berneck: Der Mix aus alteingesessenen und Neulingen

"Es würde nicht verwundern, könnte Bad Berneck den vermeintlichen drei Topfavoriten in die Suppe spucken" spekulierte anpfiff.info vor der abgelaufenen Saison über die Aussichten des unangefochtenen Meisters der Kreisklasse 5.

Von Andi Bär

Meister Bad Berneck.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die Voraussetzungen dafür waren recht einfach erklärbar: Regisseur Maximilian Völkel stand nach seiner Verletzungspause wieder zur Disposition, mit Nico Ehmann holten die Bernecker einen starken Keeper, dazu mit Markus Opitz einen jungen, aber doch schon etablierten Manndecker und mit Danny Göhring einen Kicker, den Coach David Opel aus gemeinsamen Goldkronacher Zeiten bestens kannte. Einzig gilt es, solch theoretische Überlegungen auch in der Praxis umzusetzen. "Dass wir gut sind, das wusste ich" sagt Opel heute. Der 33jährige gebürtige Heidingsfelder hat die Phase vor Saisonbeginn noch gut auf dem Schirm. "Ich war mit der Aussage, dass wir unter die ersten fünf wollen ja der offensivste aller Trainer" blickt er zurück "und dann war da noch die Prognose von anpfiff.info. Die Trainer der Konkurrenz hatten uns allesamt nicht auf der Rechnung. Zumindest hat uns in einer Umfrage keiner als Favorit genannt." Doch es kam anders: Die Mischung stimmte nicht nur, sie war nahezu perfekt. In der Hinrunde dominierten die Bernecker vor allem im Defensivverbund. Markus Opitz dominierte zusammen mit Timo Neukam auf einem immens hohen Niveau. "Timo war in der Vorrunde schlichtweg überragend und nicht ersetzbar" lobt sein Coach den Manndecker, der sich zum absoluten Leitwolf mauserte. Wenn er gebraucht wurde, stand Lukas Wiemann Gewehr bei Fuß und konnte überzeugen. Aber auch die Truppe um die drei Manndecker funktionierte reibungslos. Ehmann erwies sich im Kasten als Glücksgriff, Tim Reichel und Andre Wesner taten auf den defensiven Aussenbahnen ihre Arbeit vorzüglich. Und davor kickte mit Routinier Alexander Degelmann einer, der seiner Hintermannschaft viel Arbeit abnahm. "Bei ihm muss ich mich echt bedanken" sagt Opel über den Oldtimer. Degelmann, selbst Inhaber des Trainerscheins, fügte sich den Ansagen des jungen Coaches vollkommen, unterstützte ihn nach Kräften. "Das ist echt überragend" so Opel "und nicht nur deswegen wünsche ich ihm in seiner Zukunft alles Gute!"

Der Routinier und der Strippenzieher: Alex Degelmann (vorne) und Max Völkel.

anpfiff.info

Als es in der Frühjahrsrunde schließlich personell eng wurde, zeigte sich die hohe Qualität des Kaders. Erst rückte Linhardt für den berufsbedingt nicht zur Verfügung stehenden Opitz in die Innenverteidigung, die Verletzung von Winterzugang Maximilian Mösch wurde ebenso aufgefangen wie die studienbedingten Abwesenheitszeiten Philipp Höraths. Und als Lukas Wiemann verletzungsbedingt passen musste, war Markus Opitz wieder da und ersetzte ihn trotz trainingsfreier Wochen nahtlos. Kein Wunder, dass sich David Opel wie ein Schneekönig freut, dass zwei schon als Abgänge eingerechnete Kicker in der kommenden Saison doch noch zur Verfügung stehen. Hörath bleibt zumindest eine halbe Serie da, Fabian Linhardt sogar die komplette Runde - da sich die studienbedingten Anforderungen geändert haben. "Da bin ich total froh" gibt Opel unumwunden zu. Mit Sebastian Völkl vom Nachbarn SV Röhrenhof und Tobias Munder vom TSV Bischofsgrün stehen derzeit zwei Neuzugänge fest. Am Rande notiert: Durch den Abgang von Alexander Degelmann und das berufliche Kürzertreten Walter Nickels ist Munder in der kommenden Serie mit seinen 26 Lenzen der älteste Kicker in der Mannschaft. "Unsere Maxime ist es, Spieler aus der JFG hier zu haben" so Opel. Und die jugendliche Ader war im Vorjahr auch einer der größten Pluspunkte. "Die sind gerannt wie die Wiesel" schmunzelt er "sind jung, motiviert und haben Spaß!"

Drei Erfolgsgaranten: Coach David Opel, Keeper Nico Ehmann und Spielleiter Roland Münch.

anpfiff.info

Wann er selbst wusste, dass da was gehen könnte in Sachen Meisterschaft? "Nachdem wir Donndorf daheim zerlegt haben" blickt er zurück. Zwar gewannen die Kicker aus dem Kurstädtchen nur mit 2:1, doch Keeper Glass auf Donndorfer Seite zeigte eine überragende Leistung "da wusste ich, dass ich Meister werden will." Am Ende war es eine überdeutliche Angelegenheit - neun Punkte Vorsprung sprechen eine klare Sprache. "Gerade wenn es zu gut läuft, hast du bis zum Ende ein mulmiges Gefühl" gibt David Opel aber auch unumwunden zu. Es war aber dann doch so, dass sowohl Defensive als auch die stürmende Fraktion da keine Fragen aufkommen ließen. "Tobi und Maxi sind einfach herausragend in der Liga" lobt Opel seinen Spielmacher Völkl und seinen Torjäger Neukam, die von kaum einer Abwehrreihe zu stoppen waren - und zur absoluten Freude des Trainers hat Tobi Neukam noch dazu seine Affinität zu Ampelkarten abgelegt (was nicht zuletzt ein Grund für das gute Abschneiden in der Fairneßtabelle war). "Ich glaube, der Meistertitel ist verdient" sagt der Emtmannsberger in all seiner Bescheidenheit nach einer hervorragenden Runde - wie recht er hat, beweist das bekanntermaßen überkritische Bad Bernecker Publikum. Selbst das hatte von Saisonbeginn an kaum Grund zu Mäkeln. "Und das zeigt, dass wir anscheinend einiges richtig gemacht haben" grinst Opel und erinnert sich an das wenig überzeugende 2:2 gegen den SV Lindenhardt. Selbst da gab es kein Murren abseits des Platzes. Warum? Das zeigt ein Blick auf alle möglichen Statistiken: Lediglich in einer, der Fairneßtabelle, stand Berneck nicht vorne. Da musste man dem Nachbarn ASV Nemmersdorf den Vortritt lassen.

Strippenzieher Mauro Fuchs (links) und Winterzugang Patrick Täffner steuerten ihren Teil zum Aufstieg bei.

anpfiff.info

Und wie geht es weiter in der Kurstadt? "Es kommt noch der ein oder andere Neuzugang" plaudert der Coach aus dem Nähkästschen "unser Ziel wird ganz klar der Klassenerhalt in der Kreisliga sein." Ein Blick in die jüngere Vergangenheit lehrt Demut. Fast alles Aufsteiger mussten später den Gang zurück in die Kreisklasse antreten. "Wenn wir so spielen, wie in dem Jahr, dann kann es klappen" ist Dave Opel optimistisch, dass seine Truppe im Kreisoberhaus bestehen kann.