Der Aufsteiger macht's noch einmal: SV Poppenreuth krönt seine Saison - anpfiff.info
SV Poppenreuth 
Bezirksliga Oberfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 15.06.2015 um 00:00 Uhr
Der Aufsteiger macht's noch einmal: SV Poppenreuth krönt seine Saison
Es ist eines dieser Märchen, das nur der Fußball schreiben kann. Vor zwei Jahren nur knapp dem Abstieg in die Kreisklasse entronnen hat sich der SV Poppenreuth jetzt den Meistertitel in der Bezirksliga Ost geschnappt und geht erstmals in der Vereinsgeschichte in der Landesliga auf Punktejagd.
Von Andi Bär
SV Poppenreuth, Meister 2014/2015

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Der Erfolg hat dabei einen Namen: Miloslav Janovsky. Der in seiner tschechischen Heimat selbständige Coach heuerte eher zufällig in Poppenreuth an. Schon vor seiner Zeit als Trainer war er beim kleinen Club als Spieler aktiv. Zusammen mit Gino Lettieri. Lettieri, einst sein Trainer beim FC Bayern Hof und dem FC Augsburg, führte Janovsky ins Trainergeschäft ein. Als sein Assistent war er beim damaligen Regionalligisten SpVgg Weiden und beim Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden tätig. Und beide kickten nebenbei beim Tirschenreuther Club um Punkte. Aus alter Verbundenheit zu Vorstand Heribert Pickert. Nicht unbedingt erfolgreich. Schließlich bangte man in Poppenreuth trotz der prominenten Verstärkung ernsthaft um den Klassenerhalt in der Kreisliga. Als Pickert erfuhr, dass Janovsky als Trainer zu haben war, schlug er zu und verpflichtete den Defensivmann kurzerhand. "Wir wussten, dass er es drauf hat" sagt Pickert heute. Und der seit jeher top austrainierte Janovsky überzeugte nicht nur auf dem Feld. Auch im Umfeld und als Trainer sorgte er für nie dagewesene Aufbruchstimmung beim kleinen Club.

Last-Minute Zugang Lukas Komberec erwies sich als unumstrittener Glücksgriff für den SV Poppenreuth.
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Nach dem - schon überraschenden - Aufstieg in die Bezirksliga machten die Poppenreuther Verantwortlichen Nägel mit Köpfen. Vom Nachbarn TSV Thiersheim wurde kurz vor dem Ende der Transferperiode Lukas Komberec verpflichtet - er kickte einst mit Pavel Veleman und David Sladcek zusammen in Hazlov. "Es war ein absoluter Zufall" so Pickert heute über den Last-Minute-Coup. Der technisch beschlagene und torgefährliche Offensivmann sollte das letzte Puzzleteilchen für den ganz großen Wurf sein. 26mal traf Komberec ins Schwarze. Und avancierte damit zum überragenden Akteur der Gelb-Schwarzen. Zusammen mit Tomas Sturm und Routinier David Sladcek hatten die Poppenreuther einen Paradesturm der Extraklasse. Hatten, da Sturm in der Winterpause zur SpVgg Bayern Hof wechselte. Und damit zum Inbegriff der Janovskyschen Philosophie wurde: Der Coach wollte junge und talentierte tschechische Kicker ins Randgebiet holen um sie für höherklassige Engagements vorzubereiten. Was mit Keeper Erik Arkenberg (SpVgg Oberfranken Bayreuth) schon funktionierte, klappte auch mit Sturm und jetzt auch mit Jankovsky, der sich dem Nachbarn FC Vorwärts Röslau anschließt. Und - für die Poppenreuther bitter - es klappte auch mit dem Trainer selbst: Der wechselt bekanntermaßen zu seinem ehemaligen Brötchengeber SpVgg Bayern Hof um dort Faruk Maloku zu beerben. "Ich bin überzeugt davon, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange für Milo ist" sagt Pickert. Der darf sich weiterhin über den Spieler Janovsky freuen. "Wenn es zeitlich hinhaut, wird er uns sicher ab und an helfen" so der Vorstand.

Milo Janovsky gilt als Vater des Poppenreuther Erfolges.
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Und damit steht auch fest: Die "Altherrenfraktion" der Poppenreuther wird auch in der Landesliga ihren Dienst tun. Schließlich zählt nicht nur Janovsky schon über 40 Lenze. Auch David Sladcek, den er trotz hartnäckiger muskulärer Probleme einst nach Poppenreuth lotste und wieder fitmachte, und Pavel Veleman haben mittlerweile den 4er davor. Apropos Veleman: Es wird wohl eine einmalige Konstellation zu erleben geben. Dessen Sohn, jetzt im älteren A-Jugend-Jahrgang, wechselt ebenfalls nach Poppenreuth. Vater und Sohn in der Landesliga zusammen auf dem Feld - auch das geht wohl nur beim SVP. Weiterhin bauen können die Kicker aus dem Tirschenreuther Land auch auf ihre gefürchtete Flügelzange um Komberec und Johannes Heidel, die mit ihren Flankenläufen Sladcek und Sturm erst zu der Gefährlichkeit verhalfen, die sie ausstrahlten. In der Kombination aus Spielfreude, absoluter Fitness und der Janovskyschen Arbeit sieht der Vorstand auch die Gründe für den Erfolg. "Wir wollten ja wirklich nur eine gute Serie spielen, nachdem wir jahrelang immer wieder um den Abstieg gespielt haben" erinnert sich der zurück an die Zeit nach dem Aufstieg "wenn man Namen wie ATS Kulmbach und SpVgg Bayreuth 2 liest, glaubt man doch nicht ernsthaft daran, Meister werden zu können." Nach der Wintervorbereitung wackelten die Poppenreuther das ein oder andere Mal. "Am Ende waren wir einfach am konstantesten" so Pickert. Nach der Auftaktniederlage sorgte schließlich der 1:0-Auswärtserfolg in Trogen durch einen Veleman-Freistoß für die neue Aufbruchstimmung und der Rückkehr auf braune, von harten Wintern geprägte Plätze - schließlich absolvierten die Gelb-Schwarzen ihre Wintervorbereitung auf tschechischem Kunstrasen. "Die Umstellung war dann schwierig" weiß der Vorstand.

SV-Vorstand Heribert Pickert: Er freut sich auf die erste Landesligasaison.
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Und wie geht es weiter in Poppenreuth? "Wir strengen uns an wie in den letzten beiden Jahren" lacht der Vorstand. Was man als Drohung an die Konkurrenz werten könnte, ist schlichtweg ein Zeichen von Bescheidenheit. Unter dem neuen Trainer Milan Kouloch, der sich zuletzt schon einige Male ein Bild von seinem neuen Team machen konnte, will man weiterhin schönen Fußball zeigen. "Drei, vier neue Spieler wird er mitbringen" so Pickert. Ein Offensivakteur, einer für die Abwehr und ein Jankovsky-Ersatz stehen auf der Wunschliste. "Ich bin mir sicher, dass er da die richtige Wahl trifft" so Pickert über den langjährigen Thiersheimer, der weiterhin in der dort beheimateten Firma König arbeitet. Und wer weiß: Vielleicht kann Zweitliga-Aufstiegstrainer Gino Lettieri ja im nächsten Jahr wieder anrufen und gratulieren. Der Kontakt zum Ex-Spieler (dessen Pass weiterhin beim SV Poppenreuth ist) riss nie ab. "Man verfolgt halt, was der andere macht und freut sich mit ihm" erzählt Pickert über sein freundschaftliches Verhältnis zum heutigen Duisburger Trainer. "Das macht richtig Spaß, dass er weiterhin an uns denkt!"

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
34
Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
6
Spiele verloren
6
:0
Zu-Null-Spiele
9
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
5
Tore gesamt
83
Verschiedene Torschützen
16
Eigentore
1
Elfmetertore
3
Gelbe Karten
41
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
2
Eingesetzte Spieler
23
Zuschauer
1841
Zuschauerschnitt
108

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
19.07.2014 - 31.08.2014
8 Sp
18 Pkt
21:9 Tore
Am längsten ohne Sieg
09.05.2015 - 13.05.2015
2 Sp
0 Pkt
2:6 Tore
23.11.2014 - 15.03.2015
2 Sp
1 Pkt
0:1 Tore
17.08.2014 - 24.08.2014
2 Sp
2 Pkt
2:2 Tore
Die meisten Siege in Folge
26.04.2015 - 06.05.2015
4 Sp
12 Pkt
15:3 Tore
25.10.2014 - 15.11.2014
4 Sp
12 Pkt
12:6 Tore
Die meisten Remis in Folge
17.08.2014 - 24.08.2014
2 Sp
2 Pkt
2:2 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
09.05.2015 - 13.05.2015
2 Sp
0 Pkt
2:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
27.07.2014 - 06.05.2015
15 Sp
39 Pkt
46:14 Tore
Auswärts ungeschlagen
19.07.2014 - 29.08.2014
4 Sp
8 Pkt
8:4 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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