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SpVgg Bayreuth

Bezirksliga Oberfranken/W. - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 11.06.2014 um 00:00 Uhr

Meisterporträt Spvgg Bayreuth: Triple-Titel-Trägerinnen aus der "Oldschdod"

Mit sage und schreibe neun Punkten Vorsprung schafften die Frauen der Spvgg Bayreuth in der Spielzeit 2013/14 den dritten Aufstieg in der dritten Saison in Folge und gehen fortan in der Bezirksoberliga auf Punkte- und Torejagd.

Von Andrea Kleylein und Bernd Riemke

Die Meistermannschaft der SpVgg Bayreuth

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Bereits einen Spieltag vor Schluss war es amtlich und der neue Meister konnte nicht mehr vom Thron gestoßen werden. Mit einem nie gefährdeten 4:0-Heimerfolg gegen den SV Wernsdorf konnte die dritte Meisterschaft innerhalb von drei Jahren eingefahren werden. Verlustpunktfrei und mit nur zwei Gegentoren während der gesamten Spielzeit waren sie das Maß aller Dinge und werden wohl auch in Bezirksoberliga ein gehöriges Wörtchen an der Tabellenspitze mitreden, "warten" sie doch seit drei Jahren auf den ersten Punktverlust im Ligaspielbetrieb.

Offensivpower als Grundstein des Erfolges

In jedem Spiel der abgelaufenen Saison erzielten die Spielerinnen von Trainerin Renate Kraus mindestens vier Treffer - lediglich im Spitzenspiel bei der Spvg Eicha 2 und gegen die DJK aus Stappenbach gab man sich mit einem 2:0 zufrieden. Ganze drei Mal beendete die Spvgg ihre Spiele im zweistelligen Torebereich - gegen den 1.FC Lichtenfels (18:0), den SV Walsdorf (10:0) und den SV Kirchahorn (10:0). Da ist es auch nicht verwunderlich, dass in der ligainternen Torjägerinnenliste gleich drei "Oldschdod"-Spielerinnen stehen. Nach dem Weggang von Marion Speckner, der Torjägerin vom Dienst aus der letzten Saison tat sich bei der Spvgg eine große Lücke auf. Doch Trainerin Renate Kraus und Betreuer Peter Kraus schafften es, diese Lücke mehr als zu schließen. Mit Mimmi Brolin Karlsson konnte ein Talent an Land gezogen werden, das gleich in ihrer ersten Saison in der Wagnerstadt einschlug wie eine Bombe. Mit 25 erzielten Treffern führt sie nicht nur die mannschafts-, sondern auch die ligainterne Torjägerinnenliste an. Die Schwedin schaffte dabei sogar das Kunststück, in fünf Partien mindestens drei Treffer zu erzielen - ein absoluter Spitzenwert im oberfränkischen Frauenfußball.

Technik und Laufbereitschaft sind die großen Stärken der Spvgg Bayreuth - hier in Person von Stephanie Schneck

anpfiff.info

Neben Karlsson schafften es mit Dilara Türk (15) und Stephanie Schneck (12) aber noch weitere zwei Spielerinnen in den zweistelligen Bereich der eigens erzielten Tore. Doch auch in Bayreuth funktioniert eine gute Offensive nur mit passender Defensive, die im Winter mit Lena Ganster vom Bayernligisten 1.FFC Hof noch namhaft verstärkt wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass Sabrina Sickl im Tor nur ganze zweimal hinter sich greifen musste.

Mitfavorit in Bezirksoberliga?

In der nächstjährigen Bezirksoberliga kann man sich somit auf ein Team freuen, das noch nicht an seinem Leistungszenit angekommen sein wird. Mit einigen ehemaligen Juniorinnenspielerinnen der Talentschmiede des ASV Oberpreuschwitz wird das Team auch in der Bezirksoberliga ein Wörtchen um den Meistertitel und den Aufstieg in die Landesliga mitreden wollen und können.

exklusiv für anpfiff gab Amy Steininger, technisch versierte, zweikampfstarke und mit viel Übersicht ausgestattete Flügelspielerin der SpVgg ein Meisterinterview.

Frau Steininger, Sie haben seit drei Jahren kein Spiel mehr verloren. Worin liegt das Rezept des Erfolges?
Amy Steininger: Explizit kann ich das nicht beantworten, da ich erst seit letzter Saison Glied der Mannschaft bin, aber ich sehe es als Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Zum einen sind es der Teamgeist und der absolute Siegeswille der Mannschaft. Dann aber auch unsere akribische Trainerin, die uns taktisch hervorragend schult und auf jedes Spiel vorbereitet. Zuletzt darf man natürlich nicht vergessen, dass man mit jedem Jahr und jedem Aufstieg auch an den Erfolgen wächst, sich entwickelt und selbstvertrauen aufbaut.

Der "Macher im Hintergrund" ist Peter Kraus. Wie groß ist sein Anteil am Erfolg?
Amy Steininger: Enorm! Er kümmert sich um Vereinsinterna, Ausrüstung, Transportmöglichkeiten zu Auswärtsspielen oder auch gemeinschaftliche Aktivitäten, die für den Teamgeist wichtig sind. Dieses Gefühl können wir auf den Platz transportieren und gemeinsam spielen und kämpfen - als Einheit. Es ist einfach gut zu wissen, dass er viele Dinge abfängt und erledigt und wir Spielerinnen uns dadurch ganz und gar auf Fußball konzentrieren können. Außerdem pflegt er eine Philosophie von Frauenfußball, mit der er immer wieder nennenswerte Spielerinnen überzeugen kann zu uns zu wechseln. Es ist schön zu wissen, dass man Personen im Hintergrund hat, die einem das Gefühl geben an die Sache zu glauben, für die wir auf dem Trainingsplatz schwitzen.

Amelie Steininger gehört zweifelsohne zu den Aktivposten ihres Meisterteams.

anpfiff.info

Sie haben die Bezirksliga dominiert. Sind Sie dadurch sozusagen Geheimfavorit in der BOL?
Amy Steininger: Grundsätzlich freue ich mich auf die Bezirksoberliga und als Mannschaft werden wir alles daran setzen, die neue Herausforderung anzugehen. Die BOL ist sicher nicht zu unterschätzen. Wir müssen erst sehen, wie wir auf dem höheren Niveau zurecht kommen und vor allem auch mit Niederlagen umgehen. Außerdem werden natürlich auch wir aus beruflichen und studienbedingten Gründen Spielerinnen verlieren. Diese Lücken gilt es zu schließen.

Welche Stützpfeiler aus Ihrer Mannschaft würden Sie denn als unersetzbar bezeichnen?
Amy Steininger: Ich möchte da eigentlich niemanden hervorheben, weil wir nur als Einheit funktionieren, wenn jeder seine Aufgaben erfüllt. Jeder einzelne ist also enorm wichtig. Trotzdem ist es sehr gut, dass wir einige erfahrene Spielerinnen im Team haben, die die nötige Erfahrung mitbringen und uns in schwierigen Situationen führen.

Ihnen persönlich gehört die rechte Außenbahn. Auf dieser Position zählen Sie zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Wie bewerten Sie selbst Ihre Rolle im Team?
Amy Steininger: Ich bin genauso ein Glied in der Kette wie jede andere auch. Dadurch, dass ich schon ein bisschen höher gespielt habe kann ich vielleicht ein wenig Sicherheit von hinten heraus geben. Letztlich spiele ich einfach unwahrscheinlich gern Fußball und möchte dazu beitragen, in der Mannschaft die Freude am Spiel und den Siegeswillen beizubehalten. Mein persönlicher Anspruch ist es, jedes Spiel so zu bestreiten, dass ich am Ende sagen kann, ich hätte nicht mehr machen können.

Geben Sie uns abschließend bitte noch ein Fazit!
Amy Steininger: Ich denke, dass wir mit der SpVgg Oberfranken bis jetzt schönen Fußball gespielt und viel erreicht haben. All das sollte nun aber nicht stagnieren, sondern weiter nach vorne gebracht werden. Jeder einzelne leistet seinen Beitrag dazu, dass sich die Frauenmannschaft der SpVgg Bayreuth ihren Namen macht und weiter nach oben arbeitet. Ich sehe großes Potenzial in unserem Team und würde mich freuen, wenn wir die Herausforderung BOL mit Bravour meistern könnten.

anpfiff.info gratuliert nochmals zum Titelgewinn und wünscht viel Erfolg in der Bezirksoberliga.