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ATV Höchstädt

Bezirksliga Oberfranken/O. - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 02.06.2012 um 00:00 Uhr

Erst unbekannt, dann unbezwingbar: Höchstädter Überraschungscoup

Zunächst sorgte der Aufsteiger nur auf heimischem Gelände dafür, dass die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt eingefahren wurden. Als in der Rückrunde dann auch in der Fremde der Knoten platzte, waren die Frauen von Wolfgang Künzel nicht mehr zu stoppen. Der Lohn: Der Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Von Hans-Jürgen Wunder

Meisterjubel Höchstädt

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

In der Vorrunde mussten die ATV-Frauen wie hier Natalja Schott (re.) bei der 0:2 Niederlage in Untersteinach noch oft hinterher laufen.

anpfiff.info

Wer vor der Serie nach möglichen Aufstiegskandidaten gefragt wurde, hätte sicherlich den Teilnehmer an der letzten Aufstiegsrelegation FC Gefrees, den ehemaligen BOL-Vertreter aus Döbra oder die ehrgeizigen Teams aus Oberkotzau, Kulmbach oder Himmelkron genannt. Es sollte allerdings ganz anders kommen. Nicht etwas die etablierten Teams machten die Meisterschaft unter sich aus, sondern die im letzten Jahr noch in Abstieggefahr schwebenden Untersteinacherinnen, der Aufsteiger aus der Oberen Röth in Bayreuth und die weitgehend unbekannte Truppe aus dem Fichtelgebirge.

Zunächst Lehrgeld bezahlt

Nach zwei Niederlagen aus den ersten drei Spielen richtete der Höchstädter Coach Wolfgang Künzel den Blick natürlich erst einmal auf die Abstiegsränge. Doch schon bald konnte er Entwarnung geben, denn Dank der Heimstärke legte sich die Mannschaft aus dem Fichtelgebirge ein ordentliches Polster zu den gefährlichen Rängen zu. Dabei zeigten die Höchstädterinnen zunächst noch zwei Gesichter. Während auf eigenem Platz am Sportpark Schlosshügel die Gegner wie beim 7:0 gegen Döbra oft chancenlos blieben, kehrte man aus der Fremde nach den ersten vier Partien ohne Punktgewinn zurück und blieb beim 2:0 in Untersteinach und beim 3:0 in Motschenbach sogar torlos. Selbst Trainer Künzel war ob der Auswärtsschwäche seines Teams zunächst ratlos, schien aber in der Winterpause das richtige Rezept gegen Torflaute und allzu großer Bescheidenheit gefunden zu haben.

Mit einem Doppelschlag sorgte Julia Wagner (rechts) für eine Wende im Gipfeltreffen gegen die Eintracht.

anpfiff.info

Rivalen klar distanziert

Zunächst schien Herbstmeister Fortuna Untersteinach das Rennen um die Meisterschaft zu machen. Als die Akteurinnen um Spielertrainerin Marion Partenfelder nach der Winterpause gleich in Oberkotzau strauchelten und an Vorsprung einbüßten, waren plötzlich die Höchstädterinnen zur Stelle. Beim direkten Aufeinandertreffen der Kontrahentinnen ließen die ATV-Frauen dann keinen Zweifel aufkommen und entschieden das Schlüsselspiel gegen die Fortuna nach zwei Treffern von Torjägerin Julia Wagner klar mit 3:0 für sich. Doch auch die Eintracht aus Bayreuth hatte in der Rückrunde Blut geleckt, bezwang den Herbstmeister ebenfalls und rüstete sich für das Gipfeltreffen am 13. Mai an der Oberen Röth. Trotz überraschendem Rückstand schafften es die Künzel-Schützlinge dabei, eine klare 4:1 Führung heraus zu schießen, der nach der Schlussoffensive der Wagnerstädterinnen zumindest einen knappen 4:3 Erfolg bescherte. Jetzt hatte es der Aufsteiger aus dem Fichtelgebirge selbst in der Hand, in den restlichen beiden Begegnungen für Meisterschaft und Aufstieg zu sorgen. Dabei ließ sich die Elf um das Sturmduo Julia Wagner und Amity Steidl nicht lange bitten. Dem 7:1 Kantersieg gegen den SV Motschenbach folgte der 5:3 Erfolg im Fichtelgebirgsderby beim 1. FC Markteuthen, der letztlich Meisterschaft und Aufstieg in die Bezirksoberliga bedeutete.