Meisterportrait ETSV Würzburg: Der Adler fliegt jetzt höher - anpfiff.info
ETSV Würzburg 
Kreisklasse 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 20.06.2017 um 06:00 Uhr
Meisterportrait ETSV Würzburg: Der Adler fliegt jetzt höher
Bereits in den Vorjahren zählte der ETSV Würzburg zur erweiterten Spitze der Kreisklasse. Auch vor dieser Saison fand sich der Adler der Stadt im engeren Kreis der Meisterschaftsfavoriten wieder. Zudem verbesserten namhafte Neuzugänge die Möglichkeiten an der Mergentheimer Straße. Was dann Pascal Bauer jedoch aus diesen machte, übertraf alle Erwartungen und findet nun in der Kreisliga seine Fortsetzung.
Von Alexander Rausch
ETSV Würzburg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die Liste der Titelaspiranten vor der neuen Runde war lang. Der TSV Rottenbauer hatte sich als verdienter Meister in die Kreisliga verabschiedet. Dem SV Bergtheim blieb der Sprung verwehrt. Somit galt die Elf von Martin Göbel als erster Aspirant auf die Meisterschaft. Aber auch der TSV Eisingen, als Vierter knapp am Relegationsplatz gescheitert, oder die seit Jahren starke TSG Estenfeld rechneten sich ernsthafte Chancen aus, ebenso wie der ETSV Würzburg, dem bisher ebenfalls der ganz große Wurf verwehrt blieb. Allerdings sollte sich genau das in dieser Spielzeit ändern, obwohl sich mit dem TSV Biebelried und der DJK Würzburg im Laufe der Saison zwei weitere hartnäckige Widersacher um die Meisterkrone dazugesellten.

Punktuell verstärkt

Stefan Kunze
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Bereits vor Wiederbeginn hatten die Verantwortlichen an einigen Stellschrauben gedreht und die Voraussetzungen, einen möglichen Kreisligaaufstieg realisieren zu können, nochmals verbessert. Mit Pascal Bauer ersetzte ein Übungsleiter, der besonders für seine attraktive Art und Weise Fußball zu spielen bekannt war, den scheidenden Dennis Limp. Die Vorstandschaft um Oliver Löhr traute dem ehemaligen Waldbüttelbrunner zu, Limps über vier Jahre hinweg überragende Arbeit fortzuführen und stellte ihm auch das nötige Personal zur Verfügung. Besonders die Verpflichtung Stefan Kunzes, der bereits in seinen Jugendjahren bei den Blauweißen kickte und über lange Jahre an der Mainaustraße zu Bayernligameriten kam, sorgte für einiges Aufsehen. Ferner verstärkten der ehemalige Theilheimer Jens Müller und Rückkehrer Fredi Grönert den bereits gut besetzten Kader.

Dennoch brauchten auch die Kicker und ihr neuer Coach eine gewisse Eingewöhnungsphase, ehe es ab Mitte der Hinrunde nahezu wie am Schnürchen laufen sollte. Das soll nicht heißen, dass es das nicht schon vorher tat, nur war ETSV-Übungsleiter Pascal Bauer besonders die Gegentoranzahl in den ersten Saisonwochen zu hoch. Achtmal musste Stefan Kunze bereits in den ersten fünf Partien hinter sich greifen, darunter zweimal beim unerwarteten Punktverlust in Prosselsheim. Stefan Pfautsch rettete gerade noch das Remis. Dennoch hatten sich die Adler bereits ihr Nest an der Tabellenspitze gebaut und ließen sich aus diesem auch nicht mehr vertreiben. Bauer hatte es geschafft, die auf den verschiedenen Positionen individuell hochwertig besetzten Würzburger zu einer Einheit zu formen, die auch durch Rückschläge nicht aus der Bahn zu werfen war.

Bergtheim als Schlüsselerlebnis

Denn das Schlüsselerlebnis schlechthin sollte die letzte Begegnung vor der Winterpause in Bergtheim sein. Eine Woche zuvor hatten die Blauweißen in Eisingen verloren, auch in Theilheim – ebenfalls auswärts – setzte es ein unerwartetes Remis. Viele hofften auf einen weiteren Punktverlust des bis dato überraschend souveränen Tabellenführers. Und tatsächlich sah es lange Zeit auch nach diesem aus. Die Gastgeber führten verdient mit 2:0 zur Pause und waren nach Kunzes Notbremse zudem in Überzahl. Erste kleinere Zweifel machten sich auch auf der Würzburger Bank breit. „Während dieser Partie habe ich mir schon meine Gedanken gemacht. Wenn das in die Hose gegangen wäre, wäre wohl das große Zittern losgegangen“, gesteht Sportvorstand Oliver Löhr. Doch soweit sollte es nicht kommen. Die Bahnler nämlich zeigten „eine überragende Reaktion“. Mit unbändigem Willen egalisierte Stefan Pfautsch binnen sechs Minuten, ehe Florian Kiemle die Partie gänzlich drehte. Den endgültigen Deckel machte dann Moritz Wagenhäuser drauf.

In Unterzahl hatte die Bauer-Elf ein bereits verloren geglaubtes Spiel gewonnen und damit ihre Ausnahmestellung eindrucksvoll untermauert. Auch die Zahlen zur Winterpause machten dies deutlich: Sieben Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten, nur eine Niederlage in 14 Partien. Dazu der beste Sturm und die beste Abwehr der Liga. Die Ernüchterung im Lager der Konkurrenz schien groß. War der Höhenflug der Adler noch zu stoppen? Wahrscheinlich nur durch eigene Nachlässigkeiten, wovor die Verantwortlichen an der Mergentheimer Straße vor Wiederbeginn jedoch nachdrücklich warnten: „Gewonnen war noch gar nichts. Wir hätten nur alles verlieren können.“ Es waren wohl die richtigen Worte, die Pascal Bauer fand. Denn ein optimaler Start gegen die Unterpleichfelder Reserve und eine Woche später im Spitzenspiel gegen die DJK Würzburg ebneten den Weg zum Titel.

War auch in dieser Saison - zusammen mit Moritz Wagenhäuser - Dreh- und Angelpunkt des Würzburger Spiels: Mittelfeldstratege Oliver Ziegler. 
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Makellose Rückrunde

Makellos blieb die Bilanz bis zum Rundenende. Ohne Punktverlust marschierten die Blauweißen in die Kreisliga. Bereits vor den letzten vier Spieltagen stand die Meisterschaft fest. Einziger kleiner Wermuttropfen dabei war jedoch, dass den Adlern die direkte Krönung verwehrt blieb. Denn nach dem samstäglichen Sieg gegen Bibergau, machte erst ein Eisinger Patzer am Sonntag die Würzburger zum Meister. „Natürlich war das etwas unglücklich. Aber wir haben es genommen, wie es kam und die Jungs haben sich dann trotzdem spontan getroffen. Auch danach haben sie jede Gelegenheit genutzt, um den Titelgewinn zu feiern“, blickt Löhr zurück. Dennoch zog der frischgebackene Champion die Saison bis zum Ende durch. Für den Sportvorstand ein weiteres Indiz für den „überragenden Charakter“ der Mannschaft, die es geschafft hat, ihre individuellen Fähigkeiten zu bündeln und dadurch einen „einmaligen Teamgeist“ entwickelte.

Dies brachte letztlich nicht nur den Titel, sondern hob nahezu jeden einzelnen Spieler nochmals auf ein höheres Niveau, nicht nur spielerisch, auch menschlich. „Das ist absolut ein Verdienst von Pascal Bauer. Man kann seine Leistungen nicht hoch genug anrechnen. Er hat perfekt zu uns gepasst“, geht Löhrs Dank im Besonderen an seinen scheidenden Übungsleiter, ohne dabei dessen Team vergessen zu wollen. Auch Co-Trainer und Fitnesscoach Simon Zimmer und die Reserve unter der Leitung Jürgen Pfautschs sowie alle weiteren Ehrenamtlichen haben ihren Anteil am grandiosen Erfolg.

Entwickelte sich in dieser Saison zum absoluten Stammspieler: Florian Kiemle. 
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Mit frischen Kräften auf zu neuen Ufern

An diesen wollen die Blauweißen nun in der Kreisliga anknüpfen. Während allerdings auf dem Rasen nahezu das identische Personal um den Klassenerhalt kämpfen wird, hat sich auf funktioneller Ebene bereits einiges getan. Denn Pascal Bauer musste des Berufes wegen sein Amt zur Verfügung stellen. Auch Jürgen Pfautsch wird die zweite Mannschaft nicht mehr betreuen. In Johannes Wegmann, der bereits in Eibelstadt unter Erwin Markert drei Jahre Co-Trainererfahrung sammeln durfte, und Christian Löblein für die Reserve scheint jedoch adäquater Ersatz gefunden. „Natürlich betritt Johannes Neuland, aber auch für Dennis Limp war es damals die erste Station im Herrenbereich“, verweist Löhr auf die Vergangenheit.

Wie sich der Neue schlagen wird, wird sich der Sportvorstand zukünftig aber öfter von der Tribüne anschauen oder berichten lassen müssen. Denn auch Löhr wird nach zehn intensiven Jahren kürzertreten und einige Aufgaben an Jüngere delegieren. Der aktuelle Erfolg war einmal mehr Bestätigung für seine geleistete Arbeit. „Das sind die Momente, für die man als Verantwortlicher lebt. Ich habe immer alles mit vollem Herzblut und Leidenschaft für meinen Verein gemacht. Ich war immer ETSVler und werde es auch immer bleiben“, ist Löhr stolz auf die Entwicklung der letzten Jahre, die nun andere in der Kreisliga fortführen.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
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1
26
85:19
71
2
26
71:37
55
3
26
57:24
51
4
26
61:45
46
5
26
59:40
45

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
26
Spiele gewonnen
23
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
14
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
85
Verschiedene Torschützen
11
Eigentore
1
Elfmetertore
10
Gelbe Karten
45
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
2
Eingesetzte Spieler
25
Zuschauer
950
Zuschauerschnitt
73

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 13.11.2016
13 Sp
39 Pkt
40:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 13.11.2016
13 Sp
39 Pkt
40:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 14.08.2016
13 Sp
39 Pkt
42:8 Tore
Auswärts ungeschlagen
21.08.2016 - 23.10.2016
7 Sp
17 Pkt
27:5 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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4
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14
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1
3
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1
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-
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-
20
5
3
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1
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-
3,0
1
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-
1
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-
-
-
-
8
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-
6
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1
-
1
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22
1
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-
R
4
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2,3
15
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3
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3,7
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9
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-
R
3
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1,6
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2,2
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7
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21
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3
2
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2,0
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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