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TG Höchberg

Bezirksliga Unterfranken West - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2014 um 06:00 Uhr

Bezirksliga West: TG Höchberg: Landesliga-Dino feiert Rückkehr

Lange Zeit war es ein Zweikampf mit der Reserve der Würzburger Kickers, am Ende setzte sich Höchberg im Meisterschaftsrennen durch und zeigte damit, dass der Abstieg nur ein Ausrutscher war. Durch ein überragendes letztes Saisondrittel sicherte sich die TGH mit beeindruckenden 77 Punkten den ersten Platz. Die Kracken sind ein verdienter Meister, profitierten aber auch von einem schwerwiegenden Fehler der Konkurrenz.

Von Nicolas Rupp

TG Höchberg, Meister 2013/2014

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Genau 350 Tage nach dem vernichtenden 0:4 im Relegationsspiel gegen Viktoria Kahl und dem damit verbundenen Abstieg aus der Landesliga lagen sich die Höchberger Spieler in den Armen. Mit einem knappen Sieg in Marktbreit machte die Mannschaft von Anton Kramer die Meisterschaft in der Bezirksliga perfekt und wetzte damit diese Scharte aus. Dabei sah es zu Saisonbeginn zunächst gar nicht danach aus. Nach acht Spieltagen und den Niederlagen gegen Würzburger Kickers 2 und Schollbrunn hatte man bereits acht Punkte Rückstand auf die Rothosen. Denen wurde allerdings ein Fauxpas zum Verhängnis, der sie später sechs vielleicht entscheidende Punkte im Meisterschaftsrennen kostete.

Verhängnisvoller Fehler

Am fünften Spieltag setzte Coach Ginel Roman unerlaubt einen Spieler der ersten Mannschaft ein, was zum Abzug von insgesamt sechs Punkten führte. Damit waren die Kracken wieder dran an der Tabellenspitze, kamen aber aufgrund mehrerer Spielausfälle im Herbst nicht an den Kickers vorbei. Als die dann im März auch den zweiten Vergleich der beiden Meisterschaftsfavoriten für sich entscheiden konnten und Höchberg zudem im folgenden Spiel in Schollbrunn nicht über ein torloses Remis hinauskam, wurde es richtig schwer. Zwar hatte man bei fünf Punkten Rückstand noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Doch nur bei der perfekten Ausbeute von 33 Punkten aus den ausstehenden elf Spielen konnten die Höchberger auch aus eigener Kraft die Meisterschaft perfekt machen. Das erscheint unrealistisch? Zweifelsohne. Doch genau diese Serie legten die Kracken im letzten Saisondrittel hin und sicherten sich damit den ersten Platz. Dank einiger weniger Ausrutscher des Konkurrenten fiel der Vorsprung in der Abschlusstabelle schließlich ein wenig deutlicher aus, als es im vorherigen Saisonverlauf der Fall gewesen war. Dabei war die Situation für die Kracken auch nicht immer einfach, wie Trainer Anton Kramer im Gespräch verdeutlichte.

Immer unter Druck

„Wir waren immer unter Druck, weil uns die Kickers im Nacken saßen. Dann braucht man die richtige Einstellung und die führt zu gesteigertem Selbstbewusstsein.“ Dass die Höchberger über dieses Selbstbewusstsein verfügten, zeigt die angesprochene Siegesserie recht deutlich. Wie Kramer zudem betonte war die schnelle Rückkehr in die Landesliga von größerer Bedeutung: „Das war sehr wichtig für den Verein, der Abstieg war ein gravierender Einschnitt nach 24 Jahren Landesliga. Wir haben auch in der Bezirksliga unter Landesliga-ähnlichen Bedingungen weitergearbeitet und das kann man nicht über mehrere Jahre durchhalten.“

Glückselige Höchberger nach der gewonnenen Meisterschaft und dem Wiederaufstieg.

anpfiff.info

Vorne brandgefährlich

Mit einer exzellenten Mischung aus jungen, talentierten und älteren, erfahrenen Spielern fand die Mannschaft bis auf wenige Ausnahmen immer die richtigen Mittel, um Spiele erfolgreich zu gestalten. Insbesondere einige Neuzugänge wurden sofort zu Leistungsträgern, allen voran der bayernligaerprobte Pascal Bloemer. Mit 26 Toren war er nicht nur bester Torschütze seines Teams, sondern auch Dritter der Torschützenliste. Auch der aus Güntersleben nach Höchberg gewechselte Offensivakteur Alexander Priesnitz war immerhin 12 Mal erfolgreich. Christoph Schiebel und Martin Wolf, beide vom Landesligisten Frammersbach gekommen, sorgten auf den Schlüsselpositionen im defensiven Mittelfeld für Stabilität.

Aber auch etablierte Spieler wie das eingespielte Innenverteidigerduo Matthias Grünewald und Philipp Hügelschäffer lieferten eine starke Spielzeit ab – nur 22 Gegentore sprechen da eine deutliche Sprache. Kein Wunder also, dass auch Kramer mit seinen Akteuren zufrieden ist: „Wir haben insgesamt eine super Runde gespielt. Ich bin stolz auf das, was die Mannschaft geleistet hat. Die elf Siege in Folge sind sensationell.“ Entsprechend ausgelassen war auch die Meisterfeier am letzten Spieltag – da stand der Aufstieg bereits fest. Und unter dem Motto „Wir sind wieder hier, waren nie wirklich weg“ feierten die Kracken frei nach Westernhagen ihre Rückkehr in die Landesliga, wo sie nach eigenem Empfinden auch hingehören.

Von Verletzungen verschont

Anton Kramer

anpfiff.info

Zu einer erfolgreichen Saison gehört auch ein Quäntchen Glück, so wurde Höchberg von Verletzungen in der entscheidenden Phase verschont. Mit Benjamin Wahler und Julian Hippacher fielen zwei nur Neuzugänge länger aus. Hippacher, der sich letztes Jahr im ersten Training für seinen neuen Verein einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, absolvierte am letzten Spieltag seine ersten Pflichtspielminuten für die TGH. Mit den beiden Rekonvaleszenten sowie den zurückkehrenden Johannes Grieb und Johannes Stumpf stehen in der kommenden Saison weitere potentielle Stammkräfte zur Verfügung. Sofern es keine Verletzungsmisere gibt, kann Kramer auch in der Landesliga auf einen breiten Kader zurückgreifen.