Meister Bayernliga Nord: Konstant, bissig, torhungrig zum Meistertitel - anpfiff.info
SC Eltersdorf 
Bayernliga Nord - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 15.06.2021 um 06:00 Uhr
Meister Bayernliga Nord: Konstant, bissig, torhungrig zum Meistertitel
Der SC Eltersdorf ist zurück in der Regionalliga Bayern - knapp war es, aber nicht unverdient. Denn im Gegensatz zu den direkten Konkurrenten haben die Quecken das Coronajahr 2020 optimal genutzt und sich damit den Meistertitel gesichert. anpfiff.info blickt auf eine erfolgreiche und zugleich kuriose Saison zurück.
Von Sebastian Baumann
Die Mannschaft des SC Eltersdorf in der Saison 2019/2021

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Ach wie gerne hätten die Quecken einen Aufstieg am grünen Rasen gefeiert. “Natürlich würde ich lieber am Platz Meister werden und aufsteigen. Am besten mit einem Sieg kurz vor Schluss”, sagte Kapitän Sebastian Schäferlein schon vor Wochen. Denn eines hat in dieser Mammutsaison auf alle Fälle gefehlt: Der Meisterjubel, Bierduschen, verrückte Fans und Spieler und auch der ein oder andere Autokorso durch einen noch so kleinen Ort wie Eltersdorf. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, hatten vor der Saison wohl nur die kühnsten Optimisten gedacht. Schließlich galten andere Vereine wie die DJK Vilzing oder der SV Seligenporten als Top-Favorit in der Bayernliga Nord. Der SC Eltersdorf hatte hingegen einen großen Umbruch zu meistern. Acht Abgänge, elf Neuzugänge waren die Eckdaten der Meistersaison. 

Freut sich auf die kommende Saison: Bernd Eigner.
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Aber es war ein gewollter Schnitt des Vereins und auch des Trainers. “Wir wollten die Mannschaft verjüngen und dem Team ein frisches Gesicht verpassen”, sagt Bernd Eigner, der als Trainer natürlich einen entscheidenden Anteil am Erfolg seiner Mannschaft hatte. Meist mit der richtigen Idee im entscheidenden Moment in Sachen Personalentscheidungen oder bei taktischen Maßnahmen. Nicht unerwähnt soll auch der große Anteil des kompletten Trainerteams bleiben. Denn was der spielende Co-Trainer Thomas Dotterweich, der seine lange Karriere noch einmal mit einer Regionalliga-Saison krönen wird, als Innenverteidiger leistete und wie der Routinier als ältester Spieler im Kader voranmarschierte und seine Mitspieler mitriss, war beeindruckend. Aber auch Schlussmann Tugay Akbakla zeigte sich bärenstark, machte  einen großen Schritt nach vorne und rettete in einigen Momenten den Sieg für seine Mannschaft - wie beispielsweise im Spiel gegen Bayern Hof als die Quecken in Unterzahl doch noch den Sieg gegen das Kellerkind holen konnten.

Thomas Dotterweich war der Ruhepol in der Defensive und das Vorbild für alle Spieler im Kader.
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Doppelaufsteiger Dickson Abiama bester Torschütze

Schon im ersten richtigen Testspiel gegen die Profis der SpVgg Greuther Fürth überzeugten die neu formierten Quecken - allen voran ein gewisser Dickson Abiama, der zwei Jahre zuvor noch in der Kreisklasse seine Tore schoss und mit seinem Tor gegen den Bundesligisten so nachhaltig auf sich aufmerksam machte, dass das Kleeblatt den Stürmer gleich ein halbes Jahr später verpflichtete. Es sind diese Geschichten, die die Aufstiegssaison des SCE so besonders machen. Denn mit dem Abgang des Torjägers im Jahr 2020 begann nicht etwa die große Krise, sondern mit geschickten taktischen Kniffen meisterte Eltersdorf den Abgang. 17 Saisontreffer erzielte der Nigerianer für den Bayernligisten und ist damit der beste Torschütze des Meisters, auch wenn er natürlich im Jahr 2020 keinen Treffer mehr hinzufügen konnte. Dass ausgerechnet Abiama dann in eben diesem Jahr die Greuther mit seinem achten Saisontor von der Zweiten in die Erste Bundesliga schoss und sich damit Doppelaufsteiger nennen kann, passt irgendwie ins Eltersdorfer Fußballmärchen. Aus der Kreisklasse bis in die Bundesliga binnen fünf Jahre ist schon eine besondere Erfolgsgeschichte.

Doppelaufsteiger Dickson Abiama durfte sich über zwei Aufstiege freuen: Mit den Quecken und natürlich auch mit der SpVgg Greuther Fürth.
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Die Konstanz als Schlüssel

Doch nicht nur Abiama machte nachhaltig auf sich aufmerksam, die ganze Mannschaft überzeugte die komplette Saison und zeigte eine beeindruckende Konstanz. Lediglich dreimal musste die Mannschaft eine Niederlage einstecken, wenn auch ausgerechnet dabei gegen die direkten Konkurrenten aus Vilzing und Seligenporten. Doch im Gegensatz zu den beiden anderen Mannschaften patzte Eltersdorf kaum gegen die vermeintlich leichten Gegner und machte seine Hausaufgaben. Erst verlor Seligenporten gegen Vilzing und damit den Anschluss, dann patzte der bisherige Tabellenführer aus der Oberpfalz gegen Kahl und die DJK Don Bosco Bamberg und spielte zweimal torlos Unentschieden. Es sollten die entscheidenden Spiele werden für den SCE, der sich damit entscheidend vorbeischieben konnte an den beiden Favoriten und so in der Quotienten-Endabrechnung den Meistertitel erreichen konnte. Fairerweise sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass das direkte Duell gegen die DJK aus Vilzing noch ausgestanden wäre.

Feiern konnten die Quecken häufig in den Spielen, wie hier Kapitän Sebastian Schäferlein (re.) und Calvin Sengül.
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Die torhungrigste Mannschaft der Liga

Vor allem die Offensive war das Prunkstück des SCE. Mit 79 Treffern und nur 24 Gegentreffern in den ausgetragenen Spielen hatte der Meister auch das beste Torverhältnis - und das trotz des oben genannten Abgangs von Dickson Abiama. Doch auch ohne den Torjäger trafen die Quecken in den fünf Spielen im Jahr 2020 satte 19 mal. So war es auf einmal Calvin Sengül, der wie der Phönix aus der Asche den Mittelstürmer gab und seine Mannschaft mit Toren und Vorlagen unterstützte.
Die Torgefahr dürfte auch für die kommende Regionalliga-Saison ein Schlüssel sein: Über die schnelle Umschaltbewegung nach vorne zu kontern und dann die Tore zu erzielen. “Ich denke, dass wir für jede Mannschaft ein unangenehmer Gegner sein können. Auch in der Regionalliga”, sagt der Kapitän, der vor allem auf die vielen schnellen Spieler im Kader setzt. “Mit unseren schnellen Spielern sind wir auch immer gefährlich, vor allem, wenn wir nicht das Spiel machen müssen.

Erneut steht für den Trainer ein kleiner Umbruch an - vor allem in der Defensive sind die Quecken noch dünn besetzt. Aber mit Sicherheit wird auch dieses Mal der Übungsleiter erneut die richtigen Ideen haben, um diese Problematik zu umschiffen. Denn schließlich soll das Erfolgsmärchen der Quecken nicht wie beim letzten Mal nach nur einer Saison beendet sein, sondern ein Dauer-Abonnement werden.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
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79:24
61
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24
59:19
55
5
24
43:44
38

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
26
Spiele gewonnen
19
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
3
:0
Zu-Null-Spiele
13
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
79
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
12
Gelbe Karten
54
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
4
Eingesetzte Spieler
23
Zuschauer
4336
Zuschauerschnitt
309

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 02.11.2019
9 Sp
25 Pkt
31:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
02.11.2019 - 19.09.2020
5 Sp
15 Pkt
17:3 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 08.11.2019
4 Sp
12 Pkt
12:4 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 13.07.2019
12 Sp
30 Pkt
37:5 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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3
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17
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1
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2,2
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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