Immer einen weiteren Schritt nach vorn
In der vierten Saison nach dem Aufstieg in die A-Klasse steht jetzt der nächste Aufstieg in die höchste Liga im Kreis fest. Platz Neun, Sieben und Fünf standen in den Geschichtsbüchern, jetzt hat sich der ASV Michelfeld seit der Saison 2006/2007 wieder in das Oberhaus im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund zurückgespielt. Insgeheim war bei dem vorhandenen Potenzial der vielen jungen Spielern, die ergänzt wurden durch erfahrene, zum Inventar des Vereins gehörende Spieler wie Markus Schäffner oder Thomas Kohl, die Hoffnung auf den baldigen Aufstieg sicherlich da. Doch mit Spielertrainer Ilker Caliskan kam nochmals ein weiterer Schub in die Mannschaft. "Wir wollten zu Beginn den Ball flach halten, intern haben wir uns natürlich schon das Ziel gesetzt um den Aufstieg mitzuspielen. Das Potenzial war da und auch während der Saison der Wille und die harte Arbeit, unser Ziel zu verwirklichen. Manche konnten es nach der Winterpause als wir gegen Gößweinstein verloren haben, nicht so recht glauben. Ich habe aber der Mannschaft immer gesagt, dass ich daran glaube und das war dann auch bei allen, sodass wir es geschafft haben", schildert Caliskan die Einstellung beim ASV. Am Ende stehen für die Michelfelder wohl drei signifikante Bausteine zum Erreichen der Meisterschaft. Die beste Offensive der Liga, die beste Defensive der Liga und ein wahnsinniger Zusammenhalt und eine Kameradschaft, auch zwischen beiden Teams des ASV Michelfeld.
Der Architekt des Erfolgs: Spielertrainer Ilker Caliskan.
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Die beste Offensive der Liga
Rein von den Zahlen her, sind natürlich immer zuerst die Torjäger zu nennen. Fünf Spieler mit mehr als 17 Toren sprechen hier Bände, vor allem Paul Gropp mit 26 Toren und zehn Assists sticht heraus. Doch auch ein Erfolgsgeheimnis der Michelfelder ist die Eingespieltheit und Variabilität in den Mannschaftsteilen. "Wir haben in den Trainingseinheiten sehr viel in Spielformen gemacht und gespielt. Die Spieler wissen untereinander wie sie laufen müssen, auch auf mehreren Positionen. Das hat uns den Vorteil gegeben, dass wir nie ausrechenbar waren. Der Gegner wusste nie, wer jetzt wo spielt. Ich konnte auch mal Paul Gropp oder Daniel Meier eine Pause geben, die kamen dann frisch wieder zurück und waren hungrig auf Tore. Das Wichtigste war, dass ich den Jungs immer wieder das Selbstvertrauen versucht habe zu vermitteln. Sie sollten ohne Druck einfach den Weg zum Tor suchen", erklärt Caliskan das Erfolgsrezept. Auch Paul Gropp kam zum Beispiel zehnmal von der Bank, sodass sich der Gegner nie richtig auf das Team einstellen konnte. Der Stammkader von 16, 17 Mann kam fast verletzungsfrei durch die Saison und war eingespielt, egal wer letztendlich auflief. "Ich habe dann auch den Kohli (Thomas Kohl, Anm. d. Red.) nach vorne gezogen, weil ich gesehen habe, dass er einen starken Zug zum Tor hat. Dann hat er auch sofort mehrere Male getroffen", freut sich Caliskan. Das zeigt, dass die Entwicklung nie stehen bleibt.
Die beste Defensive der Liga
Beginnend beim Rückhalt der Michelfelder, Stefan Sattler, der satte 17 Mal zu Null spielte. Auch Sattler entwickelte sich nochmals weiter und war ein souveräner Rückhalt für die Michelfelder. "Wir hatten natürlich auch einen sehr guten Torwart. Der Satti hat uns viele Punkte rausgeholt und war stets sicherer Rückhalt", freut sich Caliskan. Vor ihm spielte eine extrem junge Verteidigung, um die Abwehrchefs Simon Schwendner und Maximilian Zerreis. Beide wurden von den zentralen Stützen im Mittelfeld Silas Looshorn und Markus Schäffner unterstützt. "Wir haben das im Training nicht immer gezielt trainiert, sondern vielmehr habe ich öfter im Training Situationen unterbrochen und den Spielern die Fehler oder Unaufmerksamkeiten aufgezeigt. Sie haben dann direkt gemerkt und gesehen, was falsch lief und das korrigiert, ob sie jetzt Druck machen sollen oder eher zurückziehen. Das hat dazu geführt, dass die Abwehr sehr eingespielt und auch breit aufgestellt ist. Ich kann hier ohne Bedenken variabel wechseln. Vor allem haben aber auch die Offensivspieler sehr gut mitgearbeitet, die Defensivarbeit beginnt bei uns schon vorne. Da kamen die Gegner oft gar nicht bis tief in unsere Hälfte, weil wir vorne gut gearbeitet haben", freut sich Caliskan über die mannschaftstaktische Entwicklung.
Immer mit vollem Einsatz dabei und stets ist auf ihn Verlass: Stefan Sattler (Torwart) bestritt als einziger Michelfelder alle 30 Spieler, 17 Mal davon zu Null.
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Eingeschworener Haufen in Michelfeld
Doch nicht nur sportlich läuft es rund beim ASV Michelfeld, auch die Kameradschaft und Gemeinschaft kommt hier nur selten zu kurz. Viele spielen seit der Jugend zusammen, kennen sich privat sehr gut und verbringen auch außerhalb des Sportplatzes viel Zeit miteinander. Dieser Faktor ist gerade im Amateurbereich nicht zu unterschätzen. "Die Kameradschaft war vorher schon sehr gut, aber das wurde noch viel stärker. Wir haben sehr viel geredet, auch Fehler und Probleme immer ehrlich angesprochen, das ist mir sehr wichtig. Wir haben keine Gruppenbildung, sondern sehr viel Vertrauen ineinander, da lege ich extrem viel Wert darauf. Das war auch ein Schlüssel zum Erfolg. Aber nicht nur die Mannschaft, sondern das gesamte Umfeld. Verantwortliche, Betreuer, die Frauen oder Freundinnen der Spieler waren auch immer dabei, Zuschauer. Jeder hatte das gleiche Ziel", freut sich Caliskan. Auch Spielertrainer Caliskan ist immer darauf beruht, keinen seiner Akteure hervorzuheben, für ihn zählt die Mannschaft als Ganzes und nur so kommt der Erfolg. Was für ihn auch noch ein wichtiger Punkt war, ist dass jetzt die Reife auch da ist, die vielleicht zuvor noch etwas gefehlt hat. "Das beste Beispiel war das Spiel in Troschenreuth als wir nach 3:0 Führung noch zwei Gegentore bekommen haben. Wir hätten das Spiel früher vielleicht noch verloren oder unentschieden gespielt. Jetzt sind wir soweit, dass wir auch diese Spiele gewinnen. Oder auch gegen Forth, als der Gegner sehr stark begonnen hat, sind wir ruhig geblieben und haben auf unsere Stärken vertraut."