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FC Herzogenaurach

Bezirksliga Mittelfranken Nord - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterportrait FC Herzogenaurach: Die Pumas springen in die Landesliga

Als einer der Mitfavoriten war der FC Herzogenaurach in die Bezirksligasaison 2078/2018 gegangen und legte eine beeindruckende Konstanz hin, so dass schon zur Winterpause der Aufstieg greifbar schien. Das I-Tüpfelchen auf die brillante Saison der Pumas war dann sicherlich das Comeback von Lothar Matthäus, der damit noch einen Aufstieg in seiner Karriere verbuchen konnte.

Von Sebastian Baumann

Der FC Herzogenaurach ist Meister der Bezirksliga Nord 2017/2018.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Eine makellose Serie legte der FC Herzogenaurach bereits am Saisonanfang hin. Denn es gelangen der Mannschaft von Jakob Karches gleich sieben Siege am Stück - ehe der FSV Stadeln kam und die Pumas das erste Mal besiegte. Die Kicker vom Kronacher Wald vollbrachten dieses Kunststück auch in der Rückrunde und fügten damit dem FC Herzogenaurach erst die zweite Niederlage in der laufenden Saison bei. Dennoch keimte vor der ersten Niederlage schon der Traum auf Meister zu werden bei Trainer Jakob Karches. “Nach den ersten sieben siegreichen Spielen der Saison ist das erste Mal die Hoffnung auf eine Saison aufgekeimt, in der wir etwas erreichen können.”, erklärt der Spielertrainer, der mit seiner Mannschaft auch immer wieder ungeahnte Comeback-Qualitäten zeigte. “Die Spiele gegen Kalchreuth beziehungsweise Zirndorf, in denen wir 0:2 bzw. 0:1 zur Halbzeit hinten gelegen waren und dann die Partien mit wahnsinniger Moral in der zweiten Halbzeit zu 4:2-Siegen gedreht haben, waren Knackpunkte der Saison, bei denen man ahnen hat können, wozu wir noch diese Saison in der Lage sind. Der endgültige Glaube hat sich dann nach dem letzten Spiel vor der Winterpause manifestiert, wo wir gegen den TV 48 Erlangen in den letzten 20 Minuten unglaubliche Comeback-Qualitäten gezeigt und einen 1:3-Rückstand noch in der 93. Minute in einen 4:3 Sieg umgewandelt haben.”, berichtet der Trainer und ging dementsprechend mit einem großen Vorsprung in die Pause. 16 Punkte waren es bis dahin auf den ärgsten Verfolger aus Stadeln.

Erfolgstrainer Jakob Karches wird den Weg der Pumas weitergehen.

anpfiff.info

Mit Thomanns Verletzung stockt der Puma-Motor

Auch in der Vorbereitung auf die Rückrunde legte der FCH eine gute Performance hin, auch wenn der Ausfall von Goalgetter Michael Thomann die Laune etwas trübte. Denn der Regisseur und beste Torschütze seiner Mannschaft - im Übrigen auch nach der Saison - fehlte dem Herzogenauracher Traditionsverein doch mehr als gedacht. Mit einem Unentschieden gegen den ASV Fürth und der genannten Niederlage gegen den FSV Stadeln hofften auf einmal wieder die Verfolger den Favoriten doch noch einholen zu können. Doch zwei knappe Siege gegen Zirndorf und den ASV Pegnitz festigten wieder den Glauben der FC-Fans auf die Landesliga. Zwar verlor der Tabellenführer danach noch einmal - allerdings mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft - gegen Verfolger Türkspor Nürnberg, doch die Konkurrenten erwiesen sich allesamt zu wenig konstant, um die Meisterfeier des FC Herzogenaurach noch einmal aufhalten zu können. Im Spiel gegen den SK Lauf war es dann endlich soweit und die Pumas konnten die Meisterschaft bejubeln. Hochverdient natürlich, weil der FCH sicherlich nicht die besten Einzelspieler hatte, aber als Mannschaft funktionierte. Mehr Tore schossen andere Vereine und auch andere Vereine kassierten weniger Tore - die meisten Punkte hatte am Ende der Saison auch die gerne Wolfsrudel genannten Pumas.

Lothar Matthäus schnürte noch einmal die Schuhe für seinen FC Herzogenaurach.

anpfiff.info

Selbst Lothar Matthäus gibt sich die Ehre

Auf die Meisterschaft hatte auch ein gewisser Lothar Matthäus gehofft, der es sich nicht nehmen ließ noch einmal für seinen Heimatverein aufzulaufen und damit eine immense mediale Berichterstattung heraufbeschwor. “Ich bin stolz wieder hier zu sein und auch darauf, dass mit der FC Herzogenaurach die Chance gegeben hat, wo meine Karriere begonnen hat auch wieder meine Karriere zu beenden in einem Pflichtspiel. Das war auch mein Wunsch”, freute sich der Weltstar nach dem Spiel gegen Hüttenbach und hat somit zum Abschluss seiner großartigen Karriere noch einen Aufstieg stehen.

Michael Thomann (links) greift in der Landesliga wieder an.

anpfiff.info

In der Landesliga etablieren

Im kommenden Jahr will sich der ehemalige Bayernligist in der Landesliga etablieren. Dabei setzt der Verein auf den bestehenden Kader, der mit zwei Spielern (Yannik Jassmann und Tim Spielmann) punktuell verstärkt wurde. “"Wir vertrauen unserem Kader und sehen uns auch stark genug für die Liga. Aber man muss auch da immer konstant punkten, um nicht unten reinzurutschen.”, gibt der Sportliche Leiter Rudi Litz bekannt und will nicht weiter von einem Höhenflug träumen. Wobei - als Trainer Jakob Karches einst in der Kreisliga die Mannschaft übernahm, da sah vieles nicht nach Landesliga aus. “Bei meinem Amtsantritt galt es erst einmal den dramatischen Abstieg der Vorsaison zu verkraften und das damit verbundene negative Selbstbewusstsein der Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Dass wir dann dieses Negativ-Erlebnis so gut wegstecken und in den letzten drei Jahren drei Pokalfinaleinzüge erreichen, einmal den Toto-Pokal gewinnen, im Ligabetrieb über 200 Punkte sammeln und damit verbunden zwei Meisterschaften feiern werden, hätte ich mir aber selbst in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.”, sagt deswegen auch der Erfolgstrainer, der auch in der kommenden Saison das Sagen haben wird. Und wer weiß…. vielleicht geht der positive Weg des FCH ja weiter, dann wird auch Lothar Matthäus nicht das letzte Mal am Sportplatz zu finden sein. Wenn auch vielleicht nicht mehr als Spieler. Denn das schloss der 57-Jährige kategorisch aus.