Meisterportrait TSV Kirchehrenbach: Ein Weg, der kein leichter war - anpfiff.info
TSV Kirchehrenbach 
Kreisliga 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 19.06.2017 um 06:00 Uhr
Meisterportrait TSV Kirchehrenbach: Ein Weg, der kein leichter war
Für Außenstehende war Kirchehrenbach maximal ein Geheimfavorit, innerhalb der Mannschaft sah das schon ganz anders aus. Der TSV Kirchehrenbach trotzte allen Widrigkeiten mit beispielsweise nur fünf oder sechs Mann in der Wintervorbereitung und legte eine Serie sondergleichen hin. 23 Spiele in Folge blieben sie unbesiegt und holten die Meisterschaft.
Von Uwe Kellner
TSV Kirchehrenbach Meister der Kreisliga 2

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Kirchehrenbach wusste um seine Stärke

„Zum ersten Mal seit Jahren konnten wir den Kader in Kirchehrenbach vor der Saison zusammenhalten und mit Neuzugängen sogar noch verstärken", beginnt Christian Martin seine Rückschau auf die abgelaufene Meistersaison des TSV. Mit einem Spielerkader von 20 bis 22 Fußballern ging Kirchehrenbach an den Start und, auch wenn er es selbst heute noch nicht wirklich ausspricht, Christian Martin wusste, dass mit seiner Mannschaft zu rechnen war. „Der Mannschaft habe ich mein Ziel genannt, in der Öffentlichkeit haben wir uns etwas zurückgehalten", nennt es der Trainer. Die Größe des Kaders sollte sich bereits in der Vorrunde bezahlt machen. Dominik Postler kam verletzt aus dem Urlaub zurück, Matthias Schuhmann fiel frühzeitig aus und Philipp Eismann konnte beispielsweise erst im September eingreifen. Weitere Verletzungen folgten, doch die negativen Auswirkungen hielten sich in Grenzen. „Die Menge der Spieler war Gold wert, allein deswegen, weil Druck ausgeübt werden konnte und jeder in die Mannschaft gedrängt hat. Es ist nie gut, wenn die Spieler wissen, dass sie sowieso spielen."

Nicht oft genug kann Trainer Christian Martin die Qualität von Andreas Eichenmüller (li.), der vom FSV Erlangen-Bruck kam, betonen. Der junge Spieler war einer der qualitativ guten Neuzugänge.
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Drei Niederlagen, dann keine einzige mehr


Anfangs lief es für den späteren Aufsteiger gar nicht mal so rund. Auf den Auftakterfolg gegen Ermreuth (1:0) folgte der erste Dämpfer in Weingarts (1:4) und auch die nächsten beiden Auftritte in der Fremde gingen verloren. Der SK Lauf 2 (1:2) und der SV Moggast (0:3) brachten die "Ehrabocher" auf den Boden der Tatsachen zurück. Zuhause gewann der TSV, nur auswärts folgten keine Punkte. „Der wichtigste Sieg war zu Saisonbeginn der dreckige 2:1-Erfolg in Neunhof, wo wir unsere ersten Auswärtspunkte geholt haben und wir fortan wussten, dass wir unsere Punkte nicht nur daheim holen können." Langsam aber sicher arbeitete sich der TSV Kirchehrenbach tabellarisch in vordere Gefilde und keine Mannschaft schaffte es mehr, sie zu schlagen. Verletzungen und Spielerausfälle machten dem TSV zwar weiterhin zu schaffen, aber nach der Niederlage gegen Moggast gewannen sie dennoch aus den restlichen acht Partien sieben Stück. „Ich muss zugeben, dass die Winterpause zum optimalen Zeitpunkt kam, weil es bei uns personell immer enger wurde." So wurde beispielsweise das Gipfeltreffen mit dem ärgsten Konkurrenten aus Weingarts aufs nächste Jahr vertagt.

Nach dem Winter alle abgehängt

In der Winterpause stand Christian Martin dann plötzlich nur noch mit fünf oder sechs Spielern auf dem Trainingsplatz. Mehrere Spieler hatten sich beruflich und studiumsbedingt verabschiedet oder waren verletzt. „Das ging über Wochen so, erst in den letzten Trainingseinheiten vor dem Rückrundenstart hat sich das einigermaßen normalisiert", erinnert sich der Trainer. Als die Auftaktpartie in Rupprechtstegen mit 4:0 gewonnen wurde, fiel allen ein großer Stein vom Herzen. Es folgte ein schmutziger Sieg gegen Lauf und schon setzte Kirchehrenbach die Siegesserie fort. Der TSV Neunkirchen wurde in einer wichtigen Phase der Saison bezwungen, gegen Ermreuth nicht verloren und letztlich waren die Ehrabocher auch mit dem 0:0 gegen Maigisch sehr zufrieden. Keiner vermochte es, die Kicker vom Walberla zu schlagen und schließlich wurde die DJK Weingarts eingeholt und der erste Tabellenplatz eingenommen. Auswärts gegen Eckenhaid knallten die Sektkorken und Kirchehrenbach war Meister.

Ein Fels in der Brandung war in der Kirchehrenbacher Defensive Philipp Eismann (re.). Er verlor keine einzige Partie in der gesamten Runde, da er erst nach der Niederlage gegen Moggast ins Spielgeschehen eingriff.
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Viele Gründe für Aufstieg


Doch was waren die Ursachen für die sagenhafte Serie der Kirchehrenbacher? „Wir hatten drei bis fünf Spieler, die immer für ein Tor gut waren, wenn der Niklas Stelzner mal nicht getroffen hat", nennt Christian Martin den ersten Grund. „Wir sind alle Spiele hochkonzentriert angegangen und waren taktisch sehr variabel. Oft mussten wir in der Halbzeit umstellen und Positionen verschieben und haben das Spiel dann im zweiten Durchgang gewonnen." In den drei Jahren beim TSV Kirchehrenbach hat Christian Martin ganze Arbeit geleistet und diese Flexibilität stets gefördert. Intelligente Spieler, routinierte Spieler, robuste Spieler und junge wilde Spieler erfüllten allesamt ihre Aufgaben. „Standards waren bei uns in diesem Jahr eine richtige Waffe, notfalls sind wir eben auf diese Weise auf die Siegerstraße eingebogen." Mit Philipp Eismann will der Trainer einen Spieler in seiner Defensive herausheben. Er stieg punktgenau nach der letzten Niederlage ein und verlor über die gesamte Saison hinweg keine einzige Partie. „Von dem Moment an, als er zurückkam, standen wir felsenfest."

Unvergesslicher Aufstieg - wehmütiger Abschied

„Es gibt nichts schöneres, als sich mit einem solchen Erfolg zu verabschieden", sagt Christian Martin, der bekanntlich Trainer in Burk wird. Als er im Februar seinen Abschied aus Kirchehrenbach verkündete, hatte er allerdings noch keinen neuen Verein. Allerdings war damals auch der Aufstieg noch nicht absehbar, sondern er stand gerade mit fünf, sechs Mann am Trainingsplatz. „Ich stehe voll hinter meiner Entscheidung", so der Trainer zu diesem Thema, auch wenn er seine Jungs schmerzlich vermissen wird. „Ich bin ja jetzt auch schon lange im Geschäft, aber so etwas wie nach unserem Aufstieg, habe ich noch nie erlebt!" Per Autokorso ging es am Tag der Meisterschaft zurück nach Kirchehrenbach, dort wurde die Mannschaft mit der Blaskapelle empfangen und es reihte sich eine Einladung an die nächste. Über mehrere Wochen wurde der Aufstieg zelebriert und, das darf man nicht vergessen, seine Jungs bewiesen Charakter und gewannen auch noch die letzten Spiele der Saison. „Das werde ich mein Leben lang in der Erinnerung behalten!"

Unfassbar welche Entwicklung die Mannschaft des TSV Kirchehrenbach in den drei Jahren unter Trainer Christian Martin genommen hat. Die kalte Dusche war der verdiente Lohn. Auch nach seinem Weggang aus Kirchehrenbach wird Christian Martin seine Jungs nie mehr vergessen.
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Viel Glück in der Bezirksliga

Irgendwann werden auch die letzten Feierlichkeiten in Kirchehrenbach zu Ende gehen und Stephan Schleiwies wird als neuer Trainer seine Arbeit aufnehmen. Die Bezirksliga wartet auf den TSV und die Spieler stehen vor einer großen Aufgabe. „Man wird wieder einen großen Kader benötigen, aber wenn es der Verein schafft, die Abgänge gleichwertig zu ersetzen, dann werden sie den Klassenerhalt mit ihrer sehr guten Defensive erreichen", sagt Christian Martin. Alle wissen, wie schwer die kommende Saison werden wird, aber die Vorfreude auf das neue Abenteuer ist ungebrochen.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
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69:27
59
3
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71:50
47
5
28
48:40
45

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
28
Spiele gewonnen
21
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
3
:0
Zu-Null-Spiele
11
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
63
Verschiedene Torschützen
16
Eigentore
1
Elfmetertore
5
Gelbe Karten
50
Gelb-rote Karten
5
Rote Karten
2
Eingesetzte Spieler
26
Zuschauer
1789
Zuschauerschnitt
127

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
11.09.2016 - 24.05.2017
22 Sp
58 Pkt
54:13 Tore
Am längsten ohne Sieg
14.08.2016 - 21.08.2016
2 Sp
0 Pkt
2:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
16.10.2016 - 02.04.2017
8 Sp
24 Pkt
21:4 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
14.08.2016 - 21.08.2016
2 Sp
0 Pkt
2:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
06.08.2016 - 24.05.2017
13 Sp
35 Pkt
30:4 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 02.10.2016
11 Sp
29 Pkt
29:9 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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-
2,4
20
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2
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1,9
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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