Meister SpVgg Weißenstadt: Mit Wut im Bauch zum Titel - anpfiff.info
SpVgg Weißenstadt 
Kreisklasse Fichtelgebirge - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 20.06.2021 um 06:00 Uhr
Meister SpVgg Weißenstadt: Mit Wut im Bauch zum Titel
Bereits in der letzten Serie steuerte die SpVgg Weißenstadt auf die Kreisliga zu, verpasste den Aufstieg dann aber recht unglücklich. Doch die Truppe um den neuen Coach Jürgen Lehmann blieb zusammen und setzte sich an der Spitze frühzeitig vom Verfolgerfeld ab. Auf den Weg nach oben gab es dann noch einen Trainerwechsel, der aber eigentlich keiner war. 
Von Hans-Jürgen Wunder

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Der Endspurt in der vergangenen Saison entbehrte nicht einer gewissen Dramatik. Eigentlich hatte die SpVgg Weißenstadt den Relegationsplatz so gut wie sicher, scheiterte aber im abschließenden Heimspiel gegen TV Selb-Plößberg an den eigenen Nerven und kam über ein 1;1-Remis nicht hinaus. Die Folge: Auf den letzten Drücker zog Vorwärts Röslau 2 an der Elf von Michael Gräf noch vorbei, stieg in die Kreisliga auf und der SpVgg-Coach warf das Handtuch. Mit Jürgen Lehmann verpflichtete der Kreisklassist einen Mann, der lange in Erkersreuth gearbeitet hatte und für einen unbeschwerten Neuanfang sorgen sollte.   

Kam, sah, siegte und erlebte das Saisonende doch nicht mehr als Verantwortlicher: Jürgen Lehmann. 
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Beeindruckende Serie

Der Einstand des neuen Mannes in der Thermenstadt konnte sich sehen lassen. "Ich bin selbst angenehm überrascht, hatte es irgendwie aber auch gehofft", sagte der Trainer nach fünf Siegen und einem Remis gegen Furthammer, als die mangelnde Chancenverwertung eine komplett weiße Weste verhinderte. Trotzdem lag Weißenstadt absolut auf Kurs, auch wenn das SpVgg-Schiff zunächst auf Sicht fuhr. "Ich denke, dass sich bis zur Winterpause die Spitzengruppe herauskristallisiert. Da möchten wir dabei sein", skizzierte der Thiersteiner die nächsten Aufgaben. Das war durchaus realistisch, denn selbst nach der größten Enttäuschung der Vorsaison blieben die Leistungsträger wie Felix Lenk, Alexander Stäudel oder Sebastian Herold an Bord und die ehrgeizigen Talente aus der JFG Oberes Egerland sorgten dafür, dass die Breite des Kaders und ein gesunder Konkurrenzkampf erhalten blieben. Das garantierte eine weitgehend unbeschwerte Vorrunde und nachdem zunächst Verfolger TV Selb-Plößberg mit 3:0 und zum Abschluss des Jahres 2019 auch noch der BSC Furthammer beim 4:3 in seine Grenzen verwiesen wurden, setzte sich die Lehmann-Elf an der Tabellenspitze schon etwas ab.

Große Freude zum Jahresausklang: Die Weißenstädter wurden "Mannschaft des Jahres 2019".
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Erste Niederlage und Turbulenzen

Auch der Spitzenreiter musste durch die Pandemie fast ein Jahr warten, bis er wieder ein Punktspiel bestreiten durfte. In dieser langen Zeit hatte sich einiges geändert. Die einstmals so gute Stimmung war etwas verflogen, es traten atmosphärische Störungen auf zwischen Trainer und Mannschaft auf. Dabei lief es sportlich mit klaren Siegen gegen Marktleuthen und Tröstau eigentlich weiter rund und die erste Niederlage, das 1:2 bei der Thierheimer Zweiten war zwar ärgerlich, blieb aber im Titelkampf nahezu ohne Auswirkungen. So kam es, wie es kommen musste. Nach dem 13:1-Kantersieg trennten sich die Wege zwischen Trainer und Spielern. Dabei wusste der Verein, was er Jürgen Lehmann zu verdanken hatte. "Vielleicht waren wir zu langen aufeinandergesessen. Aber es gab kein böses Blut", rätselte der scheidende Coach. Spielleiter Matthias Späthling sprach dagegen von einem schleichenden Prozess und versprach: "Wenn wir es schaffen sollten, fahre ich mit einem Kasten Bier zu Lemmi." Der dürfte möglicherweise inzwischen geleert sein. 

Routinier und Leitwolf: Uwe Berthold (re.) ist der dienstälteste Akteur.
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Gute Mischung 

Wenn Matthias Späthling die Führungsspieler aufzählen müsste, denkt er unter anderem an Michael Wolf („der treibt alle an“), Sebastian Herold oder Uwe Berthold. Verlass war immer auch auf Felix Lenk. Der 25-Jährige war mit 25 Treffern nicht nur bester Torschütze, sondern sorgte als „Platzwart“ auch für eine immer gepflegte Spielfläche. Auch das sei eine Stärke der Weißenstädter, meint Späthling. „Wir sind nur Einheimische. Da packt jeder mit an und tut alles für den Verein.“ Dieser große Zusammenhalt, der wohl seinesgleichen sucht, und eine prima Mischung aus erfahrenen Spielern und „jungen Wilden“, wie Jan Albrecht oder Simon Herold, soll auch in der höheren Liga das große Faustpfand der SpVgg Weißenstadt sein. Neuzugänge sind rar gesät. Maximilian Hartbauer war schon im Januar aus Thiersheim zurück zu seinem Heimatverein gewechselt, jetzt kommen noch einige hoffnungsvolle Talente aus der Jugend hinzu. „Der Christian Horn ist eine richtige Verstärkung“, legt sich der Spielleiter schon einmal fest. Auch mit dem ein oder anderen externen Kandidaten sei gesprochen worden. „Aber das hat sich zerschlagen ohne Geld.“

Späthling sieht den Aufsteiger dennoch gut und breit aufgestellt für die Kreisliga. „Ich denke schon, dass wir Chancen haben auf den Klassenerhalt.“ Das jedenfalls sei das erste Ziel. Richten soll das mit Alexander „Fritz“ Seidel auch ein neuer Trainer. Der 46-Jährige kommt vom FC Vorwärts Röslau und hat vor vielen Jahren auch – damals noch mit Torwart Matthias Späthling zusammen – das schwarz-weiße Trikot getragen. „Fritz ist top motiviert. Genauso wie unsere Spieler, die froh sind, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen“, sagt Späthling, der in den ersten Trainingseinheiten nie weniger als 25 Mann gezählt hat. Die Vorfreude auf die neue, dann hoffentlich normale Saison ist also riesig. Rainer Stark, der indessen als Interimscoach vorgesehen war, musste nicht mehr eingreifen - nach dem November 2020 gab es kein Punktspiel mehr.

Hofft mit seiner Mannschaft auf eine normale Saison: Der neue SpVgg-Coach Alexander Seidel. 
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Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft und viel Erfolg in der neuen Serie. 

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
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62:28
43
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21
49:33
39
5
21
57:43
35

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
20
Spiele gewonnen
17
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
5
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
87
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
39
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
26
Zuschauer
1057
Zuschauerschnitt
88

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
27.07.2019 - 27.09.2020
18 Sp
50 Pkt
73:15 Tore
Die meisten Siege in Folge
22.09.2019 - 27.09.2020
9 Sp
27 Pkt
45:7 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 02.08.2019
12 Sp
34 Pkt
64:9 Tore
Auswärts ungeschlagen
27.07.2019 - 17.11.2019
7 Sp
19 Pkt
22:7 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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5
9
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2
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R
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