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FC Lorenzreuth

Kreisliga Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 19.06.2021 um 06:00 Uhr

Meister FC Lorenzreuth: Eine Mannschaft wurde immer stärker

Eigentlich hatte niemand die Elf von Roland Fux als Aufstiegskandidat so richtig auf dem Blatt. Doch der ehemalige Tabellenvierzehnte startete gut in die Saison und legte nach der Corona-Pause noch einen Zacken zu - auch personell. Jetzt scheint der Überraschungsmeister auch für höhere Aufgaben gerüstet zu sein.

Von Hans-Jürgen Wunder

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Bereits Mitte der vergangenen Saison legten die Loris den Grundstein dafür, dass sich der Verein vor den Toren von Marktredwitz neu orientieren durfte. Denn Nikolai Nothhaft, Marcel Walek oder Alexander Bareuther brachten höherklassige Erfahrung mit und führten ihre neue Mannschaft zum sicheren Klassenerhalt. "Diesen Schwung haben wir gleich mitgenommen. Zumal wir eine super Vorbereitung hatten und es kaum urlaubsbedingte Ausfälle gab", freute sich Trainer Roland Fux, der mit mehreren Talenten aus dem Nachwuchslager aufgerückt war. Und der Aufschwung drückte sich auch in den Ergebnissen aus. Nach fünf Siegen in den ersten sechs Spielen war klar, dass Abstiegskampf längst kein Thema mehr ist. Trotzdem wollte man nicht zu hoch greifen. "Von der Vereinsführung wurde ja ein einstelliger Tabellenplatz als Ziel ausgegeben - aber ich würde gerne unter die ersten Fünf kommen", sagte der Übungsleiter.

Alexander Bayreuther (re.) war nicht ganz am Höhenflug unschuldig.

anpfiff.info

Dämpfer schnell weggesteckt

Den ersten Ausrutscher leisteten sich die Rot-Weißen bei der 1:4-Niederlage in Thiersheim. "Da war der Druck wohl zu groß, weil ich der Mannschaft vor der Partie gesagt hatte, dass sie Tabellenführer werden kann", nimmt Fux das Ergebnis auch etwas auf die eigene Kappe. Doch die Scharte wurde schnell ausgewetzt, auch wenn es bei der SG Mitterteich/Steinmühle noch einmal eine Pleite in gleicher Höhe gab. Allerdings erlebte die frühere Fahrstuhlmannschaft, die inzwischen zum Spitzenteam gereift war, dass die Gegner nun besonders motiviert waren - und mehr lauerten als agierten. Trotzdem setzte Roland Fux weiter auf erfrischende Offensive, wenn auch nicht mehr mit der Unbedingtheit wie als Jugendcoach.

Drei Treffer gegen die ambitionierten Konnersreuther oder gar vier gegen Waldershof und Erkersreuth zeugten von viel Durchschlagskraft in der vorderen Reihe. Diese Ausrichtung trug jedoch ein hohes Risiko in sich und war auch etwas dem Umstand geschuldet, dass der Kreisligist auf der Torwartposition recht dünn besetzt war. Für Keeper Stefan Seikert - eigentlich ein gelernter Stürmer - gab es keinen richtigen Ersatz. Die Null stand deshalb recht selten und die drei Gegentreffer beim Heimauftritt gegen konterstarke Schwarzenbacher führten zu einer überraschenden Heimniederlage. Trotzdem bewies Lorenzreuth nicht nur beim 2:2-Remis gegen den VfB Arzberg, als man sich in den Schlussminuten etwas unglücklich den Ausgleich einfing, dass mit ihnen bei der Titelvergabe zu rechnen sei.

Bester Torschütze in einer offensivstarken Truppe: Trainersohn Felix Fux (re.)

anpfiff.info

Weiter aufgerüstet

Von Spiel zu Spiel tasteten sich die Fux-Schützlinge immer mehr an den Spitzenplatz heran. Und als der Kreisklassist dann nach dem ersten Lockdown auch noch mit zwei hochkarätigen Stürmern verstärkte - Kaan Özdemir (SV Mitterteich) und Eduard Root (Jahn Regensburg 2) - schlupfte er vom Geheimfavoriten in die Rolle des Titelkandidaten. Dieser wurde er auch gerecht und räumte alle Zähler in den vier Partien des vergangenen Herbstes ab. Zweimal gelang es Keeper Stefan Seikert, der sich weiter "in den Dienst der Mannschaft stellen möchte", sogar, seinen Kasten sauber zu halten.

Das ist keine Ausnahme, denn was diesen Verein und die Mannschaft schon seit vielen Jahren auszeichnet, ist der Zusammenhalt. Auch die Mentalität und Einstellung wird groß geschrieben im kleinen, beschaulichen Lorenzreuth. „Wir sind ein verschworener Haufen“, sagt Fux. Er weiß, dass der Weg in der Bezirksliga kein einfacher wird, versichert aber, dass der Klub den eingeschlagenen Weg und seine Philosophie auch in der höheren Liga fortsetzen wird. Was bedeutet, dass weiter kein Geld fließen soll. „Es glaubt uns ja immer keiner. Aber wir zahlen wirklich keinen Cent.“ Was die Suche nach der ein oder anderen Verstärkung natürlich nicht einfacher macht. „Es bleiben halt manche Spieler lieber in der Kreisliga, wenn sie von ihren Vereinen ein paar Taler bekommen.“ Ausschau hält der Bezirksliga-Aufsteiger vor allem nach Torhütern. „Wir haben im Moment nur einen für unsere zwei Mannschaften“, erklärt der Trainer. Gespräche würden laufen, „aber es ist sehr schwierig.“

Mehr als eine Notlösung: Stefan Seikert will "zumindest ein Bezirksligaspiel" als Keeper machen.

anpfiff.info

Auf Torwartsuche

Glücklich sind die Verantwortlichen darüber, die komplette Meistermannschaft in Lorenzreuth halten zu können. Zwar hätten immer wieder mal höherklassige Vereine bei den Spielern angeklopft, „aber alle haben versichert, bei uns zu bleiben“, freut sich Fux. Lediglich Jan-Philipp Rebhan habe wegen seines Studiums in Deggendorf um Freigabe gebeten. Dafür soll auch noch der ein oder andere Youngster aus der zweiten Mannschaft „nach oben“ gezogen werden. „Die Jungs haben in der Jugend schließlich vier Jahre Bezirksoberliga gespielt, zur ersten Mannschaft hat dann aber ein kleiner Sprung gefehlt“, erklärt Fux. „Wir wollen sie wieder mit heranführen. Dafür haben wir diese intensive Jugendarbeit gemacht.“

Der Vater des Erfolges: Ex-Jugendcoach Roland Fux (re.)

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Der Trainer bleibt

Roland Fux musste deshalb auch gar nicht erst lange überlegen, als ihm der Verein angeboten hat, den Trainervertrag zu verlängern. „Ich bin jetzt 56. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit diesen jungen Spielern zusammen zu sein. Wenn man dann noch erfolgreich ist, gibt es doch kein besseres Leben.“ Richtig glücklich war Fux deshalb auch, als sich Trainer und Mannschaft – ganz Corona-konform und mit Tests – vor einer Woche erstmals nach schier endloser Zeit wieder zu einem ersten kleinen Training getroffen haben. „Wir haben eine Stunde gespielt und uns danach bei schönen Gesprächen ein paar Bier schmecken lassen.