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1. FC Trogen

Kreisliga Nord - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 18.06.2019 um 06:00 Uhr

Meister FC Trogen: Der Seuchensaison erfolgreich getrotzt

Es war eine schwierige Mission, die die Trogener Kicker und der neue Coach Michael Ordnung nach dem (Zwangs-)Abstieg aus der Bezirksliga vor sich hatten. Schließlich wurden sie als ehemaliger Bayernligist von Beginn an gejagt und wollten gleichzeitig die Mannschaft verjüngen. Am Ende setzte man sich überraschend deutlich gegen den hartnäckigen Rivalen durch und kann jetzt ein neues Kapitel aufschlagen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Teaserbild

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die Trogener Situation vor der Serie war absolut deprimierend. Nach mehreren Jahren in der der Landesliga und der damaligen Bezirksoberliga kickte man zuletzt vier Serien in der Bezirksliga und durfte sich als Herbstmeister im Winter 2018/19 sogar Hoffnungen auf einen weiteren Aufstieg machen. Freilich durchkreuzte ein harmlos erscheinendes Passvergehen bei einem Freundschaftsspiel die Pläne des ebenso aufstrebenden wie ehrgeizigen Vereins. Am Ende wurden den Trogenern nach Monaten der Zermürbung und der Nervenschlacht über 20 Zähler abgezogen. „Ein in der Bundesrepublik wohl einmaliger Vorgang“, schüttelte der neue Spielleiter Willi Mohr noch Monate später den Kopf, der die Geschehnisse zu diesem Zeitpunkt noch als Außenstehender beobachten konnte. Doch seine Mission und die des neuen Trainers Michael Ordnung war klar. Zunächst wollte man die Köpfe wieder frei bekommen und dann versuchen, den Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Auch wenn man so manchen Strategen ziehen lassen musste, hatte man mit dem unverwüstlichen Denny Buschner, dem bienenfleißigen Thomas Mallik oder dem reaktionsschnellen Keeper Fabian Rupprecht noch viel Qualität im Kader. Und die talentierten Langheinrich-Brüder oder der Hofer Jugendspieler Jonas Werner sollten für die nötige Verjüngung sorgen und Perspektiven für die Zukunft eröffnen.

Umtriebiger Routinier: Denny Buschner gab nicht nur die Richtung vor, sondern war auch bester FC-Schütze.

anpfiff.info

Kein Selbstläufer

"Die Spieler und auch die Funktionäre erwarten, dass wir sofort wieder aufsteigen", machte sich der neue FC-Coach Michael Ordnung keine großen Illusionen über seine Mission. Allerdings wusste er um die Schwere der Aufgabe und setzte deshalb auf die Grundtugenden des Fußballs. "Ich sehe es pragmatisch. Wir können es schaffen, wenn die Jungs bereit sind, hart zu arbeiten. Denn mit Leidenschaft, Willen und Glauben kann man Berge versetzen." Oder zumindest lange ungeschlagen bleiben. Denn als das Gipfeltreffen Anfang Oktober in Martinsreuth anstand, hatten sich seine Schützlinge in 13 Partien keine Niederlage geleistet und nur dreimal die Punkte geteilt. Das stärkte das Selbstvertrauen und mit breiter Brust konnte man auch wieder die Heimreise antreten. Beim 2:0-Auswärtssieg nach Treffern von Altmeister Erwin Okraffka und Stefan Mulzer zeigten sich die Trogener abgeklärter und zielorientierter und zogen auch einen psychologischen Vorteil aus dem Zweikampf und dem nun folgenden Fernduell mit dem härtesten Rivalen. Feilich wuchsen die Bäume nicht in den Himmel. Ausgerechnet im letzten Spiel vor der Winterpause in Schauenstein kassierte man beim 1:2 die erste Saisonniederlage - es blieb also spannend.

Kleines Tänzchen nach dem Sieg in Martinsreuth. Die Trogener sollten noch mehr Grund zum Feiern bekommen.

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Beim Herzschlagfinale hellwach

Nach der Winterpause wurden die Karten im Aufstiegsrennen neu gemischt. "Körperlich sind wir fit, aber spielerisch ist wohl noch viel Luft nach oben", befand der FC-Trainer nach dem 2:0-Arbeitssieg zum Rückrundenauftakt gegen Viktoria Hof. Sorgen bereiteten ihn besonders die beiden angeschlagenen Routiniers Denny Buschner, der sich zum Jahreswechsel eine Blutvergiftung zugezogen hatte und Erwin Okraffka, der mit anhaltenden Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Da war es gut, dass man nach der Halbserie mit dem Ex-Selber Alexander Walter und dem talentierten Jonas Werner personell noch einmal nachjustieren konnte. Denn die kommende Aufgaben hatten es in sich. Durch die 2:3-Niederlage im Froschbachtal wurden die Frösche kurzzeitig als zweiter Rivalen um Titel aufgebaut. Das schien die Ordnung-Elf nun aber erst richtig aufzustacheln, die besonders die Defensivarbeit forcierte. Bis zum Herzschlagfinale gegen Martinsreuth um den Titel blieb Keeper Fabian Rupprecht in sechs (!) Begegungen ohne Gegentreffer und seine Elf büßte nur beim torlosen Remis in Waldstein Zähler ein. Damit ging man gut gerüstet ins entscheidende Match. Vor fast 500 Zuschauern am vorletzten Spieltag waren die Trogener von Beginn an spritziger und zeigten gegen Martinsreuth keinerlei Nerven. Auch wenn die ersten beiden Treffer beim überraschend klaren 4:0-Erfolg etwas vom Glück begünstigt wurden, war das letztlich reine Willenssache. Und derart gestählt vergoldete man den Sieg mit einem Dreier in Münchberg, der die Meisterschaft und die Rückkehr in die Bezirksliga perfekt machte.

Wahnsinnsserie: Keeper Fabian Rupprecht blieb in den letzten 727 Minuten ohne Gegentreffer.

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Kurs fortsetzen

Auch in der Bezirksliga will man die Verjüngung der Truppe fortsetzen, denn Leistungsträger wie Denny Buschner, Erwin Okraffka oder Rene Schildt sind bereits im gehobenen Fußballalter. Bange ist den Trogenern trotzdem nicht. "Wir vertrauen unseren jungen Spielern. aber es ist auch klar, dass wir noch einen Stürmer brauchen", blickt Michael Ordnung nach vorne. Denn in der Bezirksliga will man sich festbeißen -oder wie es Vorsitzender und Defensivmann Martin Weiß ausdrückt: "Wir wollen die Klasse halten, denn langfristig ist die Bezirksliga genau unsere Liga."