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Kickers Selb

Kreisliga Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 19.06.2018 um 09:00 Uhr

Meister Kicker Selb : Schleicher-Elf erneut nicht zu stoppen

Der Kickers-Express hat die Bezirksliga erreicht. Dass die Porzellanstädter auch in der Kreisliga eine führende Rolle spielen würden, war nicht ganz überraschend. Mehr schon, dass der Liganeuling nur kurz eine kleine Schwächephase überwinden musste, um dann schnell wieder in die Spur zu kommen und mit zehn Punkten Vorsprung durch das Ziel zu gehen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Kickers Selb

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Auch nach dem Aufstieg in die Kreisliga blieben die Kickers-Macher Jakob Schleicher und Thomas Lang nicht untätig. Schließlich wollte man auch nach dem Aufstieg kein Schattendasein fristen, sondern sich unter den Spitzenteams behaupten. Mit Fabian Bösel aus Marktleuthen und Tolga Karatas verpflichtete man zwei Kicker, die diese Liga gut kannten und sich bereits einen Namen gemacht hatten. Dazu kamen echte Hochkaräter. Petr Rehak, Frantisek Kura, Jaroslav Nerad und zur Winterpause Tomas Sturm vergrößerten die tschechische Gemeinde und sorgten für größere Ballsicherheit, mehr Zweikampfstärke und natürlich auch mehr Respekt der Gegner vor den in höheren Klassen erprobten Kickers.

Viel Tempo: Bereits im Pokal zeigte Lukas Rimböck (li.) dem alten und neuen Landesligisten Vorwärts Röslau, dass seine Selber hohes Tempo gehen können.

anpfiff.info

Keine Anpassungsprobleme

Im Grunde genommen machte der Kreisklassenmeister weiter, wo er zuletzt aufgehört hatte - mit Siegen, ohne dem Gegner eine echte Chance zu lassen. Zwar fiel der 2:0-Auftaktsieg gegen die Marktleuthener, die in erster Linie auif Torsicherung bedacht waren, noch relativ moderat aus. Doch im weiteren Vorrundenverlauf kam die Kickers-Offensive immer besser in Schwung. Die Mähringer konnten nach der 0:9-Niederlage Mitte August ein Lied davon singen. Allerdings merkte man beim FC Rehau, dem Vizemeister des Vorjahres, dass das "Projekt Meisterschaft" kein Selbstläufer oder gar Spaziergang werden würde. "Für mich sind Niederlagen Medizin", meinte Coach Jakob Schleicher, der an diesem Tag bei der 0:2-Pleite eine richtig bittere Pille schlucken musste. Es folgte ein reinigendes Gewitter, das die Selber noch stärker machte. Denn sowohl beim 2:0-Sieg bei den heimstarken Steinmühlern oder dem 3:0 gegen die ambitionierten Konnersreuther zeigten sich die Kickers schnell wieder von ihrer besten Seite. Trotz vier Dreier in Folge konnte man sich aber in der Vorrunde noch nicht entscheidend von der Konkurrenz absetzen. Das lag an den Punkteteilungen gegen die kampfstarke Wiesauer oder auf Schneeboden in Mähring. Aber auch an der Niederlage gegen den härtesten Widersacher. Gegen den VfB Arzberg gab man bei der 1:2-Niederlage trotz Führung und klarem Chancenplus die Partie noch aus der Hand. "Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir waren klar überlegen. Was mich stört ist allerdings die Chancenverwertung. Das wirkt mitunter etwas lässig, wenn nicht sogar überheblich", monierte der Kickers-Coach. Freilich deuteten die Selber bereits im Herbst an, dass sie bei einem möglichen Aufstieg für die nächste Liga gerüstet sind - beim Pokalspiel warf man Bezirksligist Oberkotzauer knapp, aber verdient, aus dem Wettbewerb.

Fabian Bösel (li.) ermöglichte mit seinem Treffer in Oberkotzau das Elfmeterschießen.

anpfiff.info

Waldi wieder da - und weg

Dass man sich beim Rückrundenauftakt in Konnersreuth hart tat, war vorauszusehen - am Ende gab es einen 2:1-Pflichtsieg. Doch eine Woche später blamierte man sich bis auf die Knochen beim damaligen Schlusslicht FC Lorenzreuth, als es eine 1:2-Niederlage setzte. Zwar war genügend Qualität und Substanz in der Mannschaft, um mit zwar klaren Siegen schnell darauf zu antworten. Doch mit den in der Winterpause weiter verstärkten Arzbergern reifte ein gefährlicher Rivale um den Titel heran. Und die Tatsache, dass Kapitän Waldemar Schneider nach der Winterpause aus privaten Gründen fehlte, sorgte dafür, dass mitunter die Stabilität verloren ging. Nur so ist etwa die klare 1:4-Niederlage in Kirchenlamitz zu erklären, als man klassisch ausgekontert wurde. Doch in den letzten Partien der Saison zogen die Schleicher-Schützlinge noch einmal kräftig die Zügel an - mit einem Waldemar Schneider, der ins Team zurückgekehrt war. Im Gegensatz zum Rivalen VfB Arzberg, der vor dem Gipfeltreffen überraschend Zähler liegen lies und nun auf Schützenhilfe angewiesen war, um die Meisterschaft selbst zu erringen. Freilich bewies der Spitzenreiter dann an diesem Tag die bessere Form. Am Ende gelang nach Treffern von Lukas Rimböck und Fernando Redondo der entscheidende 2:1 Sieg - damit schaffte man den Titelgewinn ausgerechnet beim härtesten Widersacher. Entsprechend ausgelassen war dann der Jubel.

Einer seiner letzten Auftritte im Kickers-Dress: Waldemar Schneider (li.) wechselt nach Röslau in die Landesliga.

anpfiff.info

Wohin führt die Reise?

Wieder wurde ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des jungen Vereins geschrieben. Und wieder scheint die Schleicher-Elf für die neue Herausforderung bestens gerüstet zu sein. Zwar geht mit Waldemar Schneider der Kopf der Mannschaft, der den Senkrechtstart von der A-Klasse aus mit begleitet und initiiert hatte. Doch mit dem ehemaligen Selbitzer Martin Damrot oder dem Techniker-Quartett von Viktoria Hof um Ex-Spielertrainer Serkan Avci muss sich der Kreisligameister sicher auch nicht vor der Bezirksliga fürchten.

Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft und viel Erfolg in der Bezirksliga.