Meisterporträt SV Wernsdorf: Das rote Buch der rotzfrechen Dorfkinder - anpfiff.info
SV Wernsdorf 
Bezirksliga Oberfranken/W. - weiblich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 27.06.2017 um 06:00 Uhr
Meisterporträt SV Wernsdorf: Das rote Buch der rotzfrechen Dorfkinder
Vier Jahre lang spielte der SV Wernsdorf nach der Rückkehr in die Bezirksliga stets in der erweiterten Spitzengruppe mit. Für ganz vorne sollte es jedoch nie reichen. Den ganz großen Wurf haben sich die Damen für die abgelaufene Saison aufgehoben, um mit ihrer U19 und den Herren gemeinsam das Triple des SV Wernsdorf feiern zu können.
Von Bernd Riemke
SV Wernsdorf, Frauen

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Für diesen großartigen Erfolg durften sich die Damen bei Bürgermeister Wolfgang Desel in das goldene Buch der Gemeinde Strullendorf eintragen. Ein Erfolg, den sich die Blau-Gelben wahrlich verdienten. Ohne eine einzige Niederlage und mit nur zwei Punkteteilungen (3:3 gegen Walsdorf und 2:2 gegen Würgau) siegte sich der SVW souverän durch die Liga. Konnte TSG 05 Bamberg in der Vorrunde noch Schritt halten und lag nur knapp hinter dem späteren Titelträger, so setzte sich Wernsdorf mit einer ebenso überzeugenden zweiten Halbserie stetig von den Verfolgern ab und feierte am viertletzten Spieltag nicht nur den ligaweit höchsten Saisonsieg (12:0 gegen VfB Einberg), sondern damit zugleich den vorzeitigen Gewinn der Bezirksliga-Meisterschaft. Exklusiv für anpfiff.info stellt Spielführerin Kristin Payne, Dauerläuferin auf der Sechser-Position, die sich selbst viel lieber im zentralen offensiven Mittelfeld sehen würde und dafür auch außerhalb des Fußballfeldes regelmäßig bei den xletics trainiert, Triple-Trauma überwindet und nicht nur als Sporty Spider eine ausgezeichnete Figur abgibt, ihre Meister-Mädels ausführlich vor.

"Ohne Fußball geht es nicht!" Kristin Payne stellt ihre Meistermannschaft vor!
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Katrin Barth ist ein Talent aus der eigenen Jugend, das in allen 17 ausgetragenen Partien zwischen den Pfosten stand, starke sieben Mal zu Null hielt und insgesamt nur 15 Mal hinter sich greifen musste. Sie ist nicht nur auf der Linie stark, sondern auch in eins gegen eins Situationen kaum zu bezwingen. Wenn sie gerade nicht auf dem Trainingsplatz steht, verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Fußball – Fußball ist quasi ihr Leben.

Linda Eckelt erzielte als Innenverteidigerin in 13 Partien zwei Tore. Vor allem der zwischenzeitliche Ausgleich beim Comeback-Sieg gegen SV Würgau in der Rückrunde (2:1) war dabei von übergeordneter Wichtigkeit. Sie kam zu Saisonbeginn von Ligakonkurrent SV Walsdorf und fand sich auf Anhieb in der neuen Umgebung zurecht. In der Zentrale strahlt sie enorm viel Ruhe am Ball aus. Weniger ruhig geht es hingegen zu, wenn sie stimmgewaltig Siegeslieder anstimmt und dann meist über alle Dörfer hinweg zu hören ist.

Nadine Gath ist ein Dorfkind und darauf ist sie stolz. Von Landesligist SV Frensdorf fand sie im Winter 2016 den Weg nach Wernsdorf, wo sich die 19-Jährige ihren Platz in der Innenverteidigung sicherte und dort vor allem mit ihrer Zweikampfstärke zu überzeugen weiß. So unaufgeregt sie ihre sportlichen Aufgaben erfüllt, so mitteilsam ist sie ohne Ball am Fuß – und redet nicht nur viel, sondern auch laut. Als „DJ Naddl“ ist sie für die Musik bei den SVW-Damen zuständig.

Michelle Sauer ist zweite Spielführerin und meist ebenfalls in der Innenverteidigung zu Hause. In 16 Partie bewies sie ihre Zweikampfstärke und den guten Überblick im Spielaufbau. Lauffreudig ist sie sich für keinen Weg zu schade und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Obwohl der kleine Tollpatsch zugunsten des gemeinsamen Malle-Trips mit der Mannschaft sogar ihren Urlaub sausen ließ, war sie letztlich die einzige, die im Saisonverlauf eine Niederlage quittieren musste. Bei der Abschlussfeier zog sie den Kürzeren: Michelle vs. Bank – 0:1.

Lena Meixner unterstrich in 13 Partien, in denen sie zwei Treffer vorbereitete als kleiner Wirbelwind eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit. Vornehmlich als Außenverteidigerin eingesetzt, interpretiert sie diese Rolle sehr vielschichtig. Während sie nach hinten äußerst solide absichert, schaltet sie sich zudem ins Offensivspiel ein und bedient die Stürmerinnen mit maßgenauen Flanken. Flink ist sie nicht auf auf, sondern auch neben dem Platz – denn sie ist bei jeder Feierlichkeit am Start.

Franziska Schick ist die neue Allzweckwaffe im Team. Einst als Stürmerin immer für ein Tor gut, wurde Frenny in der laufenden Serie zur Außenverteidigerin umgeschult. Die zunächst ungewohnte Position füllte sie gewohnt fleißig aus ohne zu murren. Umso deutlicher ist sie jedoch zu hören, wenn sie gegen den Ball tritt…! Was es heißt, mit vollem Körpereinsatz den Ball zu behaupten, beweist die schnelle, unermüdlich rackernde Frenny eindrucksvoll, wenn sie ihren Hintern grazil zur Abschirmung des runden Leders einsetzt.

Jasmin Erhardt kam zu Saisonbeginn aus der eigenen Jugend und avancierte in 13 Partien zu einer verlässlichen Außenverteidigerin, die die vermeintlich größten Fortschritte in ihrer Entwicklung hinter sich gebracht hat. Zweikampfstark erobert sie selbst die Bälle, die andere längst verloren geglaubt haben. Obwohl körperlich nicht die größte und eher unscheinbar in ihrem Auftreten ist das „rotzfreche“ Nesthäkchen bei Weitem nicht so schüchtern und brav wie sie aussieht.

Rebecca Ebitsch ist mit ihren 32 Jahren die erfahrenste Spielerin im Kader, die gewöhnlich als Sechser nominiert entsprechend viel Ruhe am Ball ausstrahlt. In 14 Einsätzen steuerte sie selbst fünf Tore. Enorm ballsicher verteilt Becci das Leder an ihre Mitspielerinnen, da sie mit einem guten Überblick über das Spielgeschehen gesegnet ist. Einzigartig und unvergesslich machte sie sich in der Begegnung mit dem SV Würgau (2:1) als sie beim Zwischenstand von 1:1 die einzige Ampelkarte der SVW-Damen der ganzen Saison gezeigt bekam.

Julia Müller kam, sah und siegte. Das Küken der Mannschaft erzielte nicht nur gleich in ihrem ersten Pflichtspiel einen Doppelpack, sondern schwang sich im weiteren Saisonverlauf mit 15 Buden zur Toptorjägerin des SVW auf. Herausragend war dabei ihr Fünferpack im „Meisterspiel“ gegen VfB Einberg. Beheimatet ist sie meist auf dem rechten Flügel, wo sie dank ihrer unfassbaren Schnelligkeit für den Gegner in nahezu jeder Situation Gefahr versprüht, weil das runde Leder am Fuß der technisch versierten Angreiferin zu kleben scheint. Sie ist weder auf noch neben dem Platz beim Feiern zu halten.

Anna-Maria Lamm ist als Allzweckwaffe sowohl im Sturmzentrum wie auch auf der Außenbahn variabel einsetzbar. Der 21-jährige Sonnenschein des Teams weiß auf dem Rasen die Bälle sehr gut abzuschirmen und anschließend souverän an die eigenen Mitspielerinnen weiterzuleiten. In 13 Spielen bejubelte sie so zwei eigene Tore, doch nicht nur da konnte man sie gut verstehen, denn wenn Anna anwesend ist, ist sie auch zu hören. Das Team tut gut daran, stets Schlümpfe für sie bereitzustellen…

Saskia Arleth brachte das Kunststück fertig in 15 Spielen nicht nur zwölf Tore zu erzielen, sondern auch zwei Hattricks beizusteuern. Auf der Außenbahn hat sie dank ihres unermüdlichen Einsatzes nicht nur viele, sondern vor allem viele wichtige Tore erzielt. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist außerdem ihr Treffer zum 3:0 gegen SpVgg Dietersdorf, weil dies ihr erstes Karrieretor mit dem Kopf war. Für eine gute Offensivaktion ist sie immer zu haben. Noch mehr freuen wir uns allerdings auf ihren Auftritt im Tu-Tu…!

Tyra-Dione Brown ist während der Saison frisch aus der Jugend zum Team gestoßen und traf in jedem ihrer sechs Spiele mindestens einmal. Insgesamt brachte sie es auf starke neun Treffer, von denen der wichtige Elfmeter zum 1:0 (Endstand 3:1) bei der TSG 05 Bamberg, den sie ohne mit der Wimper zu zucken im zarten Alter von 16 Lenzen verwandelte, nachhaltig in Erinnerung blieb. Auf dem Platz ist sie kopfballstark und mit einem Bombenschuss gesegnet, neben dem Platz macht sie beim Tanzen eine ausgesprochen gute Figur.

Mandy Schardig bereitete als Stürmerin in 16 Partien zwei Treffer vor und traf selbst zehnmal ins Schwarze. Sie besticht vor allem durch ihre ausgesprochen gute Grundfitness, mit der sie konstant gute Leistungen abruft. Wenn sie einmal Tempo aufgenommen hat, ist sie meist nur durch ein Foul zu stoppen. So verlässlich sie auf dem Platz agiert, so vergesslich ist sie außerhalb desselben, denn sollten die SVW-Damen künftig einen Strafenkatlog einführen, so dürfte die 22-Jährige zwar selbst ziemlich schnell arm werden, die Mannschaftskasse dafür aber ebenso schnell prall gefüllt sein.

Tamara Raab ist als Stürmerin zwar nicht die absolute Knippserin, dafür aber mit einer guten Übersicht über das Spielgeschehen ausgestattet, so dass sie die Bälle gut auf die besser postierten Mitspieler verteilen kann. Als interne Facebook-Beauftragte führt sie selbstverständlich gerne und jederzeit einen Selfie-Stick mit, um die stetig wachsende SVW-Anhängerschar auf dem Laufenden zu halten. Auf Social-Media-Posts sind die Füße zwar oft nicht zu erkennen, doch wenn Tami ihre Fußballschuhe vergisst, trainiert sie anstandslos auch in Socken.

Dominique Sauer fiel verletzungsbedingt in der Rückrunde aus, traf bis dahin aber in neun Spielen bärenstarke elf Mal, was ihr in der internen Torjägerliste immer noch Platz drei einbringt. Dabei ist sie beidfüßig stark und verfügt sowohl mit rechts wie mit links über einen extrem guten Schuss. Das stellt sie meist in den Punktspielen unter Beweis, denn im Training kommt es durchaus häufiger vor, dass der Shooting-Star Schussversuche über den Fangzaun hinter dem Tor ballert, so dass die Spielgeräte auf dem benachbarten Tennisplatz wieder eingesammelt werden müssen.

Vitus und sein rotes Buch. Ein Geheimnis mit sieben Siegeln, besser gehütet als die Büchse der Pandora und schwerer zu knacken als Fort Knox!
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Jörg Kotz ist der Vater des Erfolges und vor jedem Spiel und jedem Training top vorbereitet. Kultcharakter hat das legendäre kleine rote Buch, in dem zwar alle wichtigen Informationen fleißig notiert werden, doch niemand je einen Blick darauf werfen durfte. Vitus feiert die Meisterschaft als krönenden Abschluss seiner langjährigen Trainerkarriere bei den Wernsdorfer-Damen. Bei diesen zahlreichen Party ist „Papa“ immer am Start und beweist längeres Stehvermögen als seine kickenden Meisterladies.

Markus Wende ist in seiner ersten Saison als Co-Trainer sofort ein wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zur Meisterschaft geworden. Seine Motivationskünste pushen das Team zu immer neuen Höchstleistungen. Ähnlich wie manch besonderes Highlight im Training – das dem 33-Jährigen allerdings meist mehr Freude selbst bereitet als den Spielerinnen. Solange die SVW-Damen weiter auf der Erfolgswelle schwimmen bleibt die Frage: „Kommt Herr Wende eigentlich auch mal wieder an einem Montag auf die Arbeit?“

Ebenso unverzichtbar für den Erfolg der Mannschaft, jederzeit bereit, einzuspringen und dabei absolut verlässlich die ihnen zugedachten Aufgaben zu erfüllen waren Karina „Ka“ Linsner, Katharina „Katha“ Raithel, Victoria „Vicky“ Hensel, Kathrin „Kath“ Schäfer sowie Torwart-Trainer und Spielleiter Patric Wiegert.

anpfiff.info gratuliert dem Meister der Bezirksliga Oberfranken/West auf das Herzlichste und wünscht viel Erfolg für das Unternehmen Bezirksoberliga!

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
18
78:15
50
2
18
59:26
38
3
18
42:23
31
4
18
30:28
27
5
18
36:48
23

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
18
Spiele gewonnen
16
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
0
:0
Zu-Null-Spiele
7
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
78
Verschiedene Torschützen
12
Eigentore
3
Elfmetertore
2
Gelbe Karten
5
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
21
Zuschauer
615
Zuschauerschnitt
76

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
04.09.2016 - 27.05.2017
17 Sp
47 Pkt
76:15 Tore
Die meisten Siege in Folge
25.09.2016 - 25.03.2017
7 Sp
21 Pkt
23:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
04.09.2016 - 21.05.2017
8 Sp
22 Pkt
40:6 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 10.09.2016
9 Sp
25 Pkt
36:9 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
15
12
2
1
R
-
-
-
2,0
17
-
-
-
R
-
-
-
2,0
6
9
2
2
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-
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-
1,6
14
5
1
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2
1
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1,9
13
2
-
4
R
1
-
-
1,9
13
-
-
4
R
-
-
-
2,2
16
-
-
-
R
-
-
-
2,2
7
-
-
6
R
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-
-
2,7
3
1
-
3
R
1
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-
2,0
1
-
-
1
R
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-
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-
13
2
-
5
R
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-
2,1
10
-
-
4
R
-
-
-
2,6
13
-
1
1
R
-
-
-
2,0
17
15
5
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R
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4
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1
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R
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-
2,5
4
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3
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-
9
11
1
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1,9
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2,1
16
10
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5
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-
-
-
1,9
13
-
2
5
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1
-
-
2,1
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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