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1. FC Schönwald

A-Klasse Süd 1 - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 26.06.2017 um 06:00 Uhr

Meisterportrait FC Schönwald: Frischer Wind durch neuen Trainer

Zur Winterpause waren die Schönwalder nur einer von mehreren Kandidaten für den Spitzenplatz. Doch mit der Verpflichtung von Stephan Knirsch ging es steil bergauf. Der ehemalige Jugendtrainer führte die FC-Kicker von Sieg zu Sieg und auch beim Gipfeltreffen am letzten Spieltag waren seine Schützlinge dann bestens gerüstet.

Von Hans-Jürgen Wunder

Das Meisterteam aus Schönwald.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nach drei Jahren in der Kreisklasse hatte es die Schönwalder im Sommer 2015 dann erwischt. Mit 16 Zählern musste der Tabellenvierzehnte der Kreisklasse Nord den Weg zurück in die A-Klasse antreten. Dort peilte man den sofortigen Wiederaufstieg an, zumal man nur zwei Keeper verloren hatte. Allerdings waren die Kickers aus Selb ein übermächtiger Konkurrent und letztlich fehlten vier Zähler auf den Relegationsplatz, so dass man sich mit dem undankbaren Rang 3 bescheiden musste. Das spornte aber den Ehrgeiz der Schönwalder weiter an. Dabei gab es im letzten Sommer aber einen kleinen Umbruch im Mannschaftsgefüge: Den sieben Abgängen standen 12 Neuverpflichtungen im Saisonverlauf gegenüber.

Mit jugendlichem Schwung: Simon Pusch (am Ball) avancierte zum besten FC-Torschützen.

anpfiff.info

Erfolgreicher Umbau

Der Auftakt der Truppe des Trainerduos Florian Mühl und Jens Heinrich konnte sich durchaus sehen lassen. Dem 6:0-Auswärtssieg bei der Spielgemeinschaft von Kickers Selb und Thierstein ließ der ehemalige Kreisklassist ein torreiches 6:4 gegen Mitkonkurrenten Leutendorf folgen. Freilich schliefen auch die Aufstiegsrivalen nicht. "Natürlich ist Waldershof recht stark, Lorenzreuth ziemlich unangenehm und auch die Tröstauer sicher nicht einfach zu spielen. Zudem darf man auch die Arzberger Reserve nicht unterschätzen", warnte Heinrich. Denn gerade die VfB-Zweite sorgte beim 2:2-Unentschieden für den ersten Punktverlust seiner Elf. "Nach den beiden späten Treffern gegen Leutendorf war ich richtig sauer. Das kannst du dir in der Kreisklasse nicht leisten. Und auch gegen Arzberg haben zwei Patzer dafür gesorgt, dass nur ein Unentschieden drin war", so ein angesäuerter Trainer. Dennoch sah er auch zahlreiche positive Neuerungen. Neben den beiden Sechsern Marek Sekac und Dominik Toth, die zunächst glänzend miteinander harmonierten, gab es einen neuen Abwehrchef: "Flo und ich hatten die Idee, den zweikampfstarken Mario Groß auf der Liberoposition zu testen. Also haben wir mit dem Spieler gesprochen und ausgeräumt, dass er dabei nicht nur hinten drin stehen muss. Am Ende waren wir begeistert, wie gut und lautstark er dirigiert und wie diese Umbesetzung eingeschlagen hat." Und vorne sorgten Handballer Timo Geyer und Vollstrecker Simon Pusch für ordentlich Betrieb - zumindest in den ersten Partien.

Sicherer Rückhalt: Maximilian Lang (li.) sorgte dafür, dass hinten nichts anbrannte.

anpfiff.info

Form geht verloren

Nach fünf Siegen in Folge setzten sich die FC-Kicker an der Tabellenspitze fest. Doch das tat den Mühl-Schützlingen nicht gut. denn plötzlich war man in der Rolle des Gejagten und zeigte insbesondere bei den Heimauftritten Nerven. Das deutete sich bereits beim 2:2-Unentschieden gegen Lorenzreuth an, als man eine 2:0-Führung aus der Hand gab und sich kurz vor Schluss noch den Ausgleich einhandelte. Und als die Schönwalder gegen Waldershof 2 ausgekontert wurden, wackelte die Position an der Tabellenspitze bedenklich. Nach der 0:2-Niederlage gegen Tröstau war es dann soweit. Die Tabellenführung war nach mehreren Wochen plötzlich weg und Florian Mühl schimpfte: "Es war richtig beschissen." Dabei hatte man alles probiert, war vor der Partie gemeinsam Essen gegangen und hatte dabei auf die stimulierende Wirkung von Nudeln mit Tomatensoße vertraut. Am Ende blieb Mühl nur eine Erkenntnis: "Ganz klar, wir haben ein Heimproblem." Dieses Manko zu beheben, überließ das Trainerduo aber kurz vor Beginn der Rückrunde dann einem neuen Mann. "Unsere beiden Übungsleiter sind an uns herangetreten und meinten, dass sie zu nahe an der Mannschaft sind. Da wird es natürlich schwierig, wenn einmal Strenge gefragt ist, weil man sonst von Kumpel zu Kumpel redet. Wir haben dann gemeinsam hin und her überlegt und beschlossen, einen neuen Chefcoach zu installieren. Stephan Knirsch hat sich bereit erklärt, diese Position zu übernehmen, während uns Florian und Jens im Trainerstab erhalten bleiben", berichtete FC-Spielleiter Klaus Richter von der überraschenden Wendung Ende Februar.

Kurzer Prozess: In Tröstau war es nicht lange so hitzig:

anpfiff.info

Beeindruckende Bilanz

Mit dem neuen Coach Stephan Knirsch kam viel Schwung nach Schönwald. "Ich habe zwei oder drei Spiele gesehen und bin von der spielerischen Qualität der Mannschaft absolut überzeugt. Auch von der Schnelligkeit im Offensivbereich passt es. Doch ich habe auch bestimmte Systemvorstellungen, muss aber sehen, inwieweit ich die durchsetzen kann", ließ der Übungsleiter zu Beginn seiner Amtszeit etwas sybillinisch wissen. Allerdings zeigte sich schnell, dass er an den richtigen Rädchen gedreht hatte. Denn der 5:4-Sieg in Brand - nach 5:0-Führung - sorgte für einen perfekten Rückrundenstart. Und anschließend eilte man meist von Sieg zu Sieg. Nur das 2:2-Unentschieden gegen die Spielgemeinschaft aus Selb, die durch einen späten Treffer auch noch etwas glücklich zustande kam, fiel hier etwas aus dem Rahmen. Trotzdem waren die Schönwalder gewaltig auf dem Vormarsch, auch wenn noch nichts gewonnen war. Doch der FC-Express rollte auch zum Saisonfinale und beim 6:2-Erfolg wurde der Aufstiegsrivale ATG Tröstau regelrecht überrannt. Die Meisterschaft war unter Dach und Fach und der Jubel entsprechend groß, weil es zeitweise nicht danach ausgesehen hatte.