"So etwas habe ich noch nie erlebt": Tauperlitzer pushen sich zur Meisterschaft - anpfiff.info
BSC Tauperlitz 
Kreisklasse Nord - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 20.06.2017 um 06:00 Uhr
"So etwas habe ich noch nie erlebt": Tauperlitzer pushen sich zur Meisterschaft
Einen Start-Ziel-Sieg legte der BSC Tauperlitz in der zurückliegenden Saison hini: Quasi unangefochten kürte sich die Elf von Trainer Peter Kemnitzer in dessen letzten Spielzeit als Trainer zum Meister. Mit dem Meistertitel verabschiedete sich der 60-Jährige von der Trainerbank. So eine Spielzeit hatte aber selbst der Trainerfuchs noch nie erlebt.
Von Thomas Nietner
Meisterfoto vom BSC Tauperlitz.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Viele Jahrzehnte war Peter Kemnitzer im Hofer Spielkreis Trainer. Ob Damen, Jugend oder Herren: Der Tauperlitzer Coach hat schon viele Mannschaften in seiner Karriere trainiert. Da könnte man meinen, der Fußball biete keinen Platz mehr für Überraschungen. Doch einen derartigen Siegeswillen, wie seine Elf in dieser Saison an den Tag legte, hatte selbst Peter Kemnitzer in all den Jahren noch nicht erlebt: "Dass eine Mannschaft so einen Willen selbst entwickelt, ist mir noch nicht untergekommen. Ich musste die Jungs gar nicht mehr motivieren, so heiß waren die schon von alleine." War man vor der Saison noch teilweise etwas skeptisch, nachdem die letzten Spieler der alten Serie nicht mehr ganz so erfolgreich verliefen, änderte sich dies schnell. "Spätestens mit der Verpflichtung von Andreas Scherbaum und Chris Viladomat kam Zuversicht auf", blickt Peter Kemnitzer auf den Saisonbeginn zurück. Damals betonte der BSC-Coach noch wie wichtig ein guter Saisonstart sein würde. Worte, die offenbar bei seiner Elf Gehör fanden. In den ersten Spielen eilte seine Elf regelrecht von Sieg zu Sieg und berauschte sich immer mehr daran. "Spätestens als wir mit Feilitzsch einen der Favoriten mit 4:1 deklassierten, entwickelte sich in der Mannschaft ein Hype, der letztendlich nicht mehr zu stoppen war, und die Mannschaft immer weiter nach vorne getrieben hat", ist der Tauperlitzer fasziniert von der Eigendynamik, die sich schon früh im Saisonverlauf entwickelte. So eilte die BSC-Elf schnell von Sieg zu Sieg und blieb in der Vorrunde ohne jeglichen Punktverlust.

In der kommenden Saison kann es Peter Kemnitzer (re.) eine Spur gemütlicher angehen lassen: Mit der Meisterschaft gab er den Trainerposten an Andreas Scherbaum weiter.
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"Das Unentschieden kam einer Niederlage gleich!"

Da kam das Unentschieden gegen die Rehauer Reserve zum Rückrundenauftakt fast schon einer Niederlage gleich. "Man hätte denken können, wir haben die Meisterschaft verspielt, so geknickt sind die Spieler in die Kabine geschlichen", erinnert sich Peter Kemnitzer. Doch in ein Loch fiel seine Elf deswegen noch lange nicht. "Uns hatte keiner auf der Agenda. Wir sind von Spiel zu Spiel immer weiter zusammengerückt. Ein Unentschieden in Rehau war für uns undenkbar", warf der erste Punktverlust die Tauperlitzer Elf aus Sicht ihres Trainer nicht aus der Bahn. Das kristallisierte sich aber schon in den ersten Saisonspielen heraus, dass die Tauperlitzer gefestigter waren als in der Vorsaison. Die Entwicklung hatte sich für Peter Kemnitzer aber schon abgezeichnet: "Die Elf hat sich in den letzten vier Jahren immer weiterentwickelt. Wenn man nach drei Jahren nicht erreicht, was man sich vorgenommen hat, dann hat man etwas falsch gemacht. So habe ich aber gesehen, dass sich die Elf weiterentwickelt hat und musst ncoh ein weiteres Jahr dranhängen." Schließlich wollte der Ex-Selbitzer am Saisonende nicht nur die Meisterschaft mit seinen Spielern feiern, sondern auch seine zwischenzeitlichen 60. Geburtstag nicht alleine. "Am Sportheimstammtisch haben sie schon gesagt, sie kommen nur zum Geburtstag, wenn ich noch ein Jahr weitermache. Was blieb mir also anderes übrig!, schmunzelt Peter Kemnitzer im Rückblick.

Einer der Garanten für die fast unüberwindbare BSC-Defensive: Andreas Scherbaum (rot)
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Defensive kaum zu knacken

Und tatsächlich lag die BSC-Elf schon zur Winterpause mit elf Punkten Vorsprung klar auf Meisterschaftskurs. Der oftmals gefürchtete Schlendrian zog aber deshalb keineswegs ein. Im Gegenteil: "Die Mannschaft hat hervorragend weitergearbeitet." Einen Schuss vor den Bug benötigte sie dann aber dennoch. "Gegen Faßmannsreuth und Töpen haben wir nur mit Ach und Krach gewonnen. Da waren wir uns offenbar schon zu sicher", sieht Peter Kemnitzer aber durchaus gutes in jenen beiden Spielen: "Danach haben wir uns noch einmal zusammengerissen." Wieder einmal mit Erfolg. Für die Gegner gestaltete es sich zunehmend schwieriger, dass Abwehrbollwerk um Routinier Andreas Scherbaum zu knacken. Angreifer Stefan Friedrich sprach in diesem Zusammenhang zuletzt davon, dass die Abwehr die Meisterschaft gewonnen hätte. Damit lag er aus Sicht seines Trainers nicht verkehrt: "Auf Scherbaum schaute jeder auf. Dennoch war es immer ein kameradschaftliches Verhältnis zwischen den Spielern. Gerade die jungen Spieler konnten von ihm viel lernen. Die konnten im taktischen Bereich viel von ihm lernen". Das Resultat: Die Tauperlitzer kassierten nur 16 Gegentore - im Schnitt weniger als einen Treffer pro Partie. Das führte soweit, dass die Kemnitzer-Elf schließlich wusste: Schießen wir ein Tor, gehen wir als Sieger vom Platz. So war es dann letztendlich in der Regel auch bis die Meisterschaft feststand.

Erhöhte die Variationsmöglichkeiten von Peter Kemnitzer in der Offensive noch einmal beträchtlich: Chris Viladomat (rot)
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"Oberkotzau-Sieg war entscheidend"

Rechnerisch war dies nach der Spielabsage der Viktoria im April so weit. Vom Gefühl war dies jedoch schon zwei Spieltage zuvor nach dem Sieg gegen Verfolger Oberkotzau sicher. Bei elf Punkten Rückstand und einem Nachholspiel der Gelb-Schwarzen hätte es zu jenem Zeitpunkt noch einmal enger werden können. Doch die Kemnitzer-Elf ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte in Oberkotzau mit 3:0. "Da war uns dann klar, dass nichts mehr schief geht", war jener Sieg beim Tabellenzweiten für Peter Kemnitzer der entscheidende auf dem Weg zur Meisterschaft. Bis dahin war der BSC-Coach immer eher stets vorsichtig und warnte seine Elf vielmehr: "Ich habe immer gesagt, dass wir noch nicht durch sind und konzentriert bleiben müssen. Mir ist es noch nie als Trainer untergekommen, dass keiner in der Mannschaft über die Stränge geschlagen hat. Jeder wusste, dass wir was erreichen können."

Ausgelassene Feier beim BSC Tauperlitz nachdem die Meisterschaft feststand.
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Neue Aufgabe für Peter Kemnitzer

Erst als die Meisterschaft dann letztendlich unter Dach und Fach und sich die Verletztenliste am Saisonende füllte, gab es dann gegen Förbau kurz vor der Ziellinie doch noch den ersten Fleck auf die weiße Weste. Dabei wollte Peter Kemnitzer mit seiner Elf historisches im Hofer Spielkreis erreichen und ohne Niederlage durch die Liga marschieren. "Doch gegen Förbau war der Druck dann weg und nicht mehr alle waren so konzentriert", kann Peter Kemnitzer angesichts der ansonsten tadellosen Saison die einzige Saisonniederlage verzeihen. Dass jetzt für den Coach mit dem Saisonende bereits eine neue Zeitrechnung begonnen hat, ist Peter Kemnitzer noch gar nicht so bewußt geworden: "Von einer Minute auf die andre bin ich quasi in einen anderen Job geschlittert. Vor einem Jahr habe ich noch Trainingspläne geschrieben, jetzt kümmere ich mich um die Organisation außen herum." Denn auch nach dem Ende als Trainer bleibt er den Tauperlitzern weiter treu - als Spielleiter. "Man kommt eben nicht zur Ruhe", fügt er trocken an. 

Erster Neuzugang in Tauperlitz: Allrounder Julian Karger (gelb) kommt aus Martinlamitz zum Kreisligisten.
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Geht die Erfolgsstory weiter?

Und die Aufgabenliste für den Monat Juni ist noch lange. Der eine oder andere Transfer will schließlich noch eingetütet werden - ganz ohne den großen Geldbeutel. Mit dem Martinlamitzer Julian Karger konnte sich der Aufsteiger aber schon einmal einen Allroundspieler angeln, die man in Tauperlitz so schätzt. "Julian kann alles spielen. Gerade solche Spieler suchen wir. Wir mussten im Saisonverlauf oft improvisieren. Das war unser großes Plus, dass jeder Spieler bereit war, da zu spielen, wo er gebraucht wurde. Da hat keiner gemurrt und immer das Beste aus sich herausgeholt." Nun liegt die kommende Saison in den Händen von Trainer Andreas Scherbaum, der nach einem Jahr als Spieler nun keine Eingewöhnungsphase mehr braucht und gleich durchstarten kann. "Normal braucht man immer ein halbes Jahr als neuer Trainer. So kennt Schere schon alles. Ich denke, das ist ein Vorteil", hofft Peter Kemnitzer auf eine sorgenfreie Saison. Dass die Tauperlitzer die Klasse halten, da ist er sich sicher. "Wir sind souverän Meister geworden, haben keine Abgänge, das Team bleibt zusammen und haben mit Karger und Schmiedeknecht zwei Neuzugänge. Dazu kommen einige Verletzte wieder zurück. Warum sollen wir schlechter geworden sein?", sieht Peter Kemnitzer die Tauperlitzer auf einem guten Weg. Und damit lag er ja schon vor einem Jahr richtig.

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Tabellenverlauf


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Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele verloren
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10
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Spiele ohne eigenen Treffer
0
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Verschiedene Torschützen
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Eigentore
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6
Gelbe Karten
41
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
24
Zuschauer
794
Zuschauerschnitt
72

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
24.07.2016 - 29.04.2017
23 Sp
67 Pkt
85:12 Tore
Die meisten Siege in Folge
24.07.2016 - 16.10.2016
13 Sp
39 Pkt
55:9 Tore
Zuhause ungeschlagen
24.07.2016 - 22.04.2017
11 Sp
33 Pkt
36:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 31.07.2016
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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