Meisterportrait SV Reundorf: Der Titel zum Abschied - anpfiff.info
SV Reundorf 
A-Klasse 3 Bamberg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 24.06.2019 um 07:30 Uhr
Meisterportrait SV Reundorf: Der Titel zum Abschied
Nach einer höchst souveränen Saison steigt der SV Reundorf mit 65 Punkten und nur einer Niederlage als Meister der A-Klasse 3 auf. Den Grundstein für die bärenstarke Spielzeit, in welcher der SVR nie schlechter als auf Rang zwei stand, legte das Team von Janos Wunder bereits im Vorjahr, als Durchmarsch will der scheidende Übungsleiter den Titel nicht verstanden wissen.
Von Hendrik Kowalsky
SV Reundorf

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Janos Wunder brachte den Erfolg nach Reundorf zurück.
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Zwei Remis, eine Pleite, ansonsten nur Siege - die Bilanz des SV Reundorf aus der abgelaufenen Spielzeit klingt nicht nur nach der eines Meisters, sondern nach einer Mannschaft, die die Liga im Sturm erobert und den Titel souverän eingefahren hat. Doch entschieden war der Kampf um die Krone der Bamberger A-Klasse 3 erst Mitte Mai, als der SVR den ärgsten Verfolger SV Waizendorf empfing. Das Meisterstück lieferte die Mannschaft von Janos Wunder dann mit dem 3:1-Auswärtssieg beim FC Wacker Trailsdorf, gleich mehrere Feiern folgten in den anschließenden Wochen. "Nicht nur bei diesen Gelegenheiten habe ich die Bedeutung des Aufstiegs für den Klub wahrgenommen. Mir wurde trotz meines Weggangs viel Wertschätzung entgegen gebracht, das ist nicht selbstverständlich. Natürlich ist bei mir Wehmut dabei, die Leute im und um den Verein herum sind mir ans Herz gewachsen", erklärt Spielertrainer Wunder, der sich dem FC Strullendorf als Co-Trainer anschließt. Doch der Reihe nach: Seinen Anfang nahm die Reundorfer Erfolgsgeschichte in der Rückrunde der Saison 2017/18, mit dem im November 2017 gewonnenen Rückrundenauftakt beim SV Waizendorf setzte der SVR zu einer bärenstarken Rückserie an, durch die das Team des 35-Jährigen das Feld von hinten aufrollte und als Tabellenvierter die Teilnahme an der Relegation lediglich um ein Pünktchen verpasste. "In der Vorbereitung auf die Saison (18/19) zeichneten sich die Ausfälle von Lukas Münzel und Julian Hölzer ab, die in der Rückrunde davor ganz wichtig für uns waren. Wir mussten also umstellen, Thomas Hahn und Lucas Frauenknecht übernahmen das Zentrum und wurden zu tragenden Säulen unseres Systems", erklärt der aus der Talentschmiede Don Bosco Bambergs stammende Wunder. Das Resultat konnte sich sehen lassen, die ersten sechs Partien gewann der SV Reundorf am Stück, vor allem die Erfolge bei der SG Aschbach/Schlüsselfeld (4:0) und gegen den FC Frimmersdorf (2:0) bestärkten Wunder in seinem Glauben an die eigene Stärke. "Wir trafen zunächst auf Teams, die eher in der unteren Tabellenhälfte anzusiedeln sind, die Spiele gegen Aschbach und Frimmersdorf waren Standortbestimmungen. Beide Spiele konnten wir relativ souverän gewinnen, danach war mir klar, dass wir sehr gute Chancen auf die ersten beiden Plätze haben", so der Zentrumsspieler.

Thomas Hahn (mi.), hier im Kerwaspiel gegen Trailsdorfs Andreas Schmitt im Oktober 2018 am Abspielen, trug sehr zur Stabilität des Reundorfer Mittelfeldzentrums bei.
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Rückschläge gut weggesteckt, Taktikveränderung angenommen

Trotz des gewachsenen Selbstvertrauens und der starken Frühform mussten die Reundorfer bald darauf dennoch Federn lassen. Beim SV Walsdorf 2 kam man nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus, nach einem umkämpften 4:2 gegen den FC Thüngfeld sprang beim ebenfalls sehr gut aus den Startlöchern gekommenen SV Waizendorf nur ein torloses Remis hinaus. "Vor dem Spiel in Walsdorf blieben ein paar Spieler zu lang auf der Frensdorfer Kerwa, das hat sich bemerkbar gemacht. Das Spiel stellte für uns im Nachhinein betrachtet einen Wendepunkt dar, wir wussten, dass der Aufstieg kein Selbstläufer wird und wir alles geben müssen. In Waizendorf konnten wir mit dem Remis gegen einen starken Gegner leben", sieht Spielertrainer Wunder seine damals an die Mannschaft gerichtete Frage nach dem unbedingten Erfolgswillen positiv beantwortet. Ebenso gut steckte seine Mannschaft auch die auf den ersten Blick sensationelle Niederlage gegen Erlach/Sassanfahrt 2 weg, das 0:2 gegen das mit Kreisliga-Akteuren des ASV verstärkte Kellerkind war für Wunder vor allem "der mangelnden Einstellung geschuldet. Das Spiel gingen wir zu lässig an und kassierten die Quittung, trotzdem gingen wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause." In der dunklen Jahreszeit bekam die personell bis dahin gut aufgestellte Mannschaft jedoch einige Risse, Torjäger Lennart Wunder verletzte sich, Fabio Schleelein, Felix Brauner und Lukas Hörner fehlten ebenfalls. Dazu kam die aus Sicht von Janos Wunder notwendige Umstellung von Dreier- auf Viererkette, auch und insbesondere mit Blick auf den möglichen Aufstieg des Herbstmeisters. "Die Mannschaft war zunächst nicht glücklich mit meiner Entscheidung, schließlich barg sie auch ein gewisses Risiko. Ich dachte dabei aber schon an die Kreisklasse, in der das Team taktisch variabler auftreten können muss. Es hat dann gut funktioniert, gerade Simon Burkard und Simon Retzlaff haben es hervorragend gemacht. Sie waren der entscheidende Faktor für unsere defensive Stabilität der Restrunde", sagt Wunder.

Simon Retzlaff (re.), hier vor Waizendorfs Abraham Villarreal Arrocha (li.) am Ball, verpasste in der kalendarischen Rückrunde kein einziges Spiel.
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Defensive Dominanz und mentale Stärke geben den Ausschlag

War die Offensivabteilung des SV Reundorf um Lennart Wunder und Manuel König von Beginn an das Prunkstück des Klassenprimus, zeigte die mit vier Verteidigern auflaufende Wunder-Elf in den neun verbliebenen Partien der kalendarischen Rückrunde vor allem im Spiel gegen den Ball ihre Qualitäten. Nur noch vier Gegentreffer musste Reundorf anno 2019 hinnehmen, den zunächst verletzungsbedingt fehlenden und behutsam an die Startelf herangeführten Lennart Wunder fing der SVR im Kollektiv auf. "Ich hatte nie echte Zweifel, trotzdem habe ich mir in der Phase nach der Winterpause Sorgen gemacht. Einzelne Spieler mussten in die Bresche springen und über sich hinauswachsen, nur so konnten wir die vielen Ausfälle auffangen. Aber die Mannschaft hatte zu diesem Zeitpunkt bereits das nötige Selbstbewusstsein entwickelt, um die Stolpersteine zu überwinden und auch in den knappen Spielen die Ruhe zu bewahren", erklärt der Übungsleiter, dessen Team letztlich mit 27 Punkten aus neun Restrundenpartien eine optimale Bilanz vorweisen konnte. "Wir lagen mehrmals zur Pause hinten, gegen Schönbrunn, Walsdorf, Aschbach oder Waizendorf mussten wir bis zuletzt kämpfen, setzten uns schlussendlich aber durch", macht Wunder aus dem Stolz auf seine Mannschaft keinen Hehl. Angefangen mit der Torhüterposition, auf der man mit Dominik Bosse, Christoph Rüger und dem erfahrenen Thilo Winkler bestens aufgestellt war, weiß Janos Wunder um die Qualitäten seines Kaders. "Es ist in der A-Klasse ein Luxus, mit drei solchen Torhütern ausgestattet zu sein. Dominik Bosse hat einen Riesenschritt gemacht, Christoph Rüger kam im Winter und fand sich schnell ein, leider verletzte er sich gleich. Dazu kam Thilo Winkler von der AH, der sofort auf ganz hohem Niveau dabei war. Im Mittelfeld war neben Frauenknecht, der für mich der Spieler der Saison ist und Hahn auch die Rückkehr von Sebastian Oppelt zur Rückrunde wichtig. Vorne verstanden sich Lennart (Wunder) und Manuel König sehr gut, für Manu freut es mich persönlich ganz besonders. Als ich hier anfing, stand er meist draußen, aber er hat schnell deutlich gemacht, dass er uns weiterbringt. So hat er sich mittlerweile zum Trainingsfleißigsten entwickelt, auf ihn ist Verlass."

Janos Wunder (re.), gegen Frimmersdorfs David Baugh (li.) klar im Vorteil, beendet das Kapitel Reundorf mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
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"Es ist toll, dass die Zeit hier solch ein schönes Ende genommen hat"

Nach zwei ereignisreichen Jahren beim SV Reundorf begleitet Janos Wunder den Verein nicht in die Kreisklasse, stattdessen zieht es ihn zum Kreisliga-Aufsteiger nach Strullendorf, wo er Markus Schnitzer, seinem Freund aus Wildensorger Zeiten, assistieren wird. "Als Trainer muss man sich darauf einstellen, dass jede Tätigkeit bei einem Verein irgendwann endet, das bringt dieser Posten mit sich. Es ist nicht einfach, den Weg des SV Reundorf in der Kreisklass nicht aktiv zu begleiten, aber ich freue mich umso mehr, dass die Zeit hier ein solch schönes Ende genommen hat", erklärt der 35-jährige Lehrer und spannt zum Abschluss den Bogen zu Lukas Münzel. Jener eigentlich als Stammspieler eingeplante Mittelfeldmann war es, der Janos Wunder einst nach Reundorf lotste. Zur Rückrunde stand Münzel wieder richtig zur Verfügung und absolvierte insgesamt zehn Partien, vor allem zwischenmenschlich war der ebenfalls bei der DJK ausgebildete 30-Jährige für Janos Wunder aber von elementarer Bedeutung: "Ich will mich bei ihm bedanken, nicht nur, weil er ein sportlich und zwischenmenschlich besonderer Typ ist. Er hat mich in Reundorf als Trainer ins Gespräch gebracht, seinetwegen kam ich zum Klub. Er hat mich im Laufe der Jahre immer wieder begleitet und geprägt, die Zeit und den Umgang mit ihm möchte ich keineswegs missen."

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
24
106:15
65
2
24
75:21
58
4
24
93:28
46

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
24
Spiele gewonnen
21
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
11
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
106
Verschiedene Torschützen
17
Eigentore
1
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
38
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
24
Zuschauer
975
Zuschauerschnitt
88

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 04.11.2018
12 Sp
36 Pkt
53:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 04.11.2018
12 Sp
36 Pkt
53:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 04.11.2018
6 Sp
18 Pkt
24:3 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 05.08.2018
12 Sp
32 Pkt
51:6 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
18
3
8
6
R
3
-
-
2,0
15
-
-
-
R
-
-
-
2,5
17
3
10
2
R
4
-
-
2,6
20
-
-
1
R
-
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-
2,5
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2
4
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2,6
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-
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2
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-
2,4
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2
2
7
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1
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-
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5
3
R
1
-
-
2,8
23
21
27
2
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5
-
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2,4
3
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-
9
2
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7
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-
2,0
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6
7
3
R
-
-
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2,1
13
11
-
6
R
1
-
-
2,3
6
2
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4
R
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2,4
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5
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2,8
12
2
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2
R
1
-
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2
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7
R
-
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-
2,8
1
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1
R
1
-
-
-
18
9
3
-
R
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2,3
3
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-
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1,5
21
3
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3
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-
2,4
22
27
19
4
R
2
-
-
2,5
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.

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