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TSV Meeder

Bezirksliga Oberfranken West - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 12.06.2009 um 00:00 Uhr

Bezirksliga: Triumphales zweites Jahr

Als Geheimfavorit gestartet wurde der TSV Meeder letztlich der ihm zugedachten Rolle gerecht. Eine überragende zweite Halbserie legte den Grundstein für den größten Erfolg in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte. Erst drei Spieltage vor Schluss erklomm die Scheler-Elf im verflixten zweiten Jahr die Spitze – und sollte sie nicht wieder hergeben.

Von Bernd Riemke

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nach drei Jahren ging die äußerst erfolgreiche Ära des Trainers Detlef Meißner zu Ende. Unter seine Ägide fiel zum 100-jährigen Jubiläum der Aufstieg in die Kreisliga im Sommer 2006. Der bis dato größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Ungebremst ging es weiter Richtung Bezirksliga, wo man sich im ersten Jahr mit einem guten achten Platz recht schnell etablieren konnte. Mit Dirk Scheler kam ein neuer Hauptverantwortlicher an die Seitenlinie, doch der Erfolg blieb. Vom TSV Mönchröden nach Meeder gewechselt brachte er mit Korbinian Seemann und Marcel Scholz zu Rundenbeginn gleich zwei weitere Hoffnungsträger mit. Hannes Koester – vom Kreisligaabsteiger aus Seßlach gekommen – stellte sich dem Kampf um die Nummer eins im Tor und gewann. Den Kader komplettierten Marcel Brunner, der seinen einjährigen Ausflug nach Scheuerfeld beendete und Joschka Fischer, der von den A-Junioren des DVV Coburg den Weg zum TSV fand.


	Eine Szene, die die Leistungskurve des TSV Meeder wiederspiegelt. Außen herum auf dem längeren Weg setzt sich Pascal Wächter (li.) gegen seinen Redwitzer Kontrahenten Daniel Dinkel durch.
	anpfiff.info

Langsam, aber gewaltig!

Ein ohnehin schon gutes Team wurde sichtlich verstärkt und genau darin lag die Schwierigkeit, die den Geheimfavoriten einen Holperstart hinlegen lassen sollte. „Der Trainer hatte es schwer, aus unterschiedlichen Charakteren eine Mannschaft zu formen“, blickt Mittelfeldmotor Manuel Schunk auf einen Saisonbeginn zurück, der alles andere als vielversprechend war. Nach sieben Spieltagen bestand direkter Kontakt zur Abstiegszone und Rang zwölf war das vorläufige Zwischenergebnis. Dann kam ausgerechnet der furiose Aufsteiger aus Redwitz als „Aufbaugegner“. Das 3:1 gegen die Siemensstädter war der Auftakt zu einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage, so dass das Aufeinandertreffen mit der SpVgg Lettenreuth im Herbst schon einem Spitzenspiel gleichkam. Nicht nur dieses ging mit 1:6 überraschend deutlich verloren, sondern auch der nächste Heimauftritt gegen den seinerzeit sich auf dem Höhenflug befindlichen FC Kronach. Zum Vorrundenausklang am 2. November betrug die Hypothek damit bereits elf Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze.

Beängstigend gute Aufholjagd

Davon scheinbar gänzlich unbeeindruckt deklassierte Meeder im Frühjahr beinahe die Konkurrenz. Mit 34 von möglichen 39 Punkten marschierten Müller, Schunk & Co unwiderstehlich Richtung Platz 1, der am 27. Spieltag erstmalig erklommen wurde. Auf der Zielgeraden ließ sich der TSV dann die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Kampfstark verteidigte man die Spitze beim hochklassigen 6:4 Erfolg in Coburg, rang anschließend SpVgg Lettenreuth 2:0 nieder und holte abgezockt und geduldig auf die Chance lauernd den nötigen letzten Zähler in Kronach – wo es mit dem 1:0-Auswärtserfolg gar drei werden sollten. Drei von insgesamt 62 Punkten, die zum Titelgewinn reichten. Dass man mit unerreichten 19 Siegen bei nur sechs Niederlagen die Bilanz eines würdigen Meisters aufweist, steht außer Frage. Beeindruckend sind indes vor allem die neun Siege in der Fremde, was den TSV zum mit Abstand besten Auswärtsteam der Liga werden ließ.
Dirk Scheler war es offensichtlich gelungen aus einer Reihe vorzüglicher Individualisten ein herausragendes Team zu formen.

MEISTERBILD
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Rasselband weiß zu imponieren

Der Spielertrainer selbst fand seinen Posten in der Viererkette, der es gelang insgesamt achtmal keinen einzigen Treffer des Gegners zuzulassen. Gleichzeitig war auf die Offensive stets Verlass. Angetrieben von Marcel Scholz, einem technisch ungemein versierten Ideengeber und allen voran Manuel Schunk, der mit gerade einmal 21 Jahren zunehmend zum Kopf der Mannschaft wurde, traf die Abteilung Sturm mitunter nach Belieben. Sebastian Hütter spielte eine tolle erste Halbserie, ehe er nach zwanzig Saisoneinsätzen zum Zuschauen verurteilt wurde. Es spricht für die Ausgeglichenheit des 16-Mann-Kaders, dass dieser Ausfall kompensiert werden konnte. Nicht weniger als elf verschiedene Akteure konnten sich in die vereinsinterne Torschützenliste eintragen lassen, wobei die 19 Treffer des Mirko Müller natürlich unerreicht bleiben. In seiner Bezirksliga-Premiernsaison bereits 14 Mal erfolgreich, legte der 23-Jährige 2008/09 noch eine Schippe drauf. Unermüdlich rackernd, pfeilschnell und mit direktem Zug zum Tor, war er von des Gegners Defensive oft nicht in den Griff zu bekommen. Da er durch sein Engagement zusätzlich Freiräume für die Mitspieler schaffte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der TSV in insgesamt dreizehn Partien mindestens drei eigene Treffer erzielte. Neun Siege gestaltete Meeder sogar derart souverän, dass man mit zwei oder mehr Toren Differenz gewinnen konnte. Zahlen, die eine eindeutige Sprache sprechen.


	Der dritte Titel in vier Jahren. Manuel Schunk zeigt an, wer die Nummer eins ist.
	anpfiff.info

"Piep! Piep! Piep! Wir ha'm uns alle lieb!"

Doch an Zahlen allein ist eine Meisterschaft nicht fest zu machen. „Wir haben uns alle lieb und spielen Fußball, weil es uns Spaß macht. Nur so geht es…“, kennt Manuel Schunk das Erfolgsgeheimnis einer gut funktionierenden Truppe. Eine Truppe, in der die Schlüsselspieler allesamt erst Anfang 20 und damit im besten Fußballer-Alter sind. Der TSV Meeder wird noch von sich reden machen. In der abgelaufenen Serie tat er das bereits vorzüglich – als Bezirksligameister 2008/09.