Der SC Unteroberndorf hat in der Saison 08/09 alles erreicht, was eine Fussballmannschaft erreichen kann. Auch wenn es anfangs etwas haperte im Unteroberndorfer Getriebe und man nach einem ansehnlichen Start kleine Dämpfer erhielt, was einen zwischenzeitlichen "Absturz" auf Platz 4 zur Folge hatte, so konnte man am Ende gefahrlos, mehr als verdient und mit einer beeindruckenden Bilanz die Meisterschaft einfahren. Man wusste schon, dass man in diesem Jahr oben mitspielen kann. Denn mit den talentierten Neuzugängen der letzten Jahre (vor allem aus der eigenen Jugend bzw. der Jugend des TSV Breitengüßbach, in der die Unteroberndorfer Jugendspieler integriert sind), der Erfahrung und Klasse der gestandenen Spieler und einem Trainer, der nie aufhörte konzentriert zu arbeiten, um seiner Mannschaft stets das Maximum abzuverlangen, war die Basis gelegt. Aber das eine Saison folgen würde, die alles bisher da gewesene in dem kleinen Verein neben Breitengüßbach sprengen würde, konnte in dem Maße nicht mal der weiseste Fußballexperte vorraussagen.
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Die Meistermannschaft des SCU feiert nach dem gewonnen Spiel gegen die Reserve der SpVgg Ebing die vorzeitige Meisterschaft. |
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Der Vater des Erfolges
Mit der Verpflichtung von Hubert Gries konnten die Verantwortlichen des SC Unteroberndorf einen Trainer an Land ziehen, der die Spieler und die Mannschaft Stück für Stück aufbaute und verbesserte.
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Darf wohl zu Recht als der Vater des Erfolges bezeichnet werden:
Der Trainer des SCU Hubert Gries |
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Man wusste schon vor zwei Jahren, als man ihn wieder holte, was man an ihm gehabt hatte. Hat er doch schon von 1996 bis 2001 dem Verein die Treue gehalten und den damaligen Aufstieg perfekt gemacht. Danach kehrte in Hinsicht auf das Traineramt nie so richtig Ruhe ein. Sieben Trainer hatte der Verein in den Jahren, in der Abwesenheit von Gries, zweimal übernahm Abteilungsleiter und Spielführer Stefan Gunzelmann das Amt kurzfristig. Doch mit Gries kehrte auch wieder Ruhe ein und die akribische Arbeit konnte aufgenommen werden. Mit viel Geschick und Sinn fürs Detail schuf der Trainer den Grundstock für eine Mannschaft, die erfolgreicher kaum hätte sein können. Zusätzlich war er stets darauf bedacht, dass kein Spieler oder Verantwortlicher abhebt oder zu überschwenglich wird. Auch in der Winterpause hat er auf die Euphoriebremse gedrückt und sein Team zu konzentrierter Leistung angemahnt. Und so kam es auch. Der SCU erlaubte sich kaum Fehler, hatte keinen Einbruch und wurde folgerichtig und verdient Meister.
Ab Spieltag Sieben auf Aufstiegsrang
Die Konkurrenz konnte dem SCU anfangs noch Paroli bieten, doch von Spieltag zu Spieltag wurde es klarer: Der Weg zur Meisterschaft geht nur über den SC Unteroberndorf. Man gewann alle Spiele gegen die direkte Konkurrenz, bis auf eines und erarbeitete sich so am siebten Spieltag den 2. Tabellenplatz. Sechs Spieltage und sechs aufeinanderfolgende Siege später grüßte man vom Sonnenplatz der Tabelle und empfand dies als so angenehm, dass man die restlichen Spiele bis zur Winterpause für sich entscheiden konnte und den Platz Nummer Eins bis zum Saisonende nicht mehr hergab. Gerade in der Mitte der Saison konnte man den Grundstein für den Erfolg legen, indem man ganze sieben Monate am Stück ungeschlagen blieb. Nämlich von Mitte September bis Mitte April. Dort setzte es dann zwar eine Niederlage, aber am Aufstieg zweifelte niemand mehr.
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Überflieger statt Bauchlander: Johannes Popp konnte dieses Jahr seine letztjährige Quote von 30 Treffern fats verdoppeln. 58 erzielte Tore! Verrückt. |
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Stürmische Zeiten
182 erzielte Tore! Das entspricht etwas mehr als sechs Toren pro Spiel. Spitze im Landkreis. Die Offensivreihe verbreitete Schrecken bei den gegnerischen Mannschaften. Allen voran der überragende Sturmführer Johannes Popp. Mit sagenhaften 58 Toren in 30 Spielen setzte er eine Bestmarke, die auf Kreisebene top ist. Beeindruckend auch, dass Popp alle Spiele bestritt und nicht vor der Verantwortung zurückschreckte als Elfmeterschütze seines Teams zu fungieren. Nebenbei bemerkt: Popp ist gerade mal 20 Jahre alt! Aber auch der erst 18-jährige Nils Hock, der ihn aus dem offensiven Mittelfeld bediente, erzielte in seiner ersten Saison im Herrenbereich 27 Tore. Sein Trainer Greis sagte einmal, dass sie "ein paar Spieler drinnen haben, die mindestems zwei Klassen höher spielen können" und verwies auf sein Mittelfeldtalent Hock. Dessen kongenialer Mittelfeldpartner im offensiven Bereich Stefan Gunzelmann ist - betrachtet man das Alter - genau das Gegenteil. Aber wirklich nur im Hinblick auf das Alter. Mit seinen 33 Jahren war Gunzelmann der Kapitän und hatte das Ruder wirklich immer in der Hand. Der Denker und Lenker des Unteroberndorfer Spiels, der die Fähigkeit besitzt, den tödlichen Pass zu spielen oder aber auch ein Spiel mit einem seiner gefährlichen Distanzschüsse zu entscheiden. 35 erzielte Tore und Platz Zwei in der Torschützenliste der A-Klasse 3 sprechen für sich.
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Der letzte im Offensivbunde ist auch wieder ein erfahrener Spieler. Der 32-jährige Harald Oswald steuerte 25 Treffer zum SCU Torreigen bei, und das als defensiver Mittelfeldspieler. Gerade dies ist auch eine Stärke dieser Unteroberndorfer Mannschaft gewesen, bei der der Mix einfach passt. Sie waren schwer auszurechnen. Hatte ein Schlüsselspieler einen schlechten Tag, so sprang ein anderer in die Bresche und holte die Kohlen aus dem Feuer. Auch die Defensivakteure wie Sascha Böhm oder Marco Seidel sowie wichtige Mittelfeldspieler wie Tobias Aue oder Tobias Arnold sollen an dieser Stelle gennant werden. Allerdings würde eine detailierte Analyse des Kader leider den Rahmen des Artikels bei weitem sprengen!
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Der vorentscheidende Schuss: Am 19.Spieltag verwandelt der Captain himself Stefan Gunzelmann einen seiner gefürchteten Distanzschüsse gegen die SV RW Gerach und stößt damit das Tor zur Meisterschaft weit auf. |
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Auch meisterlich fair
Auch dies soll erwähnt werden in einer Zeit, in der das Sportliche und das Fairplay meist und bedauerlicherweise in den Hintergrung geraten. Zusammen mit der Reservemannschaft des SC Baunach ist der SC Unteroberndorf mit gerade einmal 4 gelbroten und keiner einzigen roten Karte auch in dieser Kategorie ganz oben. Ein beispiellosen Abbild dafür, dass man mit Disziplin und Fairness viel erreichen kann.
anpfiff gratuliert dem SC Unteroberndorf zu dieser einmaligen Leistung und wünscht viel Erfolg im nächsten Jahr in der Kreisklasse.