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TSV Ebensfeld 2

A-Klasse 4 Bamberg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 23.06.2016 um 07:00 Uhr

Meisterportrait TSV Ebensfeld 2: Für Köhnlein schließt sich der Kreis

Vor vier Jahren hat Christian Köhnlein die Mannschaftsleitung des TSV Ebensfeld 2 übernommen - mit zunächst überschaubarem Erfolg. Der Wiederaufstieg in die Kreisklasse aber markiert das vorläufige Ende eines Entwicklungsprozesses, der unter Köhnleins Nachfolger Thomas Helmreich fortgesetzt werden soll. Seinem Nachfolger hinterlässt er eine intakte Mannschaft mit festem Profil und starker Identität.

Von Sebastian Neubauer

Stehend von links: Spielleiter Rainer Hofmann, Sascha Helmreich, Fabian Schütz, Simon Schug, Simon Schütz, Michael Lohneis, Kapitän Simon Keller, Florian Lohneis, Lukas Schütz, Matthias Degel, Trainer Christian Köhnlein, Vorstand Norbert Böhmer. Sitzend von links: Markus Ziegelhöfer, Dirk Lempa, Manuel Hanka, Heiko Brückner, André Mantel, Sven Zapf, Johannes Ullrich, Ian-Eric Schwenk. Es fehlen: Philipp Hroch, Florian Wolf, Jonas Sebald, Karl-Heinz Heimrath, Patrick Landvogt, Sandro Domhardt, Daniel Röder, Thomas Bablitschky, Dominik Scheler, Matthias Vogt, Peter Schmittinger, Sebastian Lieb, Martin Friedrich, Dominik Eideloth, Sebastian Reich, Christian Quinger, Philipp Wolf, Florian Wolf.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Meistertrainer: Christian Köhnlein

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Christian Köhnlein grüßt jetzt von oben. Nein, nicht von der Tabellenspitze - diese ist ja bereits erklommen. Der 36-Jährige versucht sich neuerdings als Bauherr. Die Mission: Eigenheim. Köhnlein, der Baumeister? Diese Konstellation hat zuletzt ja wunderbar geklappt.

Es ist 18:45 Uhr, als Christian Köhnlein eine Anfrage unseres Fußballportals erreicht. Die Antwort fällt knapp aus: "Melde mich später! Bin gerade Baustelle Dach." Wenig später eine zweite Nachricht: "Sorry, ist im Moment etwas stressig zwecks Hausbau."

Der 36-Jährige vollzieht momentan einen wichtigen Schritt im Leben, allzu logisch, dass in dieser Phase andere Dinge hinten anstehen. Die Entscheidung für ein eigenes Haus ist zwar mit Mühen verbunden, deren Ertrag ist aber immens. Das eigene Zuhause ist Sinnbild für Schutz, Sicherheit, Vertrautheit, Wärme und Wohlbefinden.

In gewisser Weise war auch der TSV Ebensfeld für Christian Köhnlein ein Haus, eine sichere Burg. Die Aussagen des scheidenden Trainers legen diese Vermutung nahe. "Ich werde noch oft an diese schönen Jahre und Momente in Ebensfeld denken, in denen ich viele Freunde kennengelernt habe", blickt Köhnlein wehmütig zurück, er spricht vom TSV wie von einer Familie: "Wir haben den Aufstieg zwar gebührend gefeiert, aber eine große Abschlussfeier beider Mannschaften wird es noch geben, damit ich noch einmal alle um mich habe." Bei seiner Verabschiedung, als alle aufstanden und ihm applaudierten, habe er Gänsehaut gehabt.

Vier Wochen nach dem Meisterschaftstriumph tauscht der Erfolgstrainer Taktitafel gegen Bauplan, Ballpumpe gegen Kelle, Fußballschuh gegen Sicherheitsschuh. Hausbau ole, Fußball ade? Köhnlein spricht von einer lediglich temporären Auszeit: "Ich werde meinen Pass zu meinem Heimatverein FV Mistelfeld bringen und wenn es die Zeit zulässt, in der AH oder zweiten Mannschaft kicken. Übernächste Saison würde ich aber gerne wieder ein Traineramt übernehmen."

Christian Köhnlein (2.Reihe von oben, rechts) im Kreis seiner "Lieben".

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An Interessenten sollte es dem Fußballtrainer nicht mangeln. Mit dem diesjährigen Aufstieg konnte er seinem Trainersteckbrief eine ganz besonderen Note beifügen. Die Meisterschaft war nämlich kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis harter und unermüdlicher Arbeit. Die Belohnung? Keine einzige Niederlage in 28 langen Saisonspielen. Eine Leistung, die beim TSV Ebensfeld honoriert wird. "Christian leistete wirklich immens viel, arbeitete sehr engagiert und ist menschlich einfach ein Riesentyp", lobt Jan-Eric Schwenk, Spieler und Berichterstatter des TSV Ebensfeld 2, den Aufstiegscoach. Dabei hatte sein Engagement in Ebensfeld unglücklich begonnen: In seiner Premierensaison verpasste die Reservemannschaft den Klassenerhalt in der Kreisklasse und stieg in die A-Klasse ab. Das Gefälle zwischen erster und zweiter Mannschaft drohte auseinanderzuklaffen.

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit entfaltete die Bezirksligareserve nun endlich ihre volle Stärke. "Wir sind als Team zusammengewachsen und waren dementsprechend gut eingespielt. Nach der Vorbereitung merkte ich, dass die Jungs wieder einen Schritt weiter sind und diese Saison was geht", beschreibt Köhnlein den evolutionären Prozess. Heute sagt er: "Das Team gehört mittlerweile in die Kreisklasse und wird diese auch halten." Was macht die Meistermannschaft aus? anpfiff.info hat sich neben dem Schlüsselfaktor Köhnlein auf die Suche nach weiteren K(ey)-Facts gemacht.

Sven Zapf (li.) organisiert die Defensive des TSV Ebensfeld 2. Das hat in der vergangenen Saison exzellent geklappt.

anpfiff.info

K wie Konstanz

Wer den Blick nach vorne richtet, kommt gut am Ziel an. Diese banale Weisheit gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Amateurfußballer. Die Amateure des TSV Ebensfeld schienen diese simple Logik zu beherzigen und ohne Umschweife auf das Ziel zuzusteuern. Dieses hieß von Beginn an Aufstieg: "Wir sind in die Saison gestartet, um aufzusteigen", berichtet Köhnlein ohne Umschweife. Bereits die Vorbereitung sei vielversprechend verlaufen, der Saisoneinstieg gestaltete sich dann als nicht enden wollende Erfolgsstory. Über die gesamte Spielzeit hinweg verloren die Mannen von Christian Köhnlein kein Punktspiel. Selbst die "Mannschaft des Jahres" der Djk Don Bosco Bamberg 3 konnte die spätere Meistermannschaft nicht beirren. "Es waren auch Zittersiege dabei, aber wir waren immer für ein Tor gut und sind ruhig geblieben", lobt Köhnlein die mentale Stärke seines Teams.

K wie Kader

Auf die Größe kommts an - nicht nur bei Basketballspielern. Ein großer Kader kann ein großes Plus im Aufstiegskampf sein. Wohl dem, der im "langen Fight um die Meisterschaft" (Köhnlein) neben Quantität auch Qualität im Kader hat. "Jeder, selbst wenn er nicht spielte, hat seinen Dienst für die Mannschaft geleistet", spricht der zurückgetretene Coach seinen Spielern ein Lob aus. Spielleiter Rainer Hofmann stimmt in den Hochgesang ein: "Eingesetzt wurden insgesamt weit über 30 Spieler, die alle tadellose Leistungen gezeigt haben. Herausheben möchte ich aber keinen Spieler, da alle im Sinne der Mannschaft ihre Aufgaben mit Bravour erfüllt haben." Auch Köhnlein möchte keinen Spieler explizit herausheben, freut sich allerdings, dass der Top-Scorer der Liga aus den eigenen Reihen kommt. Näheres dazu in der anpfiff.info-Top-Elf der A-Klasse 4.

K wie Konflikt

Reinigende Gewitter haben schon so manchen Verein angestachelt. So auch den TSV Ebensfeld 2. Es war das letzte Vorbereitungsspiel, der Gegner: FV Mistelfeld, Ex-Verein von Christian Köhnlein. Der Trainer erinnert sich: "Klare Niederlage eine Woche vor Saisonbeginn, das war kurz mein Tiefpunkt. In der letzten Trainingswoche musste ich härtere Worte wählen, das war sonst allerdings nicht nötig." Die Schelte entfaltete unmittelbare Wirkung: Seitdem ging kein Pflichtspiel mehr verloren.

K wie Kampf

"Zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten und die wenigsten Gegentore in dieser Saison kassiert - ich denke, da ist man verdient Meister", sagt Köhnlein mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich hat die TSV-Defensive läppische 13 Gegentore in 28 Spielen zugelassen. Ligabestwert! Und wie so oft die Bestätigung der These, dass die Defensive Meisterschaften gewinnt.

K wie Kreisklasse

Mit dem Aufstieg schleißt sich für Köhnlein ein Kreis, der wie eingangs erwähnt mit dem Abstieg aus der Kreisklasse vor vier Jahren begann. Jan-Eric Schwenk zu dieser Geschichte: "Im ersten Jahr von Christian Köhnlein sind wir leider abgestiegen, nun konnten wir ihm in seinem vierten Jahr zum Abschied den Wiederaufstieg und die Meisterschaft schenken. Das hat er auch mehr als verdient." In der neuen Spielzeit in der Kreisklasse zählt vorerst nur ein Ziel: Der Klassenerhalt. Da sind sich alle Beteiligten einig. "Als Saisonziel zur neuen Saison in der Kreisklasse steht aus meiner Sicht in erster Linie der Klassenerhalt auf dem Plan. Falls dieser vorzeitig geschafft sein sollte, versuchen wir einfach noch das Bestmögliche herauszuholen", sagt Spielleiter Rainer Hofmann stellvertretend für die gesamte Mannschaft.

Christian Köhnlein indes wird die Spiele in der Kreisklasse aus der Ferne verfolgen. Vom Dach seines neuen Hauses aus hat er dann ja einen guten Überblick.

anpfiff.info gratuliert dem TSV Ebensfeld 2 herzlich zum Aufstieg in die Kreisklasse und wünscht viel Erfolg.