Meisterporträt SpVgg Ebing: Mit der Doppelmeisterschaft zum Triple - anpfiff.info
SpVgg Ebing 
Bezirksliga Oberfranken/W. - weiblich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 22.06.2016 um 12:00 Uhr
Meisterporträt SpVgg Ebing: Mit der Doppelmeisterschaft zum Triple
Im Sommer 2015 startete die SpVgg Ebing zwar als Aufsteiger in der Bezirksliga, jedoch zugleich als einer der hoch gehandelten Favoriten auf die erneute Meisterschaft. Eine Bürde, die mehr Lust als Last erweckte, denn ohne eine einzige Saisonniederlage sicherte sich die Germania den Durchmarsch in die Bezirksoberliga.
Von Bernd Riemke

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Andreas Eiermann übernahm im Sommer die sportlichen Geschicke bei den Frauen der SpVgg Ebing. Sein Vorgänger Raimund Landgraf übergab ihm nach der Meisterschaft in der Kreisliga Süd/West zwar kein leichtes Erbe, aber eine mehr als intakte, erfolgshungrige und homogene Mannschaft. Eiermann selbst stand nun gemeinsam mit seinem kompetenten Trainerteam vor der Aufgabe, die amtierenden Meisterkickerinnen mit den bestens von ihm selbst ausgebildeten Nachwuchs zu vereinen. Schließlich strebte beinahe die komplette Elf der Vorjahres-U17, die nicht nur in der Landesliga-Nord für Furore sorgte, sondern unter dem Hallendach auch bei der Bayerischen Meisterschaft aufhorchen ließ, in den Damen-Kader und entfachte einen enormen Konkurrenzkampf um die begehrten Plätze. Der B-Lizenz-Inhaber Eiermann suchte sich Unterstützung durch Matthias Will, Marco Motschenbacher, Michael Winter, Mario Sterzl sowie Sascha Haupt, der sich vordergründig um das Torwarttraining kümmerte. Eines, das seine Wirkung freilich nicht verfehlen sollte, denn in Sonja Merzbacher und Barbara von Plettenberg konnte die SpVgg gleich auf zwei hervorragend ausgebildete Hüterinnen zurückgreifen. Aufgrund des quantitativ insgesamt mehr als ausreichenden Personals entschloss man sich bei der SpVgg kurzerhand zwei Teams für die Saison 2015/16 zu melden. Eine Entscheidung, die in einer schier unfassbaren Erfolgsgeschichte endete.

Durchmarsch in die Bezirksliga

26. April 2015. Auf dem Weg zur Meisterschaft in der Kreisliga Süd/West verlieren die Damen der SpVgg Ebing das erste Spiel des Kalenderjahres beim TSV Thurnau mit 0:1. Es sollte bis zum heutigen Tage die letzte Pflichtspielpleite eine der beiden am Punktspielbetrieb teilnehmenden Abicher Mannschaften bleiben. 36 Mal mussten beide Teams in der Summe seither den grünen Rasen betreten. Die Bilanz aus diesen Partien weist 34 Siege und zwei Unentschieden aus. Die Bezirksliga-Truppe akklimatisierte sich auf Anhieb. Ab dem 2. Spieltag, an dem Mitaufsteiger TSV Oberlauter mit sage und schreibe 10:0 Toren nach Hause geschickt wurde, stand die Germania nie schlechter als auf Rang 2. Neunmal hieß der Spitzenreiter der Bezirksliga Oberfranken/West SpVgg Ebing, wobei ab der Rückrunde vieles auf einen Zweikampf mit der TSG 05 Bamberg hinauslief. Gegen den ärgsten Rivalen gab es dementsprechend zwei Punkteteilungen (2:2 und 0:0) – in allen anderen Begegnungen wahrte sich der spätere Meister seine blütenweiße Weste, erzielte am Ende ligaweit die meisten Treffer (66), kassierte die wenigsten Gegentore (8) im gesamten Saisonverlauf und stellte mit Neuzugang Lisa Lieder, die bärenstarke 21 Mal einnetzte, zudem die beste Torjägerin der Bezirksliga/West. Das fairste Team der Liga, das im gesamten Saisonverlauf mit gerade einmal zwei Verwarnungskarten auskam, ragte in derart vielen Kategorien heraus, so dass die Meisterschaft schlussendlich die logische Folge einer ebenso überzeugenden wie vor allem konstanten Spielzeit war. Eine aber auch, in der die Germania mit der TSG 05 Bamberg einen immens starken Herausforderer hatte, der die SpVgg Ebing vielleicht gerade deshalb Woche für Woche zu immer neuen Höchstleistungen antrieb. Dem Druck Stand gehalten zu haben und den Kontrahenten letztlich in die Schranken verwiesen zu haben, ist nicht zuletzt eine der herausragenden Leistungen einer jungen, entwicklungsfähigen Truppe, die sich selbst zum Meister der Bezirksliga krönte und damit den zweiten Titel in Serie holte.

Lange Zeit blieb der Titelkampf ein Kopf-an-Kopf Rennen, bei dem am Ende die SpVgg Ebing (hier mit Anna Schneiderbanger, li.) die Nase gegen Konkurrent TSG 05 Bamberg vorne hatte.
anpfiff.info


Kreisklasse = Champions League

Das Triple perfekt machte schließlich die neu gegründete zweite Mannschaft, denn von drei möglichen Meisterschaften in den vergangenen beiden Spielzeiten holten die Damen-Mannschaften der SpVgg Ebing … drei! Auch die neu formierte „zweite Garde“ ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, wer am Ende einer langen Spielzeit ganz oben stehen würde.  Selbst vier Siege zum Saisonauftakt reichten zwar noch nicht für die Tabellenführung, doch nach dem 16:0-Kantersieg über DJK/SV Geisfeld nahm Abich 2 den Platz an der Sonne ein und sollte ihn bis zum letzten Spieltag nicht mehr abgeben. Im Gegenteil, nicht zuletzt dank überzeugender Siege gegen die ersten Verfolger aus Prölsdorf (5:0) und Walsdorf 2 (2:0 und 3:1) wuchs der Vorsprung an der Tabellenspitze sukzessive. Schon zum Jahreswechsel betrug das Polster bei einer beeindruckenden Zwischenbilanz von acht Siegen aus acht Spielen und 50:1 Toren fünf Punkte. Nach dem letzten Spieltag war die Konkurrenz um beachtliche fünfzehn Zähler distanziert. Die SpVgg Ebing kassierte in allen 15 Pflichtspielen – das Rückspiel gegen SC Prölsdorf wurde am grünen Tisch zugunsten der Germania gewertet – gerade einmal zwei Gegentreffer und traf selbst durchschnittlich fast sechs Mal pro Begegnung ins Schwarze. Nadine Schlund und Melissa Stretz gelang das mit jeweils zehn Einschlägen am besten, wobei „Natze“ beim Kantersieg gegen Geisfeld gleich sechsmal traf und sich die 88 Treffer der SpVgg Ebing 2 auf nicht weniger als 19 verschiedene Akteurinnen verteilten. An der „SpVgg Ebing 1b“ führte in der abgelaufenen Serie kein Weg vorbei. Mit einer makellosen Bilanz  feierten die Dauersiegerinnen lange vor dem offiziellen Saisonende die Meisterschaft und vertreten die kleinen Kleeblättler im kommenden Jahr in der Kreisliga.

Zwei Teams – eine Mannschaft

Der Kader der SpVgg Ebing umfasst annähernd 40 Spielerinnen und es war von Beginn an klar, dass es eine strikte Trennung zwischen erster und zweiter Mannschaft nicht geben wird. Der oft zitierte Schlachtruf vor dem Anpfiff einer Partie „Wir sind ein – Team“, wird in Ebing nicht nur als Phrase gedroschen, sondern unter allen Akteurinnen gelebt. Nicht anders ist es auch zu erklären, dass in der Bezirksliga annähernd dreißig verschiedene Spielerinnen zum Einsatz kamen, während sich in der Kreisklasse sogar 35 unterschiedliche Kickerinnen versuchten. Die Erfolgsgeschichte in Abich erfährt aufgrund dieser Tatsache umso mehr Bedeutung, da Trainer Andreas Eiermann selten auf eine häufig proklamierte „eingespielte Elf“ zurückgreifen konnte. Jede Position war schlicht und ergreifend doppelt bis mehrfach gut besetzt, so dass verletzungs-, berufs- oder studienbedingte Ausfälle meist problemlos kompensiert werden konnten. Die Mischung aus jungen Wilden und erfahrenen Strateginnen, die auch in schwierigen Phasen eines Spiels die Ruhe bewahren stimmte. Sie stimmte nicht nur grundsätzlich in der Besetzung des Kaders, sie stimmte auch personell bezogen auf die Spielerpositionen. So in der Defensive, in der diezweikampfstarke Spielführerin Chiara Sterzl oder Newcomerin Laura Fleischmann mitunter zu den ruhenden Polen Sonja Schwarz , Sabrina Popp oder Evergreen Nadine Steurer aufschauen konnten, aber auch in der Mittelachse wo neben Melanie Motschenbacher, Lorena Dorscht  und Dauertorschützin Lisa Grottke die Youngster Alessa Herbst, Anna Schneiderbanger und Topscorerin Hannah Zahn förmlich aufblühten und nachhaltig unter Beweis stellten, welch entwicklungsfähiges Potenzial in ihnen steckt. In vorderster Front knipsten schließlich Luisa Eiermann und Lisa Lieder fleißig um die Wette, wobei Letztere der vortreffliche Beweis ist, dass auch die wenigen externen Neuzugänge – Michelle Schneiderbanger kam zu Saisonbeginn noch aus Staffelstein – sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge einpassten.

anpfiff.info gratuliert dem Doppelmeister SpVgg Ebing, der sowohl bei den oberfränkischen Hallenmeisterschaften als auch im Bezirkspokal bis ins Halbfinale vorstieß, auf das Herzlichste und wünscht beiden Mannschaften in der kommenden Serie sportlichen Erfolg bei den gestiegenen Herausforderungen in der Bezirksober- beziehungsweise der Kreisliga.

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Tabellenplatzierung

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41:38
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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
18
Spiele gewonnen
16
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
0
:0
Zu-Null-Spiele
10
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
66
Verschiedene Torschützen
14
Eigentore
1
Elfmetertore
3
Gelbe Karten
2
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
28
Zuschauer
330
Zuschauerschnitt
47

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 06.09.2015
18 Sp
50 Pkt
66:8 Tore
Die meisten Siege in Folge
18.10.2015 - 23.04.2016
8 Sp
24 Pkt
27:1 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 12.09.2015
9 Sp
25 Pkt
33:3 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 06.09.2015
9 Sp
25 Pkt
33:5 Tore

Spieler-Bilanz

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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