Schwebenrieder Meisterbuchstaben: Gierige Landesliga-Lust, aber kein Abenteuer - anpfiff.info
DJK Schwebenried-Schwemmelsbach 
Bezirksliga Unterfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 15.06.2015 um 12:00 Uhr
Schwebenrieder Meisterbuchstaben: Gierige Landesliga-Lust, aber kein Abenteuer
Die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach hatte es schnell geschafft. Was die Saison zuvor durch die Relegation lange dauerte und dann nicht klappte, holte das Team aus den zwei Orten in der abgelaufenen Runde dafür umso fixer nach: Den Aufstieg in die Landesliga durch eine Bezirksliga-Meisterschaft bereits am viertletzten Spieltag.
Von Michael Horling
Feiern können sie, die Jungs der DJK Schwebenried-Schwemmelsbach.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

anpfiff.info würdigt diesen Titel und hat sich zwei Spieler herausgesucht: Kapitän Uwe Ziegler und Torjäger David Fleischmann. Wir bildeten aus den Buchstaben der Nachnamen beider neue Worte und konfrontierten damit Spielertrainer Thorsten Büttner, der diesmal alleine zu Wort kam - ausnahmsweise mal ohne seinen Partner Mario Schindler. Der Meister von Z bis R und von F bis N.
 
Z wie Zusammenhalt

Thorsten Büttner: Der ist auf und neben dem Platz sehr gut, sonst hätte das mit dem Aufstieg auch nicht funktioniert. Bei so einem großen Kader kann nicht immer jeder spielen. Da muss jeder einzelne Spieler auch mal zurückstecken, ohne gleich Unruhe in die Mannschaft zu bringen. Und wenn man seine Chance bekommt, dann muss diese auch genutzt werden. Was auch oft der Fall war. Wir haben natürlich versucht so gut wie möglich durch zu rotieren und gleichzeitig erfolgreich zu bleiben. Die Jungs haben immer an einem Strang gezogen. "Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport!", das ist hervorragend verstanden und umgesetzt worden.

Die beiden Meistertrainer Thorsten Büttner (links) und Mario Schindler.
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I wie Interesse

Thorsten Büttner: Sowohl Schwebenried als auch Schwemmelsbach kann man als fußballverrückte Dörfer bezeichnen, da ist auf dem Sportplatz immer was los. Der Erfolg bringt natürlich größeres Interesse mit sich, nicht nur bei den Einheimischen sondern auch im Umfeld wie zum Beispiel die Fußballer von meinem Heimatverein Ramsthal, welche die Heimspiele am Samstag öfters besucht haben. Für die Landesliga erhoffen wir uns natürlich noch einen weiteren Zuschauer-Schub.

E wie Etat

Thorsten Büttner: Sicherlich wird ein Mehraufwand entstehen, alleine schon durch die vielen Busfahrten. Natürlich haben wir Sponsoren, die man an dieser Stelle auch mal lobend erwähnen muss. Vielen Dank an alle Sponsoren für eure Unterstützung! Das ist nicht selbstverständlich! Ihr tragt auch einen großen Teil zu diesem Erfolg bei. Es sind aber auch die ehrenamtlichen Helfer aus beiden Dörfern, die mit Herzblut, Leidenschaft und Arbeitseinsatz immer alles für den Verein geben. Großen Respekt!

Die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach ist nach Punkten pro Spiel beste Mannschaft im Kalenderjahr 2014 im Spielkreis Schweinfurt. Unser Foto zeigt die beiden Trainer Thorsten Büttner (links) und Mario Schindler (rechts) zusammen mit Kapitän Uwe Ziegler und Torjäger David Fleischmann nach einer Ehrung durch www.anpfiff.info.
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G wie Gegner

Thorsten Büttner: Ich hätte nie gedacht, dass ich nach sieben Jahren auf einmal wieder in der Landesliga auftauche. Sicher nicht als Spieler, aber als Trainer ist das auch eine überragende Sache. Ich freue mich riesig! Ganz klar, die Freien Turner Schweinfurt wären der Gegner gewesen, auf den ich mich am meisten gefreut hätte. Aber die haben das rettende Ufer leider nicht erreicht. Ich freue mich auf "Derbys" wie zum Beispiel Karlburg, Leinach, Schweinfurt 05, aber am meisten natürlich auf die großen sportlichen Herausforderungen gegen Mannschaften im vorderen Tabellendrittel. Das wird unserem Team und uns Trainern alles abverlangen, aber genau auf solche Spiele wartet man. Denn wer möchte sich nicht gerne mit den Großen messen?!

L wie Lust

Thorsten Büttner: "Gierige Lust", würde ich sagen! Es ist kein Abenteuer, das hört sich so kurzfristig an. Sicherlich ist erst einmal der Klassenerhalt das Ziel und wir versuchen natürlich, so schnell wie möglich die dafür notwendigen Punkte einzusammeln.

E wie Erlebnisse

Thorsten Büttner: Das größte Erlebnis der letzten Saison ist das Gesamtpaket: Der Aufstieg! Eine lustige Geschichte betrifft mich persönlich. Da bin ich gegen Großbardorf in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden. Nach einem genialen Querpass von David Fleischmann stand ich plötzlich - nach guter Ballmitnahme (lacht) - acht Meter alleine vor dem Keeper. Erster Gedanke: "Schieb´ rechts flach ein." Zweiter Gedanke: "Spannschuss ins linke Eck." Realität: "Erbärmlicher Schuss zwei Meter links am Tor vorbei." Und jetzt kommt es: Nach dem Spiel sagte ein einheimischer Zuschauer zu mir: "Büttneeeeer, den hätt ich mit´m Schwoanz nei gemocht!" Hört, versteht man den Dialekt?! (lacht)

R wie Rumpel

Thorsten Büttner: Jens ist ein kompletter Spieler, der sowohl fußballerisch als auch menschlich gut zu uns passt. Er ist eine Verstärkung für uns, im idealen Fußballalter und kann jetzt auf Landesligaebene beweisen, was er auf dem Kasten hat. Wir erhoffen uns von ihm neue Impulse für das gesamte Team. Für ihn persönlich ist es die Chance, seine Karriere sportlich voranzutreiben. Das ist auch der Hauptgrund für seinen Wechsel gewesen.

Laufduell zwischen Mühlhausens Jens Rumpel (links) und Schwebenrieds Alexander Müller. Nun wechselt Rumpel nach Schwebenried.
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F wie Fleischmann

Thorsten Büttner: Außerirdisch, was dieser Typ in dieser Saison abgezogen hat. 28 Tore in 29 Bezirksligaspielen. Hast Du noch nicht gesehen! Aber nicht nur wegen der Tore ist er extrem wertvoll für unsere Truppe. Daneben stehen auch 21 Torvorlagen, das ist nicht üblich für einen Torjäger. Aber David hat oft den Blick für den besser postierten Nebenmann. Zudem ist er sehr ballsicher und das auch, wenn er im Laufduell mit einem Gegenspieler ist. Meist ist er sogar schneller. Sprich: Schnelligkeit, Dribbelstärke, Torgefahr und Passsicherheit zeichnen ihn aus. An dieser Stelle möchte ich natürlich auch noch unseren zweitbesten Torjäger erwähnen. Manuel Weißenberger trägt mit seinen 21 Toren und elf Vorlagen ebenfalls ein großes Stück zu unserem Erfolg bei. Er läuft und kämpft in jedem Spiel 90 Minuten.

Schwebenrieds Torjäger David Fleischmann beim Flanken gegen Mühlhausens Moritz Rumpel.
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L wie Leistungsträger

Thorsten Büttner: Ganz klar alle, und das ist in dem Fall nicht nur so daher geredet. Wenn man im Mannschaftssport erfolgreich sein möchte, dann steht der Teamgeist ganz weit oben. Es hat in dieser Saison einfach alles von A bis Z gepasst. Meist wird immer nur von Feldspielern geredet. Auch irgendwie logisch, da das Verhältnis Zehn zu eins ist - zumindest auf dem Spielfeld. Aber wenn man einen erwähnen sollte, dann unseren Torwart Nikolas Herold. Ein total ehrgeiziger Typ, der sich - trotz fehlender Konkurrenz - im Training quält bis zum Umfallen. Er hat in dieser Saison mit Meniskusschaden drei Monate bis zur Winterpause weitergespielt, um die Mannschaft und das Ziel "Meisterschaft" weiterhin zu unterstützen, das sagt schon viel über seine Willensstärke aus! Laut unserem Torwarttrainer Kemmi hat er sich das letzte Jahr vom guten zum besten Keeper der Liga hochgearbeitet, das kann ich nur bestätigen.

E wie Eigene Einsätze

Thorsten Büttner: Von Wollen kann nicht die Rede sein, ob wir Trainer in der Landesliga nochmal auflaufen. Sicherlich juckt es, selbst mitzuspielen, aber man muss realistisch bleiben. Mario und ich haben unsere Leistungen in den 90er und frühen 2000er Jahren in der Landesliga gezeigt, jetzt dürfen unsere jungen Spieler ran. Zudem haben wir fünf Neuzugänge, wir verfügen demnach über genug Spielermaterial. Wenn alles normal läuft, dann werden die Trainer mit Baujahr 1976 keinen Einsatz bekommen. (lacht)

Der einstige Trainer von Thorsten Büttner bei der FTS, Ernst Gehling.
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I wie Idole

Thorsten Büttner: Ein Idol oder eben eine Gallionsfigur für sich ist natürlich Ernst Gehling. Mein einziger Trainer in elf Jahren Jahren Landesliga und einem Jahr Bezirksoberliga. Er selbst hat es geschafft, 25 Jahre bei einem Verein, seiner FTS, Trainer zu bleiben. Da ziehe ich wirklich meinen Hut, das ist eine absolut beeindruckende Leistung. Er hat es immer wieder geschafft, mit kleinem Budget große sportliche Leistungen mit der FTS zu erreichen. Er hat es verstanden, in jedem Jahr Spieler mit guten Anlagen aus den unteren Klassen an die Maibacher Höhe zu lotsen und aus ihnen gestandene Fußballer zu formen. Da sag ich gleich nochmal: "Danke, Ernst!".

S wie Spielort

Thorsten Büttner: Es läuft stets nach dem gleichen Prinzip ab: ein Jahr Schwebenried, das war 2014 und im Jahr 2015 wird in Schwemmelsbach gespielt, 2016 wieder in Schwebenried. Die zweite und dritte Mannschaft spielen in dem jeweiligen Jahr dann immer in der anderen Ortschaft, so dass beide Vereine den jährlichen Sportheimbetrieb aufrecht erhalten können. In beiden Sportheimen kann man gut und ausgiebig Siege feiern! Das einzig "Unschöne" ist die Buckelpiste, die beide Ortschaften verbindet. Es ist mehr als notwendig, diese rund drei Kilometer lange Strecke zu sanieren.

Kapitän Uwe Ziegler gönnte sich mit der Meisterschale ein Päuschen.
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C wie "C"

Thorsten Büttner:  Unser Uwe Ziegler ist ein ganz wichtiger Mann, nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem Platz. Er ist überall präsent, ohne dass man ihn manchmal überhaupt sieht. Er zieht die Fäden im Hintergrund, er ist das Bindeglied zwischen Mannschaft und allem, was Drumherum ist. Die Gesundheit ist ab und an mal zweitrangig. Einer von der alten Schule eben. Und den Rest weiß ja jeder: Kopfballstark, schlagsicher, zweikampfstark und mit absoluter Leidenschaft Fußballer. Kapitän zwei ist David Fleischmann. Der dritte Kapitän heißt Thomas Cäsar, ein genialer Kicker, der tödliche Pässe spielt. Er kann das Spiel lesen wie kein zweiter, technisch sehr beschlagen und für seine Statur extrem zweikampfstark.

H wie Heimatverein

Thorsten Büttner: Mein Heimatverein Ramsthal hat aktuell den Klassenerhalt in der Kreisliga Rhön gesichert. Aber ich muss ehrlich sagen, dass die Buben mehr können. Sie rufen es nur zu wenig ab, es gibt zu viel hoch und tief. Einmal Weltklasse und dann wieder ganz schwach. Nico Schell ist ein guter Trainer und Klasse-Typ, ich traue ihm und der Mannschaft in der neuen Saison durchaus zu, im oberen Tabellenfünftel mitzuspielen, wenn die nötige Konstanz vorhanden ist. Der andere "Heimatverein", die Turner, gehen wohl leider schweren Zeiten entgegen. Ich wünsche dem Team, dass es jetzt noch enger zusammenrückt und in der Bezirksliga einen Neuanfang startet.

Konsequent klärt DJK-Kapitän Uwe Ziegler gegen Unterpleichfelds Marcial Weisenseel.
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M wie Mannschaft 2

Thorsten Büttner: Eine zweite Mannschaft ist immer wichtig, damit bei so einem großen Kader, wie wir ihn haben, nicht eingesetzte Spieler auch ab und an zu ihrer Spielpraxis kommen. In der Rückrunde der vergangenen Saison hat die Mannschaft schon gezeigt, dass sie durchaus oben mitspielen kann. Generell gesehen ist für einen Landesligaunterbau eine zweite Mannschaft in der Kreisliga ein großes Plus.

A wie Angst

Thorsten Büttner: Es wird sicherlich keine leichte Aufgabe, sowohl sportlich als auch organisatorisch. Die Mannschaft muss lernen, dass es bestimmt nicht so weitergeht wie in der Bezirksliga und auch mit Niederlagen umgehen können. Wenn sie das schafft, dann bin ich guter Dinge, dass wir nicht in den Totalausfallmodus abdriften werden. Für die Vereine bedeutet es, die Umstellung in jeglicher Hinsicht stemmen zu können.

N wie Neuerungen

Thorsten Büttner: Wir werden nicht öfters trainieren, vielleicht die Trainingszeiten am Dienstag und Donnerstag verlängern. Neuerungen wird es trotzdem geben, wir wollen in unserem Spiel noch variabler werden. Es gilt neue Formationen einzuüben, eine noch höhere Passsicherheit zu erzielen und sich dem schnelleren Landesligafußball anzupassen.

Die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach steigt auf. da floss natürlich das Bier.
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N wie Neuzugänge

Thorsten Büttner: Über Jens Rumpel haben wir ja schon gesprochen. Dazu bekommen wir junge Talente aus der Jugend und zwar für jeden Bereich: Tobias Zundel fürs Tor, Justin Michel für die Abwehr, Yannick Deibl fürs Mittelfeld und Simon Michel für den Sturm. Für uns Trainer gilt es, diese Rohdiamanten zu formen, sie an die Mannschaft heranzuführen und aus ihnen zukünftige Stammspieler zu machen. Abgänge gibt es keine.

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
24
Spiele unentschieden
3
Spiele verloren
3
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Zu-Null-Spiele
13
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
85
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
8
Gelbe Karten
62
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
25
Zuschauer
4085
Zuschauerschnitt
272

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 14.03.2015
10 Sp
28 Pkt
27:6 Tore
Am längsten ohne Sieg
30.11.2014 - 07.03.2015
2 Sp
1 Pkt
3:4 Tore
Die meisten Siege in Folge
14.03.2015 - 17.05.2015
9 Sp
27 Pkt
26:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
31.08.2014 - 23.11.2014
7 Sp
21 Pkt
21:4 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 19.10.2014
9 Sp
23 Pkt
28:9 Tore

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.

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