Die Bilanz liest sich wirklich meisterlich: 26 von 29 Spielen gewonnen, dabei satte 98 Tore erzielt und nur deren 18 kassiert, elf Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten und zudem noch den Torschützenkönig (Martin Zeitler) mit beachtlichen 40 Treffern in seinen Reihen. Kein Wunder also, dass die Kreuzer bereits vier Spieltag vor dem Saisonende als Meister der A-Klasse V und somit als Aufsteiger in die Kreisklasse feststanden. Selten ist ein Team wohl derartig souverän aufgestiegen. Auch wenn der Aufstieg nicht mehr ganz überraschend kam, feierten die Kreuzer  den Aufstieg besonders ausgelassen. Dabei ist es gerade einmal ein Jahr her, dass die Kreuzer nach einer einzigen Pleitensaison den Gang in die A-Klasse antreten mussten. Der Verein musste sich daher im vergangenen Sommer neu aufstellen: auf Trainer Tilo Seebach folgte mit Wolfgang Freudenberg (26) vom TSV Mistelbach ein "Rückkehrer" und Trainerneuling. Auch ein Großteil der letztjährigen Mannschaft wurde ausgetauscht. Doch allein die personellen Änderungen garantierten noch keinen Aufstieg. Während sich in der letzten Serie kaum Akteure beim Training einfanden und daher dem ein oder anderen Spieler schon einmal am Sonntag sprichwörtlich die Luft ausging, konnte Freudenberg in diesem Jahr dagegen  durchschnittlich 15 Mann zu den Übungseinheiten begrüßen. Das variable Training des jungen Coach kam offensichtlich gut an. Sicherlich ein nicht unwesentlicher Aspekt. Personelle Ausfälle konnten durch einen breiteren Kader heuer wesentlich besser kompensiert werden, die Abwehr um den sicheren Torwart Dressendörfer (24) stand sicher und auch "Goalgetter" Martin Zeitler (27) fand nach einem Jahr ohne Torerfolg zu seiner alten Treffsicherheit zurück. Nach den ersten Erfolgen entwickelte sich daraus mit der aufkeimenden Euphorie und Harmonie letztendlich das richtige "Aufstiegsrezept". Zwar galt der Bayreuther Traditionsverein bereits vor der Saison als einer der Aufstiegsfavoriten, aber dass der Vorjahresabsteiger am Ende die Liga derartig souverän dominiert, war angesichts der stark besetzen Klasse nicht unbedingt zu erwarten und überraschte angesichts der starken Konkurrenz sogar den Kreuzer Übungsleiter: „Der Aufstieg war natürlich schon zu Saisonbeginn unser Ziel, auch wenn hier von der Vorstandschaft kein Druck aufgebaut wurde. Nach der guten Vorrunde wussten wir dann auch, dass wir uns vor keiner Mannschaft fürchten müssen. Die Rückrunde toppte dann natürlich noch einmal alles“. Spätestens seit dem 3:2-Sieg gegen den damals hartnäckigsten Verfolger, der Eintracht aus Eintracht, zum Abschluss der Hinrunde war die Elf von Wolfgang Freudenberg dann endgültig nicht mehr zu stoppen und zog danach nur noch alleine an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. „Der Sieg gegen die Eintracht hat uns natürlich noch einmal einen extra Schub verliehen. Das war sicherlich eine Art Schlüsselspiel in der Saison für uns. Aber andererseits denke ich nicht, dass es bei einer Pleite einen gravierenden Bruch gegeben hätte,“ blickt Freudenberg auf das damalige Topspiel zurück. „Ich hätte jedoch nicht erwartet, dass wir am Ende mit einem derartigen Vorsprung Meister werden. Aufgrund der starken Konkurrenz hätte ich eigentlich bis zum Schluss insbesondere mit der Eintracht und Kirchenpingarten gerechnet“. In den vier ausstehenden Partien geht es für die Kreuzer jetzt nur noch ums Prestige: „Wir wollen die Serie trotz aller anstehenden Feierlichkeiten ordentlich zu Ende spielen. Vor allem für die Hinspielniederlage gegen Pingarten wollen wir uns revanchieren. Da ist noch eine Rechnung offen“.

Im Kreuz blickt man aber bereits auch schon über das Saisonende hinaus. Aufgrund der guten Kameradschaft bleibt der Kader wohl weitestgehend zusammen und soll nur noch punktuell verstärkt werden. „Für die neue Saison wurde von der Vorstandschaft noch kein konkretes Ziel ausgegeben, aber ich peile mit der Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz an. Langfristig muss unser Ziel die Kreisliga sein,“ hat Freudenberg noch viel vor mit dem SCK. Ob er diesen Weg als Coach soweit mitgehen kann, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten herausstellen. Der 26-Jährige hat mittlerweile sein Studium in Bayreuth beendet und befindet sich daher auf Jobsuche. „Natürlich würde ich gerne in Bayreuth und vor allem beim SC Kreuz bleiben, aber ich muss erst einmal schauen, wo ich einen Job finde,“ so der angehende Materialwissenschaftler. Dass er einst überhaupt im Kreuz gelandet ist, verdankt der Spielertrainer indes seinem Goalgetter Martin Zeitler, der ihn im Jugendalter einfach mal mit zum Training genommen hat. Über den Torschützenkönig ist der Kreuzer Coach natürlich nicht nur deshalb voll des Lobes: „Martin spielt wohl seine bislang beste Saison seiner Karriere. Allein in den letzten drei Spielen hat er zehn Mal getroffen und mittlerweile schon 35 Tore auf dem Konto. Der kann zur Zeit machen was er will und der Ball geht einfach ins Tor“. Der Erfolg ist aber nicht nur einzelnen Spieler bzw. der gesamten Mannschaft geschuldet, sondern auch im Hintergrund wird mittlerweile wieder kontinuierlich und solide in der Vorstandschaft gearbeitet. Da weiß auch der junge Spielertrainer zu schätzen: „Mittlerweile haben wir wieder geordnete Verhältnisse und Strukturen im Verein. Die Arbeit, die da geleistet wird, sieht der Außenstehende vielleicht nicht immer, aber ohne die wäre unser Erfolg überhaupt nicht möglich gewesen. Ich kann der Vorstandschaft daher nur ein Riesenlob für die geleistete Unterstützung aussprechen“.