Torschütze des Monats November: Hagen: "Strahle nicht wirklich Torgefahr aus" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.12.2021 um 06:00 Uhr
Torschütze des Monats November: Hagen: "Strahle nicht wirklich Torgefahr aus"
In einer sehr engen Abstimmung zum  Tor des Monats, setzte sich am Ende mit Dominik Hagen ein Akteur vom Kreisklassenteam des FC Frankenwald durch. Mit seinem Treffer sorgte er nicht nur für Begeisterung bei den Usern, sondern auch für die Vorentscheidung in der Partie gegen den VfB Wölbattendorf.
Von Maik Schneider
Mit sieben Jahren begann Domenik Hagen bei seinem Heimatverein, dem SV Grafengehaig, das Fußball spielen. Auch wenn er in seiner Jugendzeit altersbedingt zwischen vielen Mannschaften pendelte, war der SVG immer sein Verein. Durch die Fusion im Jahre 2015 schloss sich für den Kicker der Kreis und er konnte endlich wieder mit all seinen Kumpels zusammen auf dem Platz stehen. Beim "Tor des Monats" von anpfiff.info konnte Dominik Hagen in der Kreisklassepartie zwischen dem FC Frankenwald II und dem VfB Wölbattendorf den wichtigen Treffer zum wichtigen 3:0 vor der Pause erzielen. 

Dominik, würdest du dich selbst als torgefährlichen Spieler bezeichnen?
Dominik Hagen: Definitiv nein. (lacht) Leider gehöre ich zu der Art von Spielern, welche nur selten so etwas wie Torgefahr ausstrahlen. Ich glaube mehr als acht Saisontore habe ich in meiner Karriere nicht geschafft. Auch die Hunderprozentigen habe ich leider mal liegengelassen. Für das Toreschießen waren dann die anderen zuständig. Ich war bzw. bin eher für die Vorbereitung zuständig. 
 
Auf welcher Position auf dem Platz fühlst du dich am wohlsten?
Dominik Hagen: Begonnen hatte ich meine Laufbahn als Stürmer. Leider hatte es mit dem Tore schießen nicht so funktioniert. Deswegen bin ich im Laufe der Zeit nach hinten ins Mittelfeld gerutscht. Als ich noch etwas jünger, schneller und beweglicher war, habe ich immer auf der Außenbahn gespielt. Mit zunehmendem Alter bin ich dann in der Mitte angekommen. Mittlerweile spiele ich bei uns in der Zweiten als Sechser. Ich glaube, das ist auch die Position auf der ich mich am wohlsten fühle und die am besten zu mir passt. 
 
Im Trikot des SV Grafengehaig machte Dominik Hagen (li.) seine ersten Schritte im Seniorenbereich. 
anpfiff.info

Wo siehst du deine Stärken und wo deine Schwächen?
Dominik Hagen: So eine Frage über sich selbst zu beantworten, finde ich gar nicht so einfach. Wahrscheinlich gibt es da auch mehr Schwächen als Stärken.  Ausbaufähig ist sicherlich mein Kopfballspiel und auch Zweikampfverhalten. Ansonsten denke ich, dass ich ganz passabel mit dem Ball umgehen kann. Früher konnte ich auch ganz gut einen intensiven Samstagabend „verstecken“. Leider funktioniert das heute nicht mehr so gut. 
 
Dich kennt man ja quasi nur im Trikot des FC Frankenwald und zuvor in dem des SV Grafengehaig. Warum bist du diesen Vereinen immer treu geblieben? Es gab doch sicherlich auch das ein oder andere Angebot von anderen Vereinen?!
Dominik Hagen: Ich war in meinem Fußballerleben eigentlich immer nur für zwei bzw. drei Vereine aktiv. Gespielt habe ich lediglich für den SV Grafengehaig und die SG Gösmes. Passenderweise fusionierten beide Vereine auch zum neu gegründeten FC Frankenwald, meinen dritten und aktuellen Verein. Mir war es eigentlich immer wichtig, Spaß am Fußball zu haben, mit meinen Kumpels zusammenzuspielen und natürlich auch einen gewissen sportlichen Erfolg zu haben. Das war in meiner Karriere eigentlich immer der Fall. Deswegen kam für mich ein anderer Verein gar nicht in Frage. Die ein oder andere lose Anfrage von anderen Vereinen gab es schon mal. Da gab es aber nichts, was mich wirklich gereizt hätte. 

Kleines Tänzchen und dann ab ins Eck: Das Tor des Monats November.


Wie hast du dein Tor des Monats erlebt?
Dominik Hagen: Das Tor selbst war schon eher aus der Kategorie Sonntagsschuss. Ich habe den Ball einfach perfekt getroffen und mit etwas Glück hat auch noch die Richtung gestimmt und der Ball ist direkt im Eck eingeschlagen. 
Zum Glück ist das Tor in der ersten Halbzeit gefallen und das Spiel war dann zu diesem Zeitpunkt auch mehr oder weniger schon entschieden. Unser Trainer Christoph Wirth hatte in der Halbzeit die großartige Idee, gar nicht in die Kabine zu gehen und draußen zu bleiben. In meinem Alter, bei den eisigen Temperaturen war das natürlich Gift. In der zweiten Halbzeit hatte ich eher mit kalten Füßen, als mit dem Gegner zu kämpfen. 
Insgesamt habe ich mich sowohl über das Tor, als auch zur über die Abstimmung riesig gefreut. Es kommt ja schon nicht so oft vor, dass ich ein Tor schieße. Geschweige denn dass es auch noch gefilmt wird. Als mir dann noch erzählt wurde, dass ich zur Auswahl „Tor des Monats“ aufgestellt wurde, war ich schon sehr überrascht. Dass ich die Wahl auch noch gewonnen habe, setzt dem ganzen dann noch die Krone auf.  
Seitdem ist mir auch die Reichweite von anpfiff.info bewusst geworden. Mich haben doch sehr sehr viele Leute auf das Tor angesprochen und zur Wahl gratuliert. Die meisten hätten mir ein solches Tor eher nicht zugetraut. Sogar ein Anrufer aus Hamburg zählte zu den Gratulanten. Viele wussten auch nicht, dass ich noch Fußball spiele und fragten mich, ob das Video vielleicht schon vor 15 Jahren aufgenommen wurde.  Die eine oder andere Kiste Bier werde ich wohl auch in die Kabine stellen müssen. Da wurde ich auch schon des Öfteren darauf angesprochen.
Es ist aber schon witzig, wenn man sich selbst auf so einem Video sieht. Da erkannt man dann erstmal, dass bei uns in den unteren Klassen die Bewegungsabläufe doch alle etwas langsamer sind.  

Du bist mit 37 Jahren ja nicht mehr der Jüngste. Hast du schon einmal ans Aufhören gedacht? Was bringt dich dazu immer wieder die Fußballschuhe zu schnüren?
Dominik Hagen: Mir macht es einfach nach wie vor Spaß ein bisschen zu kicken. Mittlerweile ist es nur noch Just for Fun bei uns in der Zweiten. Aber ganz ohne Training geht es selbst da nicht. Ich versuche zumindest noch zwei- bis dreimal im Monat aufs Training zu gehen. In den letzten Monaten habe ich es aber etwas schleifen lassen. Im Frühjahr muss ich mich da wieder etwas bessern. Denn ohne eine nötige Grundfitness tut man sich keinen Gefallen. Ich bin in der zweiten Mannschaft auch mit Abstand der Älteste, denke aber, dass ich mit den Jungen ganz gut zurechtkomme und meistens auf einer Wellenlänge mit ihnen bin. So lange das so bleibt und ich der Mannschaft helfen kann, werde ich auch noch etwas kicken. Auch wenn ich es mir mit Sicherheit ab und zu mal herausnehmen werde, den ein oder anderen Sonntag mit der Familie zu verbringen. 
 
Wie sieht deine fußballerische Zukunft aus, vielleicht auch danach mit einem Posten im Verein?
Dominik Hagen: Wie schon erwähnt, werde ich auf jeden Fall so lange weiterspielen, wie ich Spaß am Fußball habe. Wir haben ja auch noch ein sehr erfolgreiche dritte Mannschaft, in der man ziemlich „flexibel“ mitspielen kann. Wie lange das genau sein wird, weiß ich nicht. Ob und wie ich mich dann noch anders in den Verein einbringen kann, weiß ich ebenfalls noch nicht. Meine Kumpels leben es mir auf jeden Fall vor. Wie die sich für den Verein einsetzen ist sensationell. Da kann ich mir noch die ein oder andere Scheibe abschneiden. 


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Leser-Kommentare


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Steckbrief D. Hagen

Dominik Hagen
Spitzname
Domi
Alter
40
Geburtsort
Kulmbach
Wohnort
Münchberg
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
175 cm
Gewicht
75 kg
Beruf
Projektmanager
Hobbies
Familie, Fußball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
5x in die Kreisliga aufgestiegen, davon 2 Mal als Relegationssieger.
Sieger bei der Abstimmung zum Tor des Monats November 2021.

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