„Vorderstes Ziel
ist es und muss es bleiben, dass unsere Amateurfußballer, die Buben und
Mädchen, Frauen und Männer, schnellstmöglich und mit der nötigen Sorgfalt, die
unserer Gesellschaft die Pandemie abverlangt, wieder auf die Plätze und damit
in Bewegung kommen. Von daher sind die Bund-Länder-Beschlüsse vom Mittwoch
zumindest dahingehend positiv, dass der Breitensport jetzt auch einer der
Punkte ist, der auch von der Politik wahrgenommen wird und endlich auch
Bestandteil der fortwährenden Diskussion ist.
Wir betonen
nochmals: Der Amateurfußball, ja, der gesamte Breitensport, ist seit Anbeginn
der Pandemie ein verlässlicher Partner der Politik. Er hat sich immer
zurückgenommen und in den Dienst der COVID-19-Bekämpfung gestellt – und das
trotz der immensen Zahl an Menschen, die Fußball in ihrer Freizeit spielen. Wir
haben nie eine Sonderrolle für uns beansprucht, sondern unsere Interessen im
Sinne der Sache hinten angestellt. Jetzt muss der Amateurfußball mit seinen
sorgfältig ausgearbeiteten und vorbildlich umgesetzten Hygienekonzepten aber
dringend von der Politik auch als fester Teil der Lösung gesehen werden, wenn
wir über Lockerungen sprechen. Das ist auch am Mittwoch beim Treffen der
Bundeskanzlerin mit den Länder-Chefs der Fall gewesen. Wir können nur noch
einmal eindringlich wiederholen, dass es fürchterliche Folgen für unsere
Gesellschaft haben wird, den gesamten Breitensport und seine Vereine in der
Diskussion völlig außen vor zu lassen. Keiner wird es verstehen, wenn etwa
Schulunterricht in einem Raum stattfinden kann, am Nachmittag die Kinder unter
Aufsicht und Einhaltung etwaig notwendiger Regeln aber nicht an der frischen
Luft gemeinsam trainieren dürfen.
Entsprechend werden
wir weiterhin vehement, aber mit aller gebotenen Sachlichkeit versuchen, nach
unseren Möglichkeiten den Einfluss des Breitensports geltend zu machen – dies
kann nach Auffassung des BFV nur dann funktionieren, wenn alle Amateursportler
ihre Stimmen bündeln und sich so Gehör verschaffen. Wir bieten uns weiterhin
als Gesprächspartner der Bayerischen Staatsregierung an. Unsere Vereine und wir
als Verband wollen fixer Teil der Lösung der gesellschaftlichen Situation sein
und nicht nur als pandemischer Problemfall betrachtet werden.
Was eine
Fortsetzung des Spielbetriebs in Bayern angeht, so lassen sich angesichts
dessen, dass Inhalte des in der Diskussion befindlichen
Wiederöffnungs-Konzeptes nur rudimentär bekannt sind und beim nächsten
Bund-Länder-Treffen Anfang März konkretisiert werden sollen, keine fundierten
Aussagen treffen. Nachdem es sich hierbei um einen Stufenplan handeln wird,
dürfte sich die Frage auf die Länge einer etwaigen Vorbereitungszeit (Vorlauf)
für Spieler*innen ohnehin dahingehend erübrigen, als dass eine schrittweise
Lockerung vom Training hin zum Spielbetrieb die Politik nicht von heute auf
morgen zulassen wird – dies dürfte analog zu den staatlichen Vorgaben aus dem
Frühsommer 2020 passieren. Gleiches gilt für eine aktuell nicht zu beantwortende
Zahl an womöglich wiederum zu begrenzenden Zuschauerzahlen. Hier zum jetzigen
Zeitpunkt eine Einschätzung treffen zu wollen, wäre schlicht unseriös – auch
hier braucht es die Vorgaben, um dieses Thema auf den Amateurfußball
herunterbrechen zu können.
Die aktuell
weiter von großer Unsicherheit geprägte Situation ist nicht nur für den
bayerischen Amateurfußball belastend, sondern betrifft alle Landesverbände
gleichermaßen – ungeachtet der völlig unterschiedlichen Ausgangslagen im
Spielbetrieb. Fakt ist, dass sich der BFV mit seiner Fortsetzungsentscheidung
und der klaren Priorisierung der Beendigung des Ligen-Spielbetriebs den in
dieser extrem schwierigen Situation maximalen Spielraum verschafft hat.
Fragen nach dem
Zeitpunkt eines Saisonendes zu einem zwingenden Termin, der Umgang mit
möglichen Quarantäne-Fällen oder der Spiel-Modi lassen sich anhand der
aktuellen Faktenlage nicht seriös beantworten. Spekulationen, so die einhellige
Meinung, sind dabei nicht zielführend und wenig hilfreich. Der Amateurfußball
und der komplette Breitensport müssen gemeinsam Schritt für Schritt gehen und
Entscheidungen dann treffen, wenn es dafür auch belastbare Grundlagen gibt.
Diese zu schaffen und mitzugestalten, ist zuvorderst die Zielvorgabe der Amateursportverbände.“
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