Revolutionäre Lösung: Die Saison wird mit eFootball beendet - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.04.2020 um 06:00 Uhr
Revolutionäre Lösung: Die Saison wird mit eFootball beendet
Die Coronakrise sorgt weiterhin für große Sorgenfalten bei den Verantwortlichen sowohl in der Politik als auch bei den Sportverbänden. Der BFV hat heute bekannt gegeben, dass die Saison auf alle Fälle zu Ende gespielt wird. Allerdings nicht am grünen Rasen, sondern an der Konsole. anpfiff.info gibt Ihnen alle Hintergründe und sagt Ihnen, wie es funktionieren wird.
Von Sebastian Baumann
Noch am vergangenen Wochenende hatte BFV-Vorsitzender Dr. Rainer Koch noch skeptisch geklungen, wie es weitergehen soll mit den Bayerischen Ligen.„Wir werden diese Phase jetzt intensiv nutzen, um gemeinsam mit den Klubs alle bereits weitgehend vorbereiteten Szenarien – von der Wiederaufnahme über Play-off-Regelungen bis hin zum Abbruch – detailliert durchzuspielen und gezielt abzuwägen. Wichtig ist es für uns, dass wir alle an einem Strang ziehen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Die Existenzsicherung unserer Vereine muss bei allen Überlegungen die tragende Rolle einnehmen. Aktuell sehen wir ja, wozu das führen kann, wenn wir beispielsweise nur die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Amateurfußball-Verantwortlichen in Belgien und England sehen“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch, der auch nochmals klar verdeutlicht, „dass sich der Fußball jetzt hinten einreihen muss. Die Gesundheit aller geht vor!

Die Gesundheit geht weiter vor: Dr. Rainer Koch
BFV / Patrick Frühwirth

Saisonfinale im eFootball

Unter der Woche haben sich jetzt die Vereine im Verbandsbereich mit dem BFV geeinigt und eine innovative Lösung gefunden, die auch auf Kreisebene zum Tragen kommt: Die Saison soll im eFootball beendet werden. Dies teilte der BFV in einer Pressemitteilung mit. “Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Gesundheit unserer Mitglieder und Spieler vorgeht. Nachdem aber immer noch nicht absehbar ist, wie lange die Aussetzung des Spielbetriebs dauert, weil sich sich die Infektionsraten mit dem Coronavirus immer noch exponentiell steigern, wird die Saison in allen Klassen in Form von eFootball fortgesetzt und beendet”, heißt es in der Pressemeldung. Dabei stellt jede Mannschaft zwei Spieler, die ihren Verein dann in der jeweiligen Liga vertreten werden. Die jeweiligen Spiele werden in EA SPORTS' neuestem Ableger FIFA 20 ausgespielt und über die BFV-eSports-Plattform durchgeführt. 

Das gesamte Turnier wird im 85er- sowie Zwei-gegen-zwei-Modus vonstattengehen. Im 85er-Modus werden die Wertungen aller Mannschaften gleichgesetzt – auf den Wert 85. Damit sind die Voraussetzungen, mit denen die Teams ins Match gehen, gleichwertig. Lediglich die Fähigkeiten der Einzelspieler bleiben erhalten. Am Ende entscheidet also einzig und allein das Können der Teilnehmer über Sieg und Niederlage. Ab dem 1. Mai werden in diesem Modus die jeweiligen Ligen zu Ende gespielt. Um die Ligen rechtzeitig vor der Beendigung der Wechselfrist am 30. Juni zu beenden wurden zwei Spieltage pro Woche angesetzt. Regeltermin sind immer der Sonntag um 15 Uhr und der Mittwoch um 18 Uhr. “Es sind aber auch wie in den normalen Ligen rechtzeitige Verlegungen mit dem Einverständnis des jeweiligen Gegners möglich.”

Samir Tatarevic von Jahn Forchheim hat die interne Jahn-Europameisterschaft in FIFA gewonnen und ist damit ein heißer Kandidat auf einen der zwei Plätze im Jahn-Zweier-Team für die Fortsetzung der Saison.
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Virtuelle Eintrittskarten und virtuelle Bratwürste

Damit auch die Vereine von der neuen Plattform profitieren, können alle Spiele von den Fans und Vereinsmitgliedern online live verfolgt werden. “Wie bei der Übertragung der Spiele auf Verbandsebene durch sporttotal.tv können alle Fans live am Bildschirm mitfiebern und ihren Verein unterstützen.” Allerdings müssen sich die Fans für das System registrieren und können nur gegen Gebühr die Spiele verfolgen. “Die Preise für die Spiele sind einheitlich geregelt, damit auch jeder Fan die Möglichkeit bekommt, so viele Spiele wie möglich zu sehen. Die Preise orientieren sich dabei an den Eintrittsgeldern im Kreis”, heißt es in der Pressemeldung. 3.- Euro (ermäßigt: 2.- Euro) werden demnach als Eintrittspreis fällig und auch Frauen müssen den gleichen Beitrag bezahlen.

Zusätzlich ist es während der Spiele möglich, virtuelle Bratwürste und Getränke zu kaufen, um die Vereine zu unterstützen. “Viele Vereine haben durch die Aussetzung des Spielbetriebs enorme Einnahmeverluste durch wegfallende Eintrittsgelder und die fehlenden Einnahmen durch die Bewirtung am Sportgelände. Diese Ausfälle können durch die Einnahmen aus dem eFootball zumindest zum Teil kompensiert werden.” Alle Einnahmen werden zentral vom Verband abgerechnet und den Vereinen dann ohne Abzüge zur Verfügung gestellt. Sollte das Versammlungsverbot in Deutschland wieder aufgehoben werden, dann können die Vereine die Spiele ihrer Mannschaften auch live im Sportheim übertragen. Die dazu nötige Technik stellt der BFV seinen Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.

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