Neue DFB-Junior-Coaches in Ebern: „Jung-Trainer zu sein, ist tolle Herausforderung!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.08.2019 um 12:00 Uhr
Neue DFB-Junior-Coaches in Ebern: „Jung-Trainer zu sein, ist tolle Herausforderung!"
Ein Jahr lang haben 14 Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Ebern im Rahmen eines P-Seminar Einblicke in die Trainingslehre im Nachwuchsbereich bekommen. Jetzt dürfen sich die elf Jungen und drei Mädchen „DFB-Junior-Coaches“ nennen und haben damit auch den ersten Schritt in Richtung Trainerlizenz gemacht.
Von Marco Heumann
„Es ist toll und wichtig, dass ihr bereit seid, euch ehrenamtlich zu engagieren!“ Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann war voll des Lobs für die elf Jungen und drei Mädchen, die er in den historischen Ratssaal der Stadt eingeladen hatte. Dort erhielten die Schülerinnen und Schüler ihre Zertifikate, die sie künftig als „DFB-Junior-Coaches“ ausweisen.

Erstmals als P-Seminar

Bei der Ausbildung dabei: Uwe Derra.
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„Wir führen die Ausbildung in Ebern schon seit einigen Jahren durch“, erklärt Michael Kotterba, Trainer am DFB-Stützpunkte Haßberge. Die aktuellen „Junior-Coaches“ seien bereits die dritte Generation junger Übungsleiter, die in der Schule das Rüstzeug für die Arbeit mit Nachwuchsfußballern in ihren Vereinen gelernt haben. Neu bei der Klasse von 2019 war jedoch, dass die Ausbildung erstmals im Rahmen eines P-Seminar in der Q11 durchgezogen wurde.

Ein Jahr lang setzten sich die Schülerinnen und Schüler einmal wöchentlich mit Trainingslehre, Spielen zur Technikschulung oder den unterschiedlichen Entwicklungsstufen der einzelnen Nachwuchs-Altersklassen beim Fußball auseinander. „Sie waren stets sehr engagiert bei der Sache“, lobt Michael Kotterba, der das P-Seminar gemeinsam mit Uwe Derra vom DFB-Stützpunkt Haßberge durchführte, den Einsatz der Jugendlichen. „Es ist schön, dass wir seit vielen Jahren am Eberner Gymnasium eine so große Wertschätzung erfahren und mit den Jugendlichen arbeiten dürfen.“

Es sei wichtig, gerade für die Arbeit mit den Kindern in den Vereinen, qualifizierte und gut ausgebildete Trainer zu haben. „Nur dann kann man die Kids nachhaltig für den Fußball begeistern.“ In Zeiten eines stetig wachsenden Freizeitangebots eine echte Herkulesaufgabe.

Eine, zu der Martin Pöhner gerne einen kleinen Beitrag leistet. Der Direktor des Friedrich-Rückert-Gymnasiums unterstützt das Projekt gerne und gratulierte den neuen „Junior-Coaches“ dazu, dass sie ihre Schulzeit auch dazu genutzt haben, sich ein noch breiteres Wissen im Bereich Fußball anzueignen. Jetzt sei es wichtig, dieses auch weiterzugeben.

Fand auch Jürgen Hennemann. „Ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen wäre unsere Gesellschaft sehr arm und nicht funktionsfähig“, hofft der Eberner Bürgermeister, dass die frisch gebackenen Junior-Coaches, ihr erworbenes Wissen künftig auch in ihren Vereinen einsetzen. „Diese Alltagserfahrung als Trainer ist eine ebenso wichtige wie entscheidende Ergänzung der Ausbildung“, macht auch Uwe Derra klar!

Die 14 neuen DFB-Junior-Coaches vom Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern mit Schulleiter Martin Pöhner (vorne rechts), Bürgermeister Jürgen Hennemann (Mitte rechts), dem Schweinfurter Kreisjuniorenleiter Thomas Krug (vorne links) und Uwe Derra (Mitte links) sowie Michael Kotterba (hinten rechts) vom DFB-Stützpunkt Haßberge.
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Saat mit weit mehr als nur Fußball

Sie wäre zudem die logische Fortsetzung und das Aufkeimen der Saat, die mit dem P-Seminar gelegt wurde. Eine Saat, die für die „Junior-Coaches“ weit mehr als nur Fußball beinhaltet.

Ein weiteres wichtigstes Ziel der Ausbildung ist es, Jugendliche bereits frühzeitig an gesellschaftliche Verantwortung heranzuführen. „Sie lernen auch, wie man im Team gemeinsam etwas bewegen kann“, führt Uwe Derra aus. Werte wie Respekt, Toleranz, Disziplin, Fairness und Pflichtbewusstsein spielen in den Unterrichtsstunden eine entscheidende Rolle. „Die Ausbildung soll Entwicklungen von Fähigkeiten und Kompetenzen über den Fußball hinaus fördern, von denen sie im späteren Berufsleben auch gezielt profitieren können“, sagt Uwe Derra.

 Gerade in der Arbeit mit fußballbegeisterten Kindern könne man lernen, Verantwortung zu übernehmen, Gruppen zu führen und Entscheidungen zu treffen. 
Der „DFB-Junior-Coach“ bildet zudem eine wichtige Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungsoffensive und dient als Einstieg in die lizensierte Trainertätigkeit. Sie ist gleichbedeutend mit dem ersten von drei Lehrgängen, den man für die C-Lizenz absolvieren muss. Mit der Ausbildung wird Schülerinnen und Schülern das grundlegende Wissen zum Training und in der Betreuung von jungen Fußballerinnen und Fußballern, insbesondere in den Altersstufen vier bis 13 Jahren, gelehrt. „Jung-Trainer zu sein ist eine echte und tolle Herausforderung“, erklärt Michael Kotterba.

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Die neuen DFB-Junior-Coaches

Janis Braunreuther (Ebern/TV Ebern)
Jan Bühl (Breitbrunn/VfR Hermannsberg)
Florian Dünisch (Maroldsweisach/SC Maroldsweisach)
Isabel Ender (Pfarrweisach/JFG Haßgau-Weisachtal)
Dominik Gast (Baunach/SG Ebing)
Simon Giebfried (Pfarrweisach/JFG Haßgau-Weisachtal)
Johannes Hennemann (Rattelsdorf/SG Ebing)
Max Judex (Pfarrweisach/TV Ebern)
Luis-Noah Leistner (Untermerzbach/FC Coburg)
Xenia-Laura Miener ( Rentweinsdorf/SpVgg Stegaurach)
Marc Morgenroth (Untermerzbach/FC Coburg)
Samuel Schäff (Maroldsweisach/SC Maroldsweisach)
Michelle Schindhelm (Untermerzbach/SpVgg Greuther Fürth)
Nico Senff (Ebern/SV Heubach)


Stichwort Junior-Coaches

Fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren werden zum DFB-Junior-Coach ausgebildet. Die Jugendlichen sollen frühzeitig Trainererfahrung sammeln und selbst Kindern den Spaß am Fußball vermitteln. Die Ausbildung erfolgt direkt an Schulen der Jugendlichen und wird vom jeweils zuständigen Landesverband unterstützt und begleitet. Neben dem sportspezifischen Wissen wird besonderer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchstrainer gelegt. Sie sollen früh lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Im Zuge der Ausbildung werden folgende Themenblöcke geschult:

- Leitlinie für die Stundengestaltung
- Kinder im Entwicklungsgang – Konsequenzen für das Fußballspielen und -training
- Durchführung einer AG-Stunde
- Umsetzung einer AG-Stunde
- Einführung in die Rolle des Junior-Coaches
- Grundlagen des Fußballspiels – Entwicklung einer AG-Stunde
- Ausgewählte Teilbereiche der Kondition
- Rechtliche Grundlagen und Fragen
- Erste Hilfe
- Grundlagen der Trainingsmethodik
- Grundlagen des Junior-Coaches Changing-Teams-Turniers
- Konfliktmanagement und gruppendynamische Prozesse
- Praxis mit Kindern
- 4-gegen-4-Turnierform

Mit den aufgeführten Inhalten bildet der DFB-Junior-Coach eine neue Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungspyramide und dient als Einstieg in die Tätigkeit als lizenzierter Trainer C-Breitenfußball.
Darüberhinaus beinhaltet das Projekt weitere Bausteine, die über die fußballfachliche Ausbildung hinausgehen.

Der DFB-Stützpunkt Haßberge

Im DFB-Stützpunkt Haßberge beim FC Sand trainieren mehr als 40 Jugendliche der Jahrgänge 2005 bis 2008 jeden Montag mit dem Trainerteam des Stützpunkts, das aus Michael Kotterba, Dirk Bauer, Hilmar Wasser und Markus Halbig (Torwarttraining) besteht. Der Stützpunkt dessen Einzugsgebiet sowohl Spieler aus dem gesamten Landkreis Haßberge (von Ebern bis in den Steigerwald) sowie aus Randbereichen der Landkreise Coburg (Itzgrund), Bamberg (Reckendorf) und Schweinfurt (Gerolzhofen) umfasst, ist seit Jahren fester Bestandteil des DFB-Stützpunktkonzepts. Bekanntester "Absolvent" ist der aus der Nähe von Burgpreppach stammende Tom Schütz, der mit Arminia Bielefeld in der Zweiten Liga am Ball ist.
In den letzten Jahren wurde die BFV-Talentförderung immer weiter verfeinert und ist heute einzigartig in Deutschland. Kern der BFV-Talentförderung ist das aufbauende System von 45 bayerischen DFB-Stützpunkten (Basisförderung), den bayernweit 19 BFV-Nachwuchsleistungszentren und den Nachwuchsleistungszentren der Lizenzvereine (Eliteförderung), in dem jedes Talent die Chance hat, den Sprung auf die große Bühne zu schaffen, ohne dass die Themen "Bildung" und "soziales Umfeld" in den Hintergrund rücken müssen. Die Regional- und Bayernauswahlen, die Leistungssportklassen in den vier bayerischen Eliteschulen des Fußballs in München und Nürnberg und Kooperationsmodelle wie "Sport nach 1" sind weitere Mosaiksteine im bayerischen Modell.

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