(SG) SG Eltmann ist Geschichte: „Kreisliga wegzuwerfen tut weh“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.03.2019 um 06:00 Uhr
(SG) SG Eltmann ist Geschichte: „Kreisliga wegzuwerfen tut weh“
Seit Anfang März rollt auch beim Nachwuchs der Ball wieder. In der U19-Kreisliga waren beim Re-Start 2019 nur noch elf der ursprünglich zwölf Teams dabei. Eine Spielgemeinschaft mit insgesamt neun Vereinen hat die Notbremse gezogen: Die (SG) SG Eltmann. anpfiff.info hat nachgefragt!
Von Marco Heumann
„So viele Vereine zusammen, das mache ich garantiert nicht mehr!“ Daran, dass das Experiment „Große Spielgemeinschaft“ gescheitert ist, lässt Günther Preissner keinen Zweifel. „Ich bin ja prinzipiell einer, der gerne anderen Vereinen hilft, aber wenn gar keine Unterstützung kommt…“, zeigt sich der Abteilungsleiter der SG Eltmann sehr enttäuscht. Gemeinsam mit dem VfR Hermannsberg-Breitbrunn, dem SV Ebelsbach, dem FC Zeil, dem FC Neubrunn, dem VfR Kirchlauter, dem TSV Limbach, dem SC Lußberg-Rudendorf und dem TSV Zell am Ebersberg hatte man vor der Saison eine echte Mammut-SG mit neun Vereinen gezimmert. Die sollte eigentlich 25 Spieler und damit mehr als genug für eine U19 liefern.

Zu wenig Spieler, die schlecht zu motivieren waren

Macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: Günther Preissner.
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Doch leider existierte die Zahl nur auf dem Papier. „Schon bevor es überhaupt richtig losging, sind sieben oder acht Jungs abgesprungen“, berichtet Helmut Leisgang, der sich um den Ablauf der SG kümmerte. Der Rest sei teilweise nur sehr schwer zu motivieren gewesen. Was auch daran lag, dass der Fokus oftmals eher auf den Herrenmannschaften der Heimatvereine denn auf der Spielgemeinschaft lag. Für den erfahrenen Funktionär durchaus verständlich, aber eben auch schade. „Eigentlich sollte es ja so sein, dass, wer nicht in der Jugend spielt, auch nicht in der Ersten eingesetzt wird.“ Ein Plan, der nicht aufging. „Manche Vereine haben das einfach nicht mitgetragen.“

Aber auch bei den Jugendlichen sei es bei etlichen unübersehbar gewesen, dass die U19 eher lästige Pflicht als fußballerische Heimat ist. „Einige Spieler hatten leider nicht die richtige Einstellung“, berichtet Chris Allen, der die die Mannschaft gemeinsam mit Christian Hornung trainiert hat und in der Kreisliga bis zur Winterpause immerhin acht Punkte holen konnte. Dem Vernehmen nach soll es immer wieder Akteure gegeben haben, die im nicht unbedingt spielfähigen Zustand zu den Partien erschienen und daher auch nicht eingesetzt werden konnten.

Ein Problem waren aus Sicht von Chris Allen auch die vielen Wochenenden mit Einsätzen in der U19 am Samstag und bei den Herren am Sonntag. „Es war für uns schwer, aufgrund der Doppelbelastung, einen vernünftigen Trainings- und Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.“ Vor allem unter der Woche trainierten die meisten Jungs lieber bei ihren Heimatvereinen als in der Jugend. Was bei den Klubs offenbar gerne angenommen wurde. „Manche haben bei der SG doch nur mitgemacht, um für ihre Jugendlichen das Spielrecht im Herrenbereich zu bekommen“, findet Christian Hornung klare Worte.

Spielgemeinschaft einfach zu groß

Im Rückblick sei die Spielgemeinschaft mit neun Vereinen einfach zu groß gewesen. „Wenn dann kann das nur mit geordneteren Verhältnissen funktionieren“, sagt Chris Allen, der in jedem Fall weiter als Coach arbeiten will und aktuell gemeinsam mit Christian Hornung dabei ist, seine Lizenz zu erwerben.

„Die Trainer haben wirklich alles probiert“
, nimmt Helmut Leisgang das Duo ausdrücklich in Schutz. Auch er versuchte den Vereinen noch einmal deutlich ins Gewissen zu reden und aufzuzeigen, welche Konsequenzen es haben würde. „Es tut mir in der Seele weh, dass wir die Kreisliga einfach so weggeworfen haben.“ Aber die Tatsache, dass der Neuanfang – wenn es denn im Sommer überhaupt einen geben sollte – nun in der Gruppe erfolgen muss, ist nur das eine. Weit schwerer könnten die kurzfristigen Folgen wiegen. Der Verband hatte von seinem Recht Gebrauch gemacht und einem Teil der Akteure das Spielrecht für den Herrenbereich entzogen. Betroffen sind vor allem Jugendliche, die nie oder kaum in der U19, aber dafür regelmäßig bei den Herren am Ball waren. Eine Entscheidung, die durchaus in der einen oder anderen Liga eine Bedeutung im Auf- oder Abstiegskampf hätte haben können.

Inzwischen wurde aber aus München zurückgerudert. Das bestätigte Kreisspielleiter Thomas Krug auf Nachfrage von anpfiff.info. Nach einer Sitzung mit dem Verbandsjugendleiter dürfen alle Spieler der SG, die bereits im Herrenbereich spielberechtigt sind, dort auch auflaufen.

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