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Artikel veröffentlicht am 22.11.2017 um 18:00 Uhr

Lenas 27 Tore nach 58: "Aber es gibt ja immer noch Luft nach oben...!"

MAGAZIN Die Partie gegen den TSV Westheim, obwohl im Vorfeld gedreht, musste letzten Sonntag ausfallen. Der Platzwart legte sein Veto ein, die Damen der SG TSV Grafenrheinfeld /DJK Schweinfurt durften nicht ihrem Lieblingshobby nachgehen: Dem Fußballspielen! Und eine konnte keine weiteren Tore bejubeln: Lena Schuler!

Von Michael Horling

Der Tabellenführer der Kreisliga Schweinfurt steht nun noch vor der Aufgabe bei der SpVgg Roßstadt, die man im Hinspiel bereits mit 4:0 schlug. Lena Schuler erzielte dabei ihre Saisontore sechs und sieben. Mittlerweile sind es 27 Treffer auf dem Konto der 23-Jährigen. Geschossen in gerade mal sieben Partien. Da wollte sich anpfiff.info einmal informieren, wie sich sowas erklärt...

Lena, Sonntagfrüh, diesmal kein Fußball. Ist das auch mal schön, wenn man ausschlafen kann?
Lena Schuler: Ja, aber nach zwei Wochen spielfrei wird es dann doch mal wieder Zeit für Fußball.

Lena Schuler

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Sonja Schnitzer traf beim 16:0 des SV Gemeinfeld über Schlusslicht SV Oberscheinfeld elf Mal. Haben Sie geschluckt, als Sie davon hörten?
Lena Schuler: Das ist natürlich beachtlich und ein bisschen Respekt bekommt man da schon.

Sie selbst haben bisher in jeder Partie getroffen, dreimal je fünfmal, darunter auch gegen Oberscheinfeld. aber eben auch "nur" fünfmal. Müssen Sie um die Torjäger-Kanone noch bangen?
Lena Schuler: Die Torjäger-Kanone ist natürlich eine schöne Anerkennung. Aber mein vorrangiges Ziel ist, am Ende der Saison auf dem ersten Platz mit meiner Mannschaft zu stehen – da ist mir die Torjäger-Kanone dann egal.

In der Liga hatten Sie nun zwei Wochenenden frei, kassierten an dem zuvor in Limbach beim 2:3 - mit zwei Toren von Ihnen - nach zuvor sechs Siegen die erste Niederlage. Vermeidbar?
Lena Schuler: Die Niederlage war auf jeden Fall vermeidbar. Leider wurde für dieses Spiel kein Schiedsrichter eingesetzt, so dass ein Betreuer des Gegners pfeifen musste – eventuell war das ein kleiner Nachteil für uns. Wir hätten aber auch in der Abwehr sicherer stehen und vorne die Chancen viel besser verwerten müssen.

Beim Damenfußball geht es schon mal dreckig zu...

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Limbach und Gemeinfeld sind noch ungeschlagen. Sie führen aber die Tabelle an. Wird das ein Dreikampf bis zum Ende?
Lena Schuler: Ich denke schon, dass wir mit Limbach und Gemeinfeld unsere stärksten Gegner haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die Winterpause effektiv nutzen, um dann erfolgreich in die Rückrunde starten zu können.

Letzte Saison wurden Sie knapp Zweiter hinter der DJK Stadelschwarzach, die in der Bezirksliga nun schon wieder ziemlich weit vorne steht. Hätte die SG denn auch das Niveau der nächsthöheren Liga?
Lena Schuler: Das Hinspiel gegen die DJK Stadelschwarzach endete 2:2. Das zeigt, dass wir das Potenzial haben, eine Liga höher zu spielen. Leider hatten wir in der Rückrunde fünf Langzeitverletzte und mussten Spielerinnen aus dem „Ruhestand“ rekrutieren, um überhaupt mit elf Frauen auf dem Platz stehen zu können.

Wie lief es bei Ihnen letzte Saison? Schon immer so gut wie in dieser?
Lena Schuler: In der letzten Saison erzielte ich 58 Tore, mein persönlicher Rekord. Aber es gibt ja immer Luft nach oben...

Lena Schuler und ihre Brüder Sebastian und Julian

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Ihre beiden Brüder Julian und Sebastian sind richtig gute Kicker beim Kreisligisten DJK Schweinfurt. War es so, dass Sie einst den Jungs beim Kicken zugeschaut und dann auch Lust bekommen haben?
Lena Schuler: Ich bin auf dem Sportplatz des TV Oberndorf aufgewachsen und habe oft mit meinen Brüdern gekickt oder die zwei angefeuert. Mit fünf Jahren habe ich dort angefangen, Fußball zu spielen. Anfangs natürlich mit den Jungs, bis ich dann mit 13 zur DJK Schweinfurt in die Mädchenmannschaft wechselte.

Den DJK-Männern geht es derzeit gar nicht gut. Müssen Sie da trösten?
Lena Schuler: Ab und zu merkt man schon, dass die Stimmung nicht so gut ist. Ich bin mir aber sicher, dass die Jungs das packen werden. Die Mannschaft hat durch die Bank gute Spieler und ich hoffe, mein Bruder Julian kann nach seiner Verletzung in der Rückrunde wieder zum Einsatz kommen und das Stürmerproblem der Mannschaft lösen.

Wie kam es eigentlich zur Gründung der SG? Und warum machen da der TSV Grafenrheinfeld und die DJK Schweinfurt ein gemeinsames Ding?
Lena Schuler: Vor ungefähr sechs Jahren wurden wir von Andreas Gronert, unserem jetzigen Trainer, gefragt, ob Interesse an einer Spielgemeinschaft besteht. Die Rafelder Mädels hatten immer weniger Spielerinnen und auch wir bei der DJK Schweinfurt hatten nicht ausreichend Mädels für den Spielbetrieb. Beim ersten gemeinsamen Training haben wir uns auf Anhieb gut verstanden. Gestartet sind wir dann zunächst in der Freizeitliga.

Feiern können die Fußballerinnen ja...

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Wer ist in der Mannschaft das verrückteste Huhn?
Lena Schuler: Das ist schwierig zu sagen, weil wir alle ziemlich verrückt sind – vor allem, wenn wir alle zusammen sind.

Was machen Sie persönlich, wenn Sie mal nicht auf dem Fußballplatz stehen? Also beruflich und hobbymäßig?
Lena Schuler: Zurzeit besuche ich die BOS in Schweinfurt und hole mein Abitur nach. Nach der Schule bin ich fast jeden Tag auf dem Sportplatz zu sehen, da ich neben Fußball auch die Fußball U9 der DJK Schweinfurt trainiere und aktiv Korbball beim TV Oberndorf spiele.

Und der Mann ihres Lebens muss natürlich auch ein Fußballer sein?
Lena Schuler (lacht): Ja, da gibt es auch keinen Kompromiss!

Wir danken für das Interview und wünschen alles Gute!