Michael Horlings Namenssalat: So ein Kovac: Herrlich Wiesen mit vielen Hummels! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.08.2017 um 14:08 Uhr
Michael Horlings Namenssalat: So ein Kovac: Herrlich Wiesen mit vielen Hummels!
MAGAZIN Bundesliga einmal anders erlebte der anpfiff.info-Reporter Michael Horling am vergangenen Wochenende. Und ein wenig streifte er dabei sogar "seine" in der Regionalliga beheimateten "Schnüdel". Aber lesen Sie selbt seinen nicht ganz ernst gemeinten Namenssalat.
Von Michael Horling
Seit Ende Mai und dem letzten Spieltag der vergangenen Bundesliga-Saison hatte ich es mir vorgenommen: Zum Start-Wochenende der neuen Runde im Fußball-Oberhaus wollte ich live dabei sein. Bei irgendeinem Spiel. Egal bei welchem...
Doch dann das: Meine Lebensgefährtin Petra schenkte mir mit den Worten "Mach doch mal Frei!" ein Wochenende an der Donau. Ich konnte also viel Natur erleben und ein paar lokale Biere trinken, aber ich musste auf Profifußball verzichten. Trotzdem war ich in diesen rund zwei Tagen gedanklich fast immer bei der Bundesliga. Auch wenn unser Ausflug richtig großen Spaß machte.

Na denn Prost: anpfiff.info-Reporter Michael Horling mit seiner Lebensgefährtin Petra Moritz.
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Das Grün der Weidenfeller animierte die Geis

Es war sogar Herrlich: Am Samstag liefen wir über saftige Wiesen mit ganz vielen Hummels. Ein Ulreich für Insekten, die sich auf den Blütenstaub des Ginters stürzten! Es war aber auch ein wundervoller Sommer-Tag. Das Grün der Weidenfeller animierte die Geis zum Grasen. Es roch nach Wood, also frisch geschlagenem Holz vom Baum. Auf dem Feld nebendran hoppelte ein Klopfer gerade zu seinem Hasenhüttl.
Zwei Frauen waren mit ihrem Hunt unterwegs, der mit seinem ständigen Bell uns aber ein wenig nervte. Der Waldschmidt und der Bauer beobachteten uns alle, damit wir bloß keine Kippen in der Natur zurücklassen. Würden wir auch nie machen dort rund um den Eggestein und den Jarstein, wo es wirklich wunderschön ist. Außerdem rauchen wir ja auch gar nicht. Ein Fährmann brachte uns dann über den großen Fluss, an dem zwei Fischer gerade ihre Beute an Land brachten. Auf der anderen Seite flog ein Adler über uns. Ein Breitenreiter nahm mit seinem Pferd fast den gesamten Fußweg in Beschlag.
Danach kehrten wir ein. Wir tranken ein paar Bier zu viel, darunter einen Russ und ein Original Halstenberg vom Fass sowie ein importiertes Forsberg aus Schweden. Ein von Mönchen gebrautes Bier schenkte uns der Klostermann persönlich ein! Dazu ein Dunkles von Kaiser-Bräu. Was für ein Rausch! "So Jung wie heute sind wir nie mehr", sagte ich und bestellte einen Apfelkuchen ("mit viel Sané!") und einen weiteren Füllkrug. "Maxim mir bitte ganz voll", bat ich den Wirt.
Das Kotelett war leider ein bisschen zäh rund um den Knoche. Petra hatte eine fränkische Brotzeit bestellt, bei der auch die Plattenhardt waren und des versprochene norwegische Skjelbred relativ trocken. Zumindest mundeten der Esswein und der Bailey. Ich bin ja an sich ein guter Esser. Doch diese Speisen machten mir Sorg. Zumal ich auch unsere Gesellschaft nicht gerade sympathisch fand. Ein junger Mann am Nebentisch schimpfte auf die Polanski und generell auf Ausländer. Dieses Früchtl! "Alaba ist groß", rief ich, woraufhin Ruhe herrschte im gesamten Lokal.

Tah, Leckie mich!

"Tah, Leckie mich!", dachte ich mir und ärgerte mich Schwarz. Denn wir mussten langsam los und hatten doch das eine Bier des Hauses noch nicht getestet. Ich musste nun dringend und wollte ganz Harnik den Pisczek auf der Toilette der Gastwirtschaft wagen. "Pollersbeck", riet mir meine Petra und meinte damit wohl, ich sollte durch das Strullern die getrunkenen Biere indirekt dem Wirt zurückgeben. "Wir haben hier Kainz", sagte der Gastronom und wollte mir doch tatsächlich versichern, dass es bei ihm kein WC geben würde. "Ibisevic eben in die Natur", teilte ich ihm mit und richtete meine Notdurft in seinen Garten hinter die Hecking. Diesen Streich musste ich ihm spielen. Ich bin ja ein schlechter Zieler - und daher traf ich die Hauswand. Diese Hausfassade hatte leichte Risse. Auch sah ich zuvor schon drinnen am Zusammenlauf der Innenwände eine Ekdal. Der Baumann hatte wohl einen schlechten Tag erwischt.

Der Wirt hatte freilich auch schlechte Laune, als er mich an sein Haus pinkeln sah. "Mach bloß keinen Kovac!" hatte Petra mich vorher noch darum gebeten, eben nicht meine Hose in der Natur zu öffnen. "Es tut mir leid", bat ich auf Hochdeutsch um Verzeihung. "Du willst also ein echter Baier sein?", fragte mich der Wirt. "Nein, ich bin Franke", entgegnete ich und erntete ein "Koo ja gar net sei" des Gastwirts. Sein Coman sprach mich da blöd von der Seite an. "Duda", sagte er, "es ist wohl besser, wenn ihr jetzt geht!" Mit einem "Tschauner" verabschiedeten wir uns.
Jedenfalls war es vor 18.00 Uhr und tatsächlich hatte der kleine Kramer-Laden schräg gegenüber noch geöffnet. Beim Schuster ließ ich das Loch in der Sohle meines linken Schuhs Flick. Er machte das in wenigen Sekunden. Und: Er wollte keinen Cent dafür haben. "So einen Kleindienst mache ich Dir umsonst", sagte er. Ich bedankte mich. "Da Costa normal mindestens fünf Euro", wusste ich. "Aber ich brauchte doch nur ein bisschen Laimer", entgegnete der Nagelsmann. "Und außerdem entscheide ich als Bosz über die Preise!" Ich fand das echt Stark! Damit endete unser erster Tag. Wir liefen zu unserer Pension und schliefen bald ein.

Bloß nicht wieder so eine Hitz

Sonntagmorgen um 5.00 Uhr krähte der Hahn. "Zagadou", schimpfte ich angesichts des frühen Weckens. Gefühlt Heller als sonst war es zu dieser Zeit. Es sollte ja nochmal warm werden an diesem Tag. "Bloß nicht wieder so eine Hitz", hoffte ich und dachte an die Pflanzen zuhause. "Gisdol", bat ich im Vorfeld schon meine Mutter daheim, falls es nicht regnen sollte. Ich hatte vom Vortag einen Brandt, fühlte mich aber trotzdem recht Vidal. Im Badstuber machte ich mich frisch und weckte dann Petra. Die hatte schon viel Kraft und sah meinen Lustenberger. "Dein Bartra ist aber eindeutig zu lang", schimpfte sie und murmelte dann etwas davon, dass er sie kratzen würde beim Blaszcykowski. Sie wollte an diesem Feiertag an sich ihren Langerak anziehen, entschied sich aufgrund der gemeldeten Temperaturen dann aber doch für ein Kurz-Kleid.

Ist Uchida?

Wir hatten uns verabredet mit einer Bekannten aus dem Haus, die wir am Abend zuvor noch kennen lernten. Ich fragte den Pensionsbesitzer Herrmann: "Ist Uchida?" Uschi war aber gerade im Nachbarort und holte frische Brötchen von einem Bäcker, der sonntags geöffnet hat. "Na Bruma...", dachte ich mir, weil ich schon einen Heißhunger hatte auf frische Semmeln mit Marmelade. Uschi wollte erst in einer Stunde kommen. Im Zimmer oben im dritten Stock hatte ich zwar noch einen Schokoriegel, aber keine Lust, nun nochmals nach oben zu laufen. "Bittencourt doch darum, dass er Dir den Riegel holt!", sagte Herrmann. Doch ich hatte auch keine Lust auf ein Gespräch mit Kurt, der zusammen mit Hector, Günter, Frantz und Heintz draußen am Brunnen stand. Während Abraham, Peter sen., also dessen Vater, Gerhardt, Philipp, Augustin, Werner und Poulsen gerade am Stammtsich den Nachmittag planten, hatten Gregoritsch, Max, Thommy, Rudy, Klaus, Anton und Felipe, allesamt Freunde des Hauses, schon einen Ziehwagen fertig gemacht für einen Ausflug.
"Auf meinen Hinteregger steht ein Korb, daneben lagert Bier, das ist bestimmt ein Zentner", erzählte mir Augustin, wo er denn Vorräte versteckt hatte, falls wir unterwegs Durst bekommen sollten. Denn wir wollten am Nachmittag alleine loslaufen. Was wir dann auch taten nach dem verspäteten Frühstück. Nach rund einer Stunde Fußmarsch durch den Wald kam uns ein älterer Mann entgegen. "Ist es denn noch nach Nordtveit?", fragte ich ihn. "Nun, nicht unbedingt", blieb er unkonkret bei der Antwort. "Kimmich da relativ schnell hin?", wollte ich wissen. Er verneinte.

Ein Fritscher-Produkt im Tiefflug.
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Weiß-Kohl-Brot mit Fritscher-Produkten

Und deshalb liefen wir lieber zurück zur Pension, checkten aus und machten uns auf den Weg nach Hause. Wir hatten am Wochenende sogar auf das Spiel des FC Schweinfurt 05 verzichtet. Ich hatte Hunger wie ein Wolf oder ein Bär, machte mir auf dem Heimweg als Beifahrer mit dem Krautschneider und der Kling aus Messingschlager ein Weiß-Kohl-Brot mit Fritscher Produkten vom Bauer - Fery gehandelt! -, fand das Janz lecker, obwohl es gewiss ein Billick-Essen war, sehr Schlicht also. Aber es war ein tolles Wochenende - was Willsch mehr?

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