Talent-Coaches bilden sich fort: EM-Titel auch ein Verdienst der Stützpunkte - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.07.2017 um 06:00 Uhr
Talent-Coaches bilden sich fort: EM-Titel auch ein Verdienst der Stützpunkte
MAGAZIN Eine Fortbildung für mehr als 50 Stützpunkttrainer aus dem Bereich Bayern fand am Samstag auf dem Gelände des Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Ebern statt. Als Referent stand mit dem U17-Nationalcoach Christian Wück ein ehemaliger Club-Profi zur Verfügung.
Von Marco Heumann

Michael Urbansky, DFB-Koordinator für die Talentförderung im Bereich Nordbayern, begrüßte die etwa 55 DFB-Stützpunkttrainer im Friedrich-Rückert-Gymnasium (FRG) Ebern zur Fort- und Weiterbildung. Unter dem Aspekt „Was sind die Leitlinien des DFB – Wie werden die Leitlinien auf dem Sportplatz umgesetzt?“ trafen sich diesmal die Stützpunkttrainer aus Bayern, um von DFB U 17–Nationaltrainer Christian Wück geschult zu werden.

Christian Wück gewährte in Theorie und Praxis Einblicke in seine Arbeit.
Rudolf Hein 

Seit Jahren Zusammenarbeit mit der Schule

Sehr originell stellten zur Eröffnung der Veranstaltung die Schülersprecher des FRG Ebern, Jana Schmitt und Yannik-Malte Ullok, die Schule vor. Sowohl der Schulsong, als auch der locker vorgetragene, den Schulalltag treffend beschreibende Sprechdialog mit einer charmanten Begrüßung der Fußballtrainer in Ebern, beeindruckte die angereisten Coaches. Der Kursort FRG in Ebern war ganz bewusst gewählt worden, weil dort seit Jahren eine sehr gelungene, schulartübergreifende Fußballförderung zusammen mit dem DFB-Stützpunkt Haßberge stattfindet. Diese kann auch Modell für viele Ausbildungsstandorte sein.
Christian Wück bestellte gleich zu Beginn der Tagung allen Trainern die besten Grüße vom Trainerteam des frischgebackenen U 21–Europameisters Deutschland. „Dass Deutschland im Juniorenfußball so gut ist, ist auch der Arbeit an der Basis geschuldet, also an den flächendeckenden DFB-Stützpunkten im ganzen Land“, so der DFB-Jugend-Nationaltrainer.
In seinem Vortrag ging Christian Wück auf die DFB-Leitlinien für die Offensiv- und Defensivphase ein. Sie sollten immer im Mittelpunkt der Stützpunktausbildung sein. Zielgerecht und konsequent zum Torerfolg kommen, jederzeit anspielbar sein, Räume im Rücken des Gegners erkennen und nutzen, Raum so tief wie möglich und so breit wie nötig aufteilen (Offensive), im Raum, aber gegnerorientiert verteidigen, Ballgewinne durch Raum-, Zeit- und Gegnerdruck provozieren, mit Mut zum Ballgewinn hin zum Willen, das Tor zu verteidigen (Defensive) – das waren nur einige Beispiele auf die der U-Nationaltrainer in seiner Präsentation präzise einging.
Nach der Mittagspause demonstrierte Christian Wück mit Spielern des DFB-Stützpunktes Haßberge einzelne praktische Trainingsformen, die die DFB-Leitlinien kennzeichneten. Wie intensiv so manche Trainingsvorgabe sein kann, konnten die jugendlichen Talente deutlich spüren. Zum Abschluss stellte sich der Ex-Profi des 1. FC Nürnberg und des Karlsruher SC in einer angeregten Diskussion den Fragen der Trainer.

Mehr als 50 Trainer aus ganz Bayern waren bei der Fortbildung dabei. 
Rudolf Hein 

DFB schickt Nachwuchschef

Welchen Stellenwert die Trainertagung im fränkischen Ebern hatte, zeigt die Tatsache, dass ab Mittag der DFB-Direktor für Ausbildung und Nachwuchsförderung des Deutschen Fußball-Bundes, Markus Hirte (Düsseldorf), ans FRG Ebern anreiste. Er dankte den DFB-Stützpunkttrainern für ihre Arbeit. „Wir alle sind die Ausbilder der neuen Nationalspieler. Was jetzt ganz da oben entstanden ist, ist das Ergebnis, das an der Basis gelegt wird,“ so der Chef der Talentförderung in Deutschland. Allerdings rief er die Verantwortlichen an den Stützpunkten auch dazu auf, immer den Blick für Talente offen zu halten. „Wir dürfen uns nicht ausruhen und nicht stehenbleiben, um weiterhin in der Weltspitze dabei zu sein“, ermutigte Hirte die Nachwuchstrainer. Und in Bezug auf den gastgebenden DFB-Stützpunkt Haßberge (Standort in Sand, mit der Förderung am Schulzentrum und am Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern) hatte oberste Chef des DFB-Talentförderprojekts sehr anerkennende Worte für die Verantwortlichen. „Das ist klasse, was hier stattfindet, Respekt. Macht weiter so!“
Mirko Reichel, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der SpVgg Greuther Fürth, gab einen Einblick in die Nachwuchsförderung des Zweitligisten. Über das Scouting, die vereinseigenen Talenttage, das Schnuppertraining, bis hin zur Aufnahme ins Internat und dann den Weg zum Profi skizzierte der Ex-Profi das Profil von Greuther Fürth. Ein intensiver Meinungsaustausch schloss sich seinem Referat an.
DFB-Koordinator Michael Urbansky informierte über Neuerungen in der Organisationsstruktur, sowie einzelner Inhalte des DFB-Stützpunkttrainings ab der kommenden Saison. Beim anschließenden Abendbuffet dankte Michael Urbansky allen DFB-Stützpunkttrainern für ihr Kommen und ihre Mitarbeit, den Trainern des DFB-Stützpunktes Haßberge und den Verantwortlichen und Schülern des FRG Ebern für ihre großartige Gastfreundschaft und ihre Tätigkeit vor Ort.

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Der DFB-Stützpunkt Haßberge

Im DFB-Stützpunkt Haßberge beim FC Sand trainieren mehr als 40 Jugendliche der Jahrgänge 2002 bis 2005 jeden Montag mit dem Trainerteam des Stützpunkts, das aus Horst Derra, Michael Kotterba, Dirk Bauer und Markus Halbig (Torwarttraining) besteht. Der Stützpunkt dessen Einzugsgebiet sowohl Spieler aus dem gesamten Landkreis Haßberge (von Ebern bis in den Steigerwald) sowie aus Randbereichen der Landkreise Coburg (Itzgrund), Bamberg (Reckendorf) und Schweinfurt (Gerolzhofen) ist seit Jahren fester Bestandteil des DFB-Stützpunktkonzepts. Bekanntester "Absolvent" ist der aus der Nähe von Burgpreppach stammende Tom Schütz, der als Kapitän mit Arminia Bielefeld den Klassenerhalt in der Zweiten Liga schaffte und dort Stammspieler ist.
In den letzten Jahren wurde die BFV-Talentförderung immer weiter verfeinert und ist heute einzigartig in Deutschland. Kern der BFV-Talentförderung ist das aufbauende System von 45 bayerischen DFB-Stützpunkten (Basisförderung), den bayernweit 19 BFV-Nachwuchsleistungszentren und den Nachwuchsleistungszentren der Lizenzvereine (Eliteförderung), in dem jedes Talent die Chance hat, den Sprung auf die große Bühne zu schaffen, ohne dass die Themen "Bildung" und "soziales Umfeld" in den Hintergrund rücken müssen.


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