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Artikel veröffentlicht am 22.08.2016 um 18:00 Uhr

Neuer U19-Coach hält Ball flach: Jan Scheibe: "Sehe uns nicht als Favoriten"

Ein Jahr hat der ehemalige Weichendorfer Herrencoach Jan Scheibe pausiert und in dieser Zeit schon einmal bei seinem neuen Verein Don Bosco Bamberg reingeschnuppert. Jetzt erwartet ihn bei den A-Junioren, die im vergangenen Jahr nur knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert waren, eine reizvolle Aufgabe im Nachwuchsbereich. Allerdings sorgten zwei späte Abgänge zunächst für Ernüchterung.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Die beiden Spieler hätten wir sicher gut gebrauchen können - die hätten uns garantiert weiter gebracht", gesteht Jan Scheibe mit Blick auf seine späten Abgänge. In der letzten Serie war Dennis Dotterweich noch Führungsspieler im Don-Bosco-Mittelfeld und Murat Basaran hatte nicht nur beim Spitzenspiel gegen Steigerwald mit seinen beiden Joker-Treffern die Partie entschieden - doch das ist jetzt Vergangenheit, obwohl sowohl der Mittelfeldstratege als auch der 15-fache Torschütze noch ein Jahr für das U19-Team spielberechtigt gewesen wären. Beide wagten vorzeitig den Sprung zu den Herren und laufen jetzt für den FC Oberhaid bzw. den SV Merkendorf auf. Dennoch muss sich der neue Nachwuchstrainer vor der kommenden Serie sicherlich nicht fürchten.

Torjäger Murat Basaran (Mitte) versammelt mittlerweile andere Mitspieler beim Torjubel um sich.

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Zwölf Monate vorgefühlt

"Eigentlich hatte Mario Zukolo ja schon vor einem Jahr vor, mich als Trainer zu verpflichten. Aber ich wollte zunächst eine Pause machen, habe meinen Spielerpass zu Don Bosco gebracht und etwas bei den Alten Herren mitgekickt", so der frühere Eintracht-Nachwuchscoach. Doch abgesehen davon, dass es ihm bei seinem neuen Verein sehr gut gefällt, hat er jetzt auch wieder Blut geleckt. "Natürlich ist die Bezirksoberliga sehr interessant und der Unterschied bei der ältesten Jugendklasse zu den Herren im Grunde genommen nur gering", so Scheibe. Und auch der Kader kann sich sehen lassen, obwohl es große Umwälzungen gegeben hatte und den 15 Abgängen insgesamt 13 neue Gesichter gegenüberstehen. "Wir schicken künftig zwei U19-Teams ins Rennen, wobei die Kreisgruppenmannschaft von Stefan Wächter betreut wird. Insgesamt steht für die Erste ein Kader von 19 Mann zur Verfügung, der frühzeitig festgelegt wurde. Wir trainieren allerdings mit Überschneidungen, so dass ich auch immer einen Einblick in die Zweite habe. Denn es gibt für ehrgeizige Fußballer immer wieder die Möglichkeit, sich oben reinzubeißen", berichtet der ehemalige Weichendorfer, der von Spielervater Uli Goll als Betreuer unterstützt wird, über die Eckpunkte des neuen Konzeptes. Dabei bringen die ehemaligen Eintracht-Kicker Ralf Thomann, Lukas Wirth oder Matthias Gerner, die beim Stadtrivalen sogar schon reichlich Landesligaluft geschnuppert hatten, Erfahrungen mit, die sie als künftige Leistungsträger qualifizieren könnten. " Matthias Gerner und Lukas Wirth kommen aus Schlüsselfeld und hatten zu uns den kurzen Weg. Außerdem sehen sie bei uns mit einer Bayerliga- und Bezirksligamannschaft bei den Herren wohl die besseren Perspektiven für die Zukunft", kennt der gebürtige Bamberger die Wechselgründe.

Auch Abwehrmann Ralf Thomann war in der letzten Eintracht-Landesligaelf eine feste Größe.

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Letzte Entscheidungen noch offen

"Wir haben eine gute Mischung zwischen jüngeren und älteren Spielern. Und von den verbliebenen Kickern können sicher Julian Igel und Elias Arneth jetzt etwas mehr Verantwortung übernehmen", skizziert der neue Bon Bosco Jugendcoach schon einmal eine mögliche Aufgabenverteilung. Dennoch sollen die letzten beiden Testspiele gegen Großbardorf und die Weichendorfer Herrenelf Aufschluss über die Besetzung der letzten Positionen geben. Während etwa zwischen den Pfosten klar ist, dass Peter Stöcklein die neue Nr. 1 werden wird, ist bei dem vom U19-Übungsleiter bevorzugten 4:2:3:1-System die Wahl des einziges Stürmers noch völlig offen. "Das könnte sowohl Silas Shubert, Juri Hebeis als auch Michael Scharrenbach sein. Alternativ könnten wir aber auch 4:4:2 spielen", überlegt Jan Scheibe noch hin und her. Dabei waren die Testspieleindrücke bisher recht wechselhaft. "In den ersten beiden Partien gab es hohe Siege, aber bei den 1:2- bzw. 0:3-Niederlagen gegen Steigerwald und Quelle Fürth hat sicher etwas die Kraft gefehlt. Trotzdem: Die Abwehr steht eigentlich schon ganz gut, doch spielerisch ist noch Luft nach oben - besonders beim letzten Pass", lautet die Zwischenbilanz. Und auch bei der Kameradschaft, auf die der neue Trainer viel Wert legt, ist man auf einem guten Weg. Dass man dagegen nach starker Vorsaison, bei der Jan Scheibe den wichtigen Partien mitunter als Zaungast beigewohnt hatte, als Ligafavorit gilt, nimmt der Jugendtrainer völlig unbekümmert: "Es gibt sicherlich drei oder vier Mannschaften, die vorne mitspielen können und zu denen wir gehören. Aber als Favoriten würde ich uns jetzt nicht bezeichnen."