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Artikel veröffentlicht am 05.03.2015 um 16:00 Uhr

Gespannter Rolf Vitzthum: "Auf den Auftakt kommt es jetzt an"

Natürlich ist die Situation für die Memmelsdorfer Junioren nicht gerade einfach. Zwei Siege, sprich sechs Punkte, muss das Schlusslicht in den verbleibenden elf Partien aufholen, um die Klasse zu schaffen - und dabei dürfen auch die Konkurrenten nicht übermäßig punkten. Dafür ist zumindest die Trainerfrage geklärt, wenn es am Sonntag zur Rückrunde nach Schweinfurt geht.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich werde bis zum Saisonende die A1- und B1-Mannschaften trainieren und auch bei den Spielen betreuen. Gott sei Dank konnten wir die Partien so legen, dass es keine Überschneidungen gibt. Marco Krötsch wird dagegen nicht mehr zurück kommen, vielleicht aber an anderer Stelle im Verein mitarbeiten," schafft Rolf Vitzthum Klarheit über die Verantwortlichkeiten in der Rückrunde. Bekanntlich wird der langjährige Jugendcoach dann im Sommer ja als Cheftrainer zu den Herren wechseln, während Rolf Lamprecht, der jetzt die Männer unter seinen Fittichen hat und das Unmögliche möglich machen soll, zum Nachwuchs wechselt.

War bei allen Partien dabei: Christopher Sowinski (re.), der auch noch zwei Treffer beisteuern konnte.

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Erste Partien entscheidend

"Ich kann zur Zielsetzung für die Rückrunde nichts sagen. Das kommt wirklich auf die ersten Spiele darauf an," so Rolf Vitzthum. Soll heißen, wenn man gleich punktet, zum Beispiel mit einem Sieg in Schweifurt, möchte man im Kampf um die höchste bayerische Spielklasse wirklich noch einmal angreifen. Ansonsten ginge es wohl darum, erhobenen Hauptes die Serie zu beenden. Ohnehin empfindet man es als Auszeichnung, so der Übungsleiter, dass man es geschafft hat, sich über mehrere Jahre in der Bayernliga zu etablieren. Wenn diese Erfolgsgeschichte jetzt im Sommer zu Ende gehen sollte, sieht man es vielleicht mit einem weinenden Auge, aber keinesfalls mit Gram. Natürlich wird die Rückrunde auch personell eine Zerreißprobe. "Eigentlich ist der Kader zu klein. Aber ich gebe niemals auf," gibt sich der Schammelsdorfer kämpferisch. Wenn sich bei den gemeinsamen Trainingseinheiten der B1- und A1-Mannschaften bis zu 36 Jungs tummeln, liegt das vor allem daran, dass man bei der U17 noch gut bestückt ist. Reine A-Jugendliche sind es bei der Bayernligavertretung etwa 15 Mann und bei der A2, die getrennt unter Daniel Staudt trainiert und in der Landesliga zu Werke geht, gar nur neun Kicker. Da heißt es, zu jonglieren, um halbwegs eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen zu bringen. "Die Jungs sind wirklich klasse. Viele spielen doppelt und das verdient den höchsten Respekt," bricht Vitzthum eine Lanze für seine Schützlinge.

Mit Daniel Staudt (in rot) kümmert sich ein Nachwuchstrainer um die A2, der selbst vor wenigen Jahren noch bei den Junioren gespielt hat.

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Keine Abmeldung

"Wir werden die Saison auch mit der Zweiten durchziehen, Personalengpässe hin oder her. Ein Rückzug in der laufenden Serie wäre für mich ein absolutes No Go", legt sich Rolf Vtzthum vorab schon mal fest. Dabei ist es sogar wahrscheinlich, dass die von Daniel Staudt trainierte Truppe, die erst sieben Treffer erzielt hat und wohl die Liga nicht halten kann, auch im nächsten Jahr am Spielbetrieb teilnimmt. "Wir haben noch zahlreiche Fußballer in der B-Jugend, so dass wir bestimmt zwei Teams stellen können. Gleichzeitig ist die Bezirksoberliga meiner Ansicht nicht so stark. Wir wollten einige Testspiele gegen BOL-Teams machen, doch deren Kader war so klein, dass sie keine Mannschaft zusammen bekommen haben," klärt der beruflich als Lehrer tätige Fußballtrainer auf. Apropos Testspiele. Bei den winterlichen Vergleichen ging es für die Memmelsdorfer Bayernligajunioren in die nähere Umgebung, teilweise gegen Herren. Dabei stand der 2:0-Niederlage in Unterleiterbach ein Remis gegen Schammelsdorf und Siege gegen Tütschengereuth, Oberhaid und Baiersdorf gegenüber. Bei seiner Arbeit mit dem Nachwuchs räumt der Lehrer ein, dass ihm seine berufliche Ausrichtung eindeutig hilft: "Durch meine Tätigkeit an der Schule weiß ich, wie die Jungs ticken." Doch der aktuelle Jugendcoach und künftige SVM-Chefcoach denkt nun schon weiter und hat natürlich Pläne weit über diese Saison hinaus: "Unser Ziel in Memmelsdorf ist es, aktuelle Jugendspieler an den Verein zu binden und ehemalige Junioren zurückzuholen. Zudem möchten wir nach den zahlreichen Wechseln bei den Verantwortlichen in der Vergangenheit, künftig wieder mehr Konstanz rein bringen," so Vitzthum. Dass ihm bei diesem Vorhaben besonders ein Verein aus dem Unterfränkischen mit viel Geld das Leben schwer macht, verhehlt er bei dieser Gelegenheit aber nicht.