Landesliga Nord der Frauen: Mit viel Ungewissheit in den Re-Start - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.09.2020 um 05:30 Uhr
Landesliga Nord der Frauen: Mit viel Ungewissheit in den Re-Start
Es wird kein leichter Re-Start. Darüber sind sich Jürgen Walter, Thomas Hofmann und Daniela Siedler einig. Deshalb geben die drei Übungsleiter als oberstes Ziel den Landesliga-Klassenerhalt aus. Denn in Zeiten der Corona-Pandemie weiß aktuell keines der Teams nach mehr als zehn Monaten ohne Pflichtspiel, wo es wirklich steht, auch weil vor allem die Veitshöchheimerinnen einige Veränderungen verkraften mussten.
Von Sebastian Schnitker
Obwohl niemand wirklich wusste, wann es tatsächlich wieder losgeht, verlief für alle die Vorbereitung grundsätzlich wie sonst auch. Natürlich brachte die fast zehnmonatige Zwangspause auch einige Schwierigkeiten mit sich. Für alle drei Mannschaften ist das Ziel zum Start der Rückrunde klar: Der Klassenerhalt.

Runter vom Abstiegsplatz

Der FC Karsbach nahm schon zeitnah nach der politischen Erlaubnis den Trainingsbetrieb wieder auf. Siedler berichtet: "Im April und Mai haben wir zweimal in der Woche Cyber-Training gemacht. Und als man sich wieder in größeren Gruppen treffen konnten sind wir Rad gefahren. Mit dem Fußballtrainng haben die Karbacher angefangen, als es grünes Licht aus der Politik gab."

Daniela Siedler
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Die Vorbereitung verlief insgesamt so wie in den Jahren zuvor auch. Nur die Ungewissheit, wann wieder Testspiele erlaubt sein würden, machte die Vorbereitung nicht einfach, so Daniela Siedler. Für sie ist der Klassenerhalt das klare Ziel. Die Übungsleiterin hofft, dass alle Spielerinnen ohne Verletzungen durch die restliche Runde kommen. Momentan rangieren die Karsbacher Frauen auf einem Abstiegsplatz und haben nur zehn Punkte auf dem Konto. Positiv für den Abstiegskandidaten ist, dass er keine Abgänge verkraften musste. Das könnte ein großes Plus sein gegenüber der Konkurrenz.

Unerwartete Personalwechsel in Veitshöchheim

Aufsteiger Veitshöchheim hingegen muss ab dem Re-Start gleich auf sieben Stammkräfte verzichten. Die Gründe sind vielfältig, so haben sich Constanze Böck, Celine Schmitt und Lena Fenzl beruflich verändert und werden fehlen. Katharina Dorscheid ist in Babypause. Die entstandene Lücke sollen die Neuen füllen. Antonia Eckhardt  (Stuttgart Ost 1886), Paula Meier (SV Weinberg), Nicole Meinrath (SG Dietmar/TBB) sind neu im Würzburger Vorort. Keine leichte Aufgabe für Jürgen Walter, dessen Team sich ebenfalls im Kampf um den Ligaverbleib befindet. Der Abstand auf die Abstiegsränge ist hauchdünn und beträgt nur zwei Zähler.

"Von einer normalen Vorbereitungsperiode auf den Tag X kann man nicht sprechen", so Walter. Denn der Übungsleiter stellt klar, dass es nach wie vor gelte, "gesund zu bleiben" und hoffentlich ganz bald wieder "Spaß am Wettbewerb" zu haben. Momentan ist Veitshöchheims Coach froh, dass es in der Mannschaft noch zu keinerlei Corona bedingte Ausfällen, obwohl es im Verein bereits einen positiven Befund gab. Gleichzeitig mahnt er, dass sich aktuell die Situation rund um das Virus langsam verschärft, erkennbar ist das an den Zahlen der Stadt Würzburg und des Landkreises Würzburg. 

Hatte einiges zu dirigieren in der Vorbereitung: Veitshöchheims Coach Jürgen Walter.
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Dünner Kader trotz vier Neuen


Auch in Frickenhausen war der Trainingsstart im Juli nicht einfach. Das Team besteht aus vielen Studentinnen, die oft zu Hause bei den Familien waren und nicht in Würzburg. Denn an der Uni gab es ein digitales Semester, so dass die Studentinnen bequem von zu Hause arbeiten konnten. "Wir haben zu Beginn des Trainingsverbots nichts gemacht, also überhaupt nicht trainiert. Der Verband hat schon früh gesagt, dass es erst im September wieder los geht", so Hofmann.

Momentan sind Semesterferien und das nächste Semester wird auch hauptsächlich digital abgehalten. Für den Trainer keine leichte Situation. Spielerinnen wie Spielführerin Tabea Rauschenberger stoßen erst jetzt wieder zur Mannschaft. Die Väth-Schwestern stehen nicht mehr zur Verfügung. Sie beginnen nach ihrem abgeschlossenen Studium nun ihr Referendariat. Der dünnen Personaldecke und der langen Pause geschuldet, verliefen die Testspiel gegen Hopferstadt und Gollhofen nicht wie gewollt. Es sei viel Luft nach oben gewesen, resümiert Hofmann. Aufgrund der Personalsituation sein die Resultate aber nicht verwunderlich. 

Tabea Rauschenberger hat gleich vier neue Mitspielerinnen bekommen, aber auch zwei verloren.
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Noch fehlt die Form


Neben einigen Verlusten schlossen sich aber auch einige Spielerinnen den Grün-Weißen an. Julia Kohl, Selin Kuruoglu, Emilia Scheder und Sophie Mende kamen vom SC Heuchelhof Würzburg, die jetzt unter dem Dach der Würzburger Kickers spielen. Scheder ist jedoch erst ab Januar 2021 spielberechtigt. Außerdem neu im Team ist Marinella Keller, die beim TSV in der Jugend kickte, zwischenzeitlich aufgehört hatte und nun wieder anfängt.

Mit Blick auf die Tabelle (7. Platz mit 14 Punkten) kann das Ziel nur der Klassenerhalt sein. Obwohl der "harte Kern" geblieben sei, werde das aufgrund des dünnen Kaders kein einfaches Unterfangen, ist sich Hofmann der Situation bewusst. "Wir müssen schauen, wie der Start verläuft Die Spielerinnen haben noch nicht wieder die Form des Winters. Ich bin froh, wenn wir am Ende der Saison über dem roten Strich stehen",so der TSV-Coach realistisch.

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Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
11
35:11
28
3
11
23:12
21
4
11
27:15
19
6
11
31:28
18
7
11
22:28
14
8
10
20:19
12
9
10
12:25
10
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12
20:27
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12
11
12:43
4
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