Lösung für den Junioren-Fußball: Das Warten hat sich gelohnt! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.06.2020 um 06:00 Uhr
Lösung für den Junioren-Fußball: Das Warten hat sich gelohnt!
Viel Kritik mussten die Verantwortlichen des BFV in den vergangenen Wochen einstecken, auch die Ungeduld im Nachwuchsbereich stieg von Tag zu Tag, ehe am Montag Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann die ersehnten Ergebnisse der LAG "Spielbetrieb Junioren und Juniorinnen" präsentieren konnte - und diese können sich wahrlich sehen lassen!
Von Marco Galuska
anpfiff.info (Tobias Kühnel)
Die Gretchenfrage "Saisonfortsetzung oder Abbruch" - die sich letztlich erst in der Nachbetrachtung der Corona-Pandemie final bewerten lässt - der BFV hat sie im Gegensatz zum Erwachsenen und Juniorinnen-Bereich für die Junioren mit einem Ende der Saison 2019/20 beantwortet. BFV-Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann erklärte dabei, dass der Abbruch im Unterschied zu den Herren unter anderen Begebenheiten zu sehen sei: "Der Fokus liegt im Juniorenbereich auf dem Breitensport. 53 Prozent der Mannschaften der C- bis F-Junioren spielen in nicht-aufstiegsberechtigten Gruppen. Der überwiegende Anteil des aufstiegsberechtigten Spielbetriebs findet zudem auf Kreisebene statt."

Ziele des Juniorenspielbetriebs beibehalten

Weißmann führt einen zweiten entscheidenden Faktor an, warum bei den Junioren die Entscheidung gegen eine Fortsetzung lautet: "Ein wesentliches Ziel des Juniorenspielbetriebs ist die alters- und entwicklungsgerechte Ausbildung, das Heranführen an den wettbewerbs- und ergebnisorientierten Spielbetrieb sowie die anschließende Eingliederung von Spielern in den Herrenfußball. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gezielte und jahrgangsübergreifend verzahnte Talentförderung." Besonders betroffen von der Regelung einer Saison nach Altersklassen sind die Jahrgänge, die von Klein- auf Kompaktfeld (ältere E-Junioren) bzw. Kompakt- zu Großfeld (ältere D-Junioren) wechseln. Mit der Entscheidung eines Abbruchs bleiben die Ziele des Juniorenspielbetriebs somit erhalten.

Kulante Aufstiegsregelung nach klaren Vorgaben

Florian Weißmann
BFV
Weil aber auch bei einigen Junioren-Spielklassen Entscheidungen zu Auf- und Abstieg getroffen werden müssen, wird für die Wertung der Tabellen die sogenannte "Quotienten-Regel" (Anzahl Punkte im Verhältnis zur Anzahl der Spiele, bis auf zwei Nachkommastellen gerundet) herangezogen. Absteigen müssen grundsätzlich nur Mannschaften, die in der Saison 2019/20 keinen Punkt erringen konnten. Aufsteigen darf prinzipiell die Mannschaft mit dem größten Quotienten, aber es könnten auch noch weitere Teams in die nächsthöhere Spielklasse aufrücken, wie Weißmann erklärt: "Damit der Rahmen nicht zu eng ist, haben wir uns entschieden, dass Vereine, deren Quotient 80 Prozent des Erstplatzierten erreicht, einen Antrag auf Aufstieg stellen können." Natürlich müssen dann Entscheidungen getroffen werden, damit die Ligen nicht zu groß werden. "Sonst spielt man ausschließlich gegen den Abstieg. Die Normalzahl und das Normsystem muss auch wieder erreicht werden", blickt Weißmann voraus. Dabei sucht man den Dialog und verspricht: "Die Umsetzung des Auf- und Abstiegs soll in Zusammenwirken mit den Vereinen erfolgen."

Flexibilität: Kleinerer Ligen, mehrere Spielgruppen und einfache Runden

Um zu große Ligen zu vermeiden, geht man bei den Junioren für die Saison 2020/21 einen anderen Weg: Die Spielgruppen werden auf eine maximale Anzahl von zehn Mannschaften begrenzt. Dadurch wird es in den meisten Spielklassen zu mehreren Spielgruppen kommen. Die Bestnote im Corona-Krisenmanagement verdient der Vorschlag im Zusammenspiel mit der ungewöhnlichen Begebenheit, dass im Herbst nur eine einfache Runde (keine Rückspiele) samt Auf- und Abstieg gespielt wird. Im Frühjahr 2021 beginnt dann ein neues Spieljahr, ebenfalls unter Beibehaltung der gleichen Altersklassen, welches ebenfalls mit dem Vollzug des Auf- und Abstiegs enden und in das Spieljahr 2021/22 übergehen wird.

Somit bietet die Lösung gerade das in Corona-Zeiten geforderte maximale Maß an Flexibilität: "Bei Unterbrechung des ersten Spieljahres im Herbst, wird dieses im Frühjahr fortgesetzt. Wir wollen auf jeden Fall ein Spieljahr zu Ende bringen", erklärt Weißmann hierzu. Und sollte Corona einen Start erst im Frühjahr 2021 ermöglichen, so wird in diesem Fall eben dann eine einfache Runde mit dem abschließenden Auf- und Abstieg zur Saison 2021/22 durchgeführt. Auch für den Hallenspielbetrieb hat man ein flexibles Modell zur Durchführung gefunden (siehe "Drei-Stufen-Plan Halle").

Nur für die älteren A-Junioren-Spieler braucht es die neuen Wechselmodalitäten 

Ein weiterer Vorteil, der sich durch die modifizierte Saison 2020/21 ergibt: Bei den Regelungen des Vereinswechsels für Junioren muss nicht neu gebastelt werden. Eine Ausnahme gibt es hier nur für die Spielern des älteren A-Junioren-Jahrgangs (siehe auch allgemein "Einsatz in Herremannschaften"). Die Spieler des Jahrgangs 2002 bilden eine Ausnahme. Sie gelten im neuen Spieljahr als A-Juniorenspieler des älteren Jahrgangs und werden wechseltechnisch gemäß der Spielordnung behandelt. Hier wurden für den Sommer 2020 abweichende Regelungen getroffen.

Webinare und Service-Mail für Vereine

Für Rückfragen ist die aufgegliederte LAG Junioren unter der Mailadressen erreichbar: lag-junioren@bfv.de erreichbar. In den nächsten Tagen stehen zudem Webinare mit den Vereinen in den Bezirken an. Dort wird dann die Vorgehenweise noch einmal erläutert.

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Drei-Stufen-Plan Halle

Die Durchführung der Bayerischen Hallenmeisterschaften ist grundsätzlich geplant, hängt jedoch von der Freigabe für Hallenwettkampfbetrieb durch die Bayerische Staatsregierung ab. Der Verbands-Jugendausschuss hat einen Drei-Stufen-Plan entwickelt, der je nach Freigabezeitpunkt greift:

- Sofern ab November 2020 die Sporthallen für den Wettkampfbetrieb freigegeben werden, beginnen die Hallenmeisterschaften mit den Gruppen- und Kreisqualifikationsturnieren.

- Bei einer Freigabe ab Januar 2021 entfallen die Qualifikationsturniere auf Kreisebene und der Einstieg erfolgt mit dem Qualifikationsturnieren auf Bezirksebene.

- Können diese Turniere nicht bis spätestens eine Woche vor der jeweils terminierten bayerischen Endrunde durchgeführt werden, werden ausschließlich die Endrunden gespielt. Die Ermittlung des Teilnehmerfeldes erfolgt nach Meldung der Mannschaften und der Platzierung im Meisterschaftsspielbetrieb.


Einsatz in Herrenmannschaften

Einsatz von A-Junioren in Herrenmannschaften

Der Jahrgang 2001 hat bereits zum 1. August 2019 ein Sonder-Spielrecht in Herren-Mannschaften erhalten. Der Jahrgang 2002 – als junger A-Junior – erhält mit Vollendung des 18. Lebensjahres dieses Sonder-Spielrecht. Zum 1. September 2020 betrifft dies ca. 70 Prozent der Spieler dieses Jahrgangs. Bei einer Saisonverlängerung haben ab September mindestens 85 Prozent aller aktuellen A-Juniorenspieler ein Sonder-Spielrecht in Herrenmannschaften.

Dieser Umstand lässt befürchten, dass es zu einer erhöhten Anzahl an Abmeldungen von A-Junioren-Teams – insbesondere auf Kreisebene – kommen wird. Eindämmen lässt sich dies lediglich durch einen Entzug des Sonder-Spielrechts (z.B. für Spieler, die nach dem 12. März 2002 geboren wurden; angelehnt an die Einstellung des Spielbetriebs zum 13. März 2020). Dem sukzessiven, konsequenten und altersgerechten Heranführen an den Herrenbereich würde diese Vorgehensweise jedoch widersprechen.

Im Rahmen des Abbruchs rücken die Jahrgänge auf. Ein Spieler des Jahrgangs 2002 gilt als älterer A-Junior, ein Spieler des Jahrgangs 2003 als junger A-Junior. Dadurch wird das Einsatzrecht im Herrenbereich durch A-Juniorenspieler eingeschränkt und schützt damit den Juniorenspielbetrieb.

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