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Artikel veröffentlicht am 10.04.2020 um 19:30 Uhr
Die Würzburger Kickers lieben: Steffen Krapf liefert 111 Gründe dafür
MAGAZIN Vergangener Zweitligaglanz, respektables Halten im Profigeschäft der dritten Liga. Das sind wohl die Dinge, die der aktuelle Kickersfan mit den Rothosen in Verbindung bringt. Dass der Verein vom Dalle aber mehr Geschichten zu bieten hat in seiner 113-jährigen Geschichte, das zeigt 'Lokalheld' Steffen Krapf in seinem Buch '111 Gründe, die Würzbugrer Kickers zu lieben'.
Von Bastian Reusch
"Ob Würzburg denn überhaupt einen Fußballverein hat, muss man den Aufmüpfigen Auswärtigen längst nicht mehr erklären. Wenn aber doch ein paar Argumente fehlen, bietet sieses Buch 111 Gründe, die Roten vom Dalle zu lieben", heißt es im Vorwort von Steffen Krapf. Der Sportjournalist und Autor hat auf gut 280 Seiten viele Gründe zusammengefasst, die eine Entscheidungshilfe bieten, ob man die Würzburger Kickers lieben darf. In der Domstadt am Main kann dies durchaus als Hilfestellung gesehen werden, denn durch die schier ewig dauernde Konkurrenz zum Würzburger FV ist die unterfränkische Metropole praktisch gespalten.

Die facettenreiche Geschichte eines Fußballvereins

Schon bei der Kapiteldurchsicht merkt der Leser, dass es sich bei  '111 Gründe, die Würzburger Kickers zu lieben' nicht nur um eine Aufzählung verschiedener toller Aspekte des Traditionsvereins handelt. Anekdotenhaft übernimmt Krapf praktisch die Rolle des Vereinschronisten, von der Gründung bis in die aktuelle Zeit reichen die amüsant erzählten Geschichten, erzählen von großen Triumphen und ebenso bitteren Niederlagen. Wie facettenreich also die Geschichte eines Fußballvereins ist, erfährt man am Beispiel der Rothosen hautnah.

Hier wurde 2011 bei den Kickers noch Landesliga gespielt, gegen die SpVgg Selbitz: Torjäger Sergej Zimin (rot) gegen Andreas Geupel. Klarer Punktsieger war im Gegensatz zu der Situation meist der Heimakteur.
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Krapf stand bei seinen Recherchen nicht allein, ansonsten wäre eine dermaßene Detailtiefe, wie sie sich in seinem Werk präsentiert, wahrscheinlich überhaupt nicht möglich gewesen. "Eine bewegende wie faszinierende Vergangenheit liegt hinter dem FWK. Doch was wäre all das wert, wenn sich niemand daran erinnern könnte und niemand davon wüsste?", leitet der Autor Grund 111 ein. In diesem kommt mit Rainer Adam das lebendige Kickers-Gedächtnis zu seiner wohlverdienten Erwähnung. Seit über 50 Jahren sammelt dieser alles, was sich mit den Kickers befasst. In seinem Fundus befinden sich wahrhaftige Raritäten, wie beispielsweise das letzte verbliebene Stadionheft von der Partie des FWK gegen Schalke 04 am zweiten Juni 1946.

Hier war es immerhin schon Regionalliga, Würzburgs Keeper Daniel Tsifilis fischt die Kugel gegen Bayern Hof. 
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Als man die beste deutsche Mannschaft ihrer Zeit besiegte

Damals reisten große Klubs durch das zerstörte Deutschland und spielten für Lebensmittel bei sog. Fressspielen. Die zu diesem Zeitpunkt beste Mannschaft im Land mit Spielern wie Otto Tibulksi, Fritz Szepan oder Berni Klodt wurde allerdings von den Würzburgern mit 0:4 besiegt - und zwar von einer gesamtwürzburgischen Mannschaft. Diese Partie war die einzige, in der es mit einer Fusion zwischen den Kickers und dem WFV tatsächlich einmal geklappt hat. Anosnsten herrschte in den vielen Jahren der ausgespielten Stadtderbys stets eine brachiale Stimmung, die das sonst so beschauliche Würzburg regelmäßig in Ausnahmezustand versetzte. Dennoch betont Krapf ebenso die beflügelnde Wirkung dieser langen Konkurrenz.

Mit Bernd Hollerbach ging es für eine Spielzeit bis hinauf in die zweite Liga. Warum dieser die Journalisten regelrecht zur Verzweiflung brachte, gibt es ebenfalls zu lesen. 
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Gemütlich auf der Coach oder auf dem Balkon

Aber nicht nur für den suchenden, eventuell neuen Fan der Kickers ist das Buch interessant, sondern ebenso für langjährige Kickers-Anhänger. Wie eine Geschichtsstunde mit vielen neuen Aspekten und Anekdoten aus der gut 113 Jahre dauernden Historie des Clubs mag es für den ein oder anderen anmuten. Die Gründung 1907, der Umzug 1967 ins Dallenbergstadion, die verhinderte Fusion zwischen Rot und Blau durch einen Boxer 1933 oder das Kommen und Gehen der jüngsten Zweitligazugehörigkeit, etwas Neues dürfte für jeden dabei sein. Durch die 111 Unterteilungen kann man Krapfs Buch einfach gemütlich auf der Couch lesen, ob nun für eine fünfminütige Lesesession, oder eine abendfüllende Lektüre, das ist jedem selbst überlassen.

Das Buch gibt es für 12,99 € im Handel zu erwerben.

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Steckbrief S. Krapf

Steffen Krapf
Alter
40
Geburtsort
Werneck
Wohnort
Schweinfurt
Nation
Deutschland
Beruf
Freier Journalist
Herausgeber des Würzburger Sportmagazins Lokalheld, das einmal im Monat erscheint.

Der Lokalheld

Der Lokalheld erscheint mittlerweile im sechsten Jahr. In über 100 Ausgaben des Sportmagazins werden die Leser monatlich mit Hintergrundberichten, News und Interviews von den Würzburger Spitzensportteams (Würzburger Kickers, s.Oliver Würzburg, DJK Rimpar Wölfe) versorgt. Aber natürlich kommen auch die kleinen Lokalheldinnen und Lokalhelden in der Berichterstattung nicht zu kurz. Das Magazin erscheint jeden Monat kostenlos an über 100 Auslagestellen in Würzburg.

Daten Würzburger Kickers

FC Würzburger Kickers
Gründung: 17.11.1907
Mitglieder: 1100
Farben: Rot-Weiß
Abteilungen: Fußball, Boxen, Tischtennis
Internet: http://www.wuerzburger-kickers.de
Vereinshymne: ja (Link)

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