Kreisliga statt Bundesliga: Alltag nach dem Fußball-Schmankerl - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.08.2021 um 14:00 Uhr
Kreisliga statt Bundesliga: Alltag nach dem Fußball-Schmankerl
Man muss wohl weit zurückgehen, um sich eine ähnliche Stimmung im Hans-Walter-Wild-Stadion wie am vergangenen Samstag gegen Arminia Bielefeld in Erinnerung zu rufen. Jetzt hofft Trainer Timo Rost, dass seine Mannschaft aus dieser mitreißenden Partie Profit schöpft. Allerdings gibt es zunächst ein völliges Kontrastprogramm in Pokalwettbewerb.
Von Hans-Jürgen Wunder
Es war wohl mehr als das branchenübliche Kompliment des Großen an den Kleinen, als der Bielefelder Coach Frank Kramer nach aufwühlenden 90 Pokalminuten meinte: "Kompliment an Bayreuth, die uns alles abverlangt haben - bis zur letzten Minute. Wir mussten sehr viel arbeiten und aufwenden für den Sieg." Immerhin war der Bundesligist beim 6:3-Erfolg mit einem blauen Auge davongekommen, denn nach dem 3:3-Ausgleich kam der hohe Favorit mächtig ins Wanken. "Wer weiß, wie die Partie ausgeht, wenn uns das 4:4 gelingt. Denn eigentlich hatten wir in dieser Phase das Momentum auf unserer Seite", trauerte SpVgg-Coach Timo Rost, der ebenso wie sein Kollege eine Fürther Vergangenheit hat, der möglichen Sensation hinterher. Aber auch ohne den ganz großen Wurf sorgten die Altstädter für eine Fußballstimmung, die eigentlich nur ältere Zeitgenossen von der Spielstätte am Ellrodweg kennen. "Es war teilweise wie im Tollhaus", grinste der Altstädter Coach.

Wie versteinert nehmen die Bielefelder Fans im Hintergrund den Bayreuther Ausgleich zum 3:3 zur Kenntnis.
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Konkurrenz patzt

"Leider haben wir zunächst zwei relativ einfache Gegentore bekommen", weinte auch Verteidiger Steffen Eder dem Pokalaus eine kleine Träne nach. Freilich haben sich die Altstädter bei ihrem Comeback auf der nationalen Fußballbühne mehr als teuer verkauft und sich eindrucksvoll in Erinnerung gebracht. Die Werbewirkung für die Sportstadt Bayreuth dürfte beträchtlich gewesen sein. Nicht nur Oberbürgermeister Thomas Ebersberger kann sich bestätigt fühlen, der mitunter irrationalen Kritik im Stadtparlament und von sportfernen Kreisen getrotzt zu haben. Insgeheim wird er wie Timo Rost hoffen, dass den Altstädtern in dieser Serie der Sprung in die 3. Liga gelingt. "Ich habe natürlich wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass die Konkurrenz nicht voll gepunktet hat", lächelte der Übungsleiter, als er auf das Remis des FC Bayern München 2 und des FC Schweinfurt in der Pressekonferenz angesprochen wurde. Allerdings bevorzugt der frühere Cottbusser, in erster Linie auf seine eigene Mannschaft zu blicken. Und dabei hofft er, dass seine Schützlinge einiges aus dem Pokalfight mitnimmt. "Man hat natürlich gesehen, dass gegen Mannschaft wie Bielefeld eine ganz andere Schnelligkeit gefordert ist. Auch bei der internen Kommunikation."  

Trotz des bärenstarken Auftritts seiner Mannschaft konnte Timo Rost nach dem Pokalspiel eine kleine Enttäuschung nicht verhehlen. 
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Gelingt Rückkehr zur Normalität?

Viel Zeit haben die Altstädter jetzt nicht, die aufwühlenden Erlebnisse auszukosten. Bereits am Dienstag tritt die Rost-Elf um 18 Uhr im Pokal beim SV 08 Auerbach an, der in der Weidener Kreisliga beheimatet ist. Diese Aufgabe gering zu schätzen, ist dem bescheidenen und freundlichen Übungsleiter völlig wesensfremd. "Wir wissen natürlich, dass wir nur gegen Bielefeld spielen durften, weil wir uns im Landespokal durchgesetzt haben. Entsprechend konzentriert werden wir diese Partie angehen." 

Ein echter Brocken: Arminia-Stürmer Fabian Klos (li.), hier gegen Steffen Eder, ist schon rein körperlich eine andere Liga.
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Spielstenogramm

SpVgg Bayreuth: Kolbe 3,0, Lippert 2,8 (86. Stockinger), Eder 2,1, Weber T. 3,3, Götz 2,8, Danhof 2,1 (87. Makarenko), Nollenberger 2,9 (61. Steininger 2,6), Ziereis 3,0 (86. Weimar), Kaymaz 2,5 (77. Weber F.), Knezevic 2,0, Maderer 1,5 / Zahaczewski, Moos, Golla, Chrubasik
DSC Arminia Bielefeld: Ortega Moreno 3,3, Pieper 2,8 (90. Ramos), Nilsson 2,4, Laursen 2,0, Brunner 3,1 (82. van der Hoorn), Schöpf 2,8 (82. Krüger), Okugawa 2,4 (89. de Medina), Kunze F. 2,4, Prietl 2,3, Klos 1,8, Lasme 1,1 / Linner, Hartel, Cherny, Serra, Gebauer
Tore: 0:1 Laursen (11., Klos), 1:1 Knezevic (14., Nollenberger), 1:2 Klos (30., Schöpf), 1:3 Lasme (51., Brunner), 2:3 Maderer (52., Danhof), 3:3 Eigentor (69., Götz), 3:4 Nilsson (74., Schöpf), 3:5 Kunze F. (79., Okugawa), 3:6 Lasme (86.)
Gelbe Karten: Weber T. - Foulspiel (4.), Weber F. (90.), Weimar (90.) / Laursen - Foulspiel (67.), Klos (90.)
Zuschauer: 5000 | Schiedsrichter: Robert Hartmann 2,0

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