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Artikel veröffentlicht am 29.01.2021 um 06:00 Uhr

Emin Türkmen beim SK Lauf : "Alle A-Jugendlichen vom letzten Jahr sind weg"

Der SK Lauf hat Emin Türkmen, den ehemaligen Trainer der B-Jugend, vor der Saison in die A-Jugend hochgezogen. Der Jugendtrainer stand vor einer großen Aufgabe, denn aus der vorherigen Saison blieb kein Spieler mehr übrig.

Von Uwe Kellner

Seit Sommer 2019 ist Emin Türkmen Jugendtrainer des SK Lauf und übernahm die B-Jugend des Vereins in der Bezirksoberliga. Die Saison verlief überdurchschnittlich gut und schnell stand der erfahrene Trainer mit seinen Jungs an der Tabellenspitze. Eigentlich wären noch mehrere Partien zu spielen gewesen, doch dann sorgte die Corona-Pandemie für einen Abbruch der Saison. Aufgrund der bis dahin gezeigten Leistungen und erspielten Punkte, durfte die B-Jugend in die Landesliga aufsteigen. Das machte den Trainer stolz.

Anders verlief die letzte Saison der A-Jugend in der Landesliga. Die Runde war geprägt von schlechten Ergebnissen und einem Trainerwechsel. Manfred Melchner, der damals auch Abteilungsleiter war, übergab an seinen Co-Trainer Thorsten Gebelein. Die U19 wäre aller Voraussicht nach aus der Landesliga abgestiegen, wurde jedoch durch den pandemiebedingten Saisonabbruch gerettet. Nach der Saison 2019/20 waren sowohl Manfred Melchner als auch Thorsten Gebelein nicht mehr im Verein und auch deren Söhne, beide haben Zwillinge, verließen die 'Greens'. Mit ihnen gingen auch alle anderen A-Jugendlichen, die in der Saison 2020/21 hätten auflaufen dürfen.

Emin Türkmen

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Aufgrund dessen lag nun alle Hoffnung auf Emin Türkmen und dessen U17-Spieler. "Alle A-Jugendlichen des letzten Jahres sind weggegangen. Deswegen bin ich mit meiner kompletten Truppe in die U19 hochgegangen. Wir haben sogar Talente drin, die noch in der B-Jugend spielen dürften", erklärt der Jugendtrainer. Zwei Spieler wurden zusätzlich aus dem älteren Jahrgang verpflichtet, aber diese haben sich bereits wieder verabschiedet, weil sie den Sprung ins Team nicht schafften. Für Emin Türkmen war dieser Prozess nicht komplett neu, denn bereits als Jugendcoach bei der Quelle spielte er teils mit dem jüngeren Jahrgang.

An Härte dazugewinnen

Der SK Lauf musste aufgrund der Turbulenzen und des Spielerschwunds seine A2 aus dem Spielbetrieb nehmen, die immerhin in der Bezirksoberliga gespielt hatte. Das ist schade, aber zumindest wurde die A1, die in der Regel das Aushängeschild der Jugendarbeit eines Vereins ist, wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht. In der verkürzten Saison der Landesliga Mitte hat die U19 vier Spiele absolviert, davon eines gewonnen und zwei unentschieden gespielt. "Wir stehen mit unserer jungen Mannschaft gut da. Das Ziel ist natürlich der Klassenerhalt", so Emin Türkmen. "Ich habe mich vor der Saison auch gar nicht weiter um Spieler bemüht, weil ich wusste, dass es mit den Jungs klappen wird." Vier Partien stehen in der Landesliga noch aus. Emin Türkmen kann sich vorstellen, dass man diese ab April noch unterbringen und die Saison zu Ende spielen kann.

Neben dem Klassenerhalt ist das Ziel des Trainers, seine Nachwuchskicker für den Herrenbereich fit zu machen. In der Vorbereitung auf die aktuelle Runde hat er sogar Testspiele gegen Erste Mannschaften ausgemacht, um seine Spieler an die nötige Härte zu gewöhnen, die sie für die Landesliga brauchen. "Den Jungs hat es gefallen, gegen Herrenteams zu spielen", so der Trainer. An der fehlenden körperlichen Spielweise mancher Talente wollte er arbeiten. "Es reicht nicht nur zu kicken, manchmal muss man sich auch körperlich durchsetzen können." Für den Sprung in den Herrenbereich findet Emin Türkmen diesen Punkt wichtig. Trainingsarbeit im taktischen und technischen Bereich stehen natürlich ebenfalls auf dem Programm.

Philipp Baumüller ist weiterhin Emin Türkmens Co-Trainer beim SK Lauf.

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Ein Jahr Ausbildung fehlt

Durch die fehlenden Punktspiele und Trainingseinheiten aufgrund der Corona-Pandemie haben die jungen Fußballer viel wichtige Zeit ihrer fußballerischen Ausbildung eingebüßt. "Ein Jahr fehlt. Deswegen liegt es an uns Trainern, dass die Jungs dieses Defizit beim Übertritt in den Herrenbereich so wenig wie möglich spüren", nimmt sich Emin Türkmen vor. Genauso wie letzte Saison unterstützt ihn dabei weiterhin sein Co-Trainer Philipp Baumüller. "Wir haben dieselbe Denkweise. Ich bin froh, dass er weitergemacht hat. Das klappt sehr gut", lobt Emin Türkmen. Dadurch dass seine Mannschaft nur aus Spielern des jüngeren Jahrgangs besteht, haben die Nachwuchsspieler im Normalfall noch eine Saison Zeit, bevor sie zu den Herren wechseln. Bis es mit der Saison weitergeht, lässt der Trainer seine Spieler an der langen Leine und setzt auf Eigenverantwortung. "Das klappt gut. Wenn es wieder losgeht, werden wir nicht bei Null anfangen."