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Artikel veröffentlicht am 30.09.2020 um 15:15 Uhr

Favoritenrolle zwar klar, aber: Wird die Quelle wieder zu Schwabachs Angstgegner?

Entscheidend ist auf dem Platz: Diese landläufige Weisheit wird auch am Freitagabend (19 Uhr) wieder gelten, wenn der aktuelle Tabellenzweite SC 04 Schwabach seine starke Form auch im Heimspiel gegen die SG Quelle Fürth demonstrieren möchte. Im Vorfeld spielen aber auch Zahlen und Statistiken eine Rolle. Für die laufende Saison spricht alles für die Schwabacher, die direkten Duelle indes deutlich für die Fürther.

Von Marco Galuska

In Schwabach sprudelte die SG Quelle Fürth regelmäßig.

fussballn.de / Kastner

Mit nur einem Punkt war die SG Quelle Fürth in der vergangenen Saison gestartet, um dann gegen den damaligen Tabellenführer mit einem 5:2-Sieg einmal mehr den Angstgegner der Schwabacher zu geben. Im Rückspiel in Schwabach gewann die Quelle mit 3:0. Im Hinspiel dieses Spieljahres gab es eine 1:1-Punkteteilung, bei der Quelle-Coach Serdal Gündogan schon wahrgenommen hat, dass die Schwabacher nicht unbedingt gerne gegen die Fürther spielen. "Wenn man da etwas hineininterpretieren möchte, dann ist es wohl eher so, dass man sich ein wenig mehr mit einem Angstgegner beschäftigt als dass man sich auf einen Lieblingsgegner freut. Aber jedes Spiel ist sowieso neu. Wenn wir sagen, dass uns der Gegner liegt, würden wir uns das viel zu einfach machen."

21. April 2012: der letzte Schwabacher Sieg mit Gündogan gegen die Quelle

Serdal Gündogan kommt immer wieder gerne nach Schwabach zurück, wo einst seine Trainerlaufbahn begonnen hatte.

fussballn.de / Schlirf

Der letzte Sieg der Nullvierer in einem Pflichtspiel gegen die SG Quelle datiert aus der letzten BOL-Saison im April 2012. Damals spielte Serdal Gündogan noch selbst im SC-Trikot. "Ich habe in Schwabach eine tolle Zeit erlebt - sowohl als Spieler damals mit Leuten wie Achim Beierlorzer, aber auch später, als ich dann für Ahmet Koc als Spielertrainer eingesprungen bin. Ich freue mich immer wieder auf das Wiedersehen in Schwabach", betont der 42-Jährige, der seit 2018 die Ex-Versandhauskicker coacht. Die erfolgreiche Bilanz gegen Schwabach konnte Gündogan mit seiner Quelle fortsetzen. In den letzten dreieinhalb Spieljahren in der Landesliga konnte Schwabach gerade einmal zwei Remis holen - daheim verlor man gegen die Dambacher immer.

In Schwabach machte bislang immer die Quelle in der Landesliga das Rennen.

fussballn.de / Strauch

Springt man aber von der Vergangenheit in die Gegenwart, so stellt sich die Frage nach der Favoritenrolle nicht wirklich. Während die Truppe aus der Goldschlägerstadt auf Rang zwei geklettert ist, muss man in der Kleeblattstadt die Relegationsplätze nach unten im Auge behalten. "Schwabach ist gut drauf, das haben die Ergebnisse zuletzt gezeigt", lobt Gündogan das Team seines früheren Mitspielers aus Brucker Zeiten, Jochen Strobel. Sein Team sieht der Fürther Trainer aber trotzdem nicht chancenlos: "Unsere Leistung gegen Neudrossenfeld war absolut in Ordnung und stimmt mich zuversichtlich. Eigentlich war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, dass wir am Ende ohne Punkte aus dem Spiel gegangen sind. Wir erspielen uns mehr Chancen als der Gegner, müssen dennoch aus den Fehlern lernen, damit wir auch Zählbares mitnehmen. Ich glaube an unsere Chance in Schwabach, wenn wir eine ähnliche Leistung wie zuletzt abliefern."

Tabellenplatz spiegelt Leistung nicht wider

Panik will der Quelle-Coach aber auch trotz der nicht sonderlich komfortablen Tabellensituation keineswegs aufkommen lassen: "Wir haben ein verdammt schweres Auftaktprogramm, das wussten wir vorher, aber wir nehmen es so an, bleiben ruhig und müssen an den guten Auftritt anknüpfen - vielleicht noch ein bisschen mehr abrufen, dann bin ich überzeugt, dass auch die Punkte kommen werden. Die Truppe ist fit, homogen und die Stimmung gut, auch wenn der Tabellenplatz derzeit nicht so wirklich unsere Leistung widerspiegelt."

Während Gündogan hofft, dass sein Team auch tabellarisch in ruhigere Gefilde kommt, sieht er Schwabach als einen heißen Kandidaten für Rang zwei: "Sie haben einen super Start hingelegt, haben ihre Hausaufgaben erledigt. Aber dennoch glaube ich, dass das um die Relegation ganz eng bleibt. Neudrossenfeld hat auch gezeigt, was sie können. Und Buch sollte man nie abschreiben, die werden da weiter mitmischen." Und wer weiß, vielleicht mischt auch die Quelle indirekt die Karten weiter oben wieder neu.

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