Der Sieger ist – wie fast immer im letzten Jahrzehnt – der FC Sevilla.
Man könnte darauf wetten, dass die Spanier im nächsten Jahr wieder
triumphieren. Oder wetten Sie lieber auf die Bundesliga? Auf jeden Fall sollten
Sie sich vorher den Comeon 2020 Bonus nicht entgehen lassen.
Die Vorrunden
Nach Qualifikationen und Playoff-Spielen und der Auslosung in Monaco standen
dann die 48 Teams fest, die in 12 Gruppen zu je vier Mannschaften die
Gruppenphase bestritten. Die beiden besten Mannschaften aller Gruppen ergaben in Kombination
mit acht Teams, die in ihrer Champions League-Gruppe den dritten Platz
erreicht hatten, die Teilnehmer der Finalrunde, die mit dem Sechzehntelfinale
startete. Aus deutscher Sicht überstanden Bayer 04 Leverkusen, Eintracht
Frankfurt und der VfL Wolfsburg die Gruppenphase, während Borussia
Mönchengladbach ausschied.
Alle deutschen Vertreter erreichten dann das Achtelfinale, ab dem keine Mannschaften
mehr gesetzt waren und theoretisch Teams aus dem gleichen Land einander
zugelost werden konnten. Ab dieser Runde kam es dann zu Einschränkungen im
Spielbetrieb, die der Covid 19-Pandemie geschuldet waren. Manche Begegnungen
wurden verschoben oder fanden unter Ausschluss des Publikums statt. So wurde
zum Beispiel das Rückspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Basel
zunächst abgesagt, bevor sich dann beide Clubs darauf einigen konnten, das
Rückspiel (wie schon das Hinspiel!) in Frankfurt auszutragen. Die Frankfurter
scheiterten ebenso wie der VfL Wolfsburg (die Niedersachsen verloren 1:2 und
0:3 gegen Donetzk aus der Ukraine), während Bayer 04 Leverkusen mit zwei Siegen
gegenüber Glasgow Rangers die Oberhand behielt und ins Viertelfinale einzog.
Das Finalturnier
Zwischen dem 05. und dem 21. August wurde dann das Finalturnier durchgeführt.
Der Fußballverband gab den Zuschlag den Bewerbern aus Nordrhein-Westfalen (die
Spiele fanden ohne Fans in Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg statt)
und entschied, dass an dem ursprünglich vorgesehenen Austragungsort Danzig das
folgende Finale im Jahr 2021 gespielt werden soll. Das Turnier im Westen
Deutschlands wurde ohne Rückspiele ausgetragen, ein Sieg nach 90 Minuten (in
einem Fall war eine Verlängerung nötig) qualifizierte für die nächste Runde.
Dabei setzte sich der spätere Siegen Sevilla mit 1:0 gegen die Wolverhampton
Wanderers durch, Schachtar Donezk triumphierte mit 4:1 gegen den FC Basel,
Manchester United bezwang bezwang den FC Kopenhagen mit 1:0 in der Verlängerung
und Inter Mailand besiegte den letzten deutscher Vertreter Bayer Leverkusen mit
2:1. Leverkusen
hatte in der Bundesliga knapp hinter Borussia
Mönchengladbach den fünften Platz belegt und die Champions League verpasst und
hätte diesen lukrativsten Wettbewerb mit einem Sieg im Finalturnier der Euro
League noch erreichen können. Das Endspiel durfte dann (wieder einmal) der FC Sevilla bestreiten,
der im Halbfinale mit 2:1 gegen Manchester United gewinnen konnte, und in Köln
auf Inter Mailand traf, die in Düsseldorf 5:0 gegen Schachtar Donezk siegten.
Das Endspiel
In einem vor allem in der ersten Halbzeit spektakulären und temporeichen
Endspiel setzte sich der FC Sevilla durch und rettete die Ehre der spanischen
Liga, deren Topteams Real Madrid und FC Barcelona in der Champions League
enttäuschten.
Es ging von Beginn an mit Tempo, Turbulenzen und Toren los, was man bei diesen
zwei defensivstarken Mannschaften im Vorfeld nicht unbedingt hätte erwarten
können.
Nach wenigen Sekunden wähnte sich Reguilon von einem Ellbogenschlag seines
Mailänder Gegenspielers d'Ambrosio getroffen und ging zu Boden. Postwendend
bekam Inter einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Diego Carlos Romelu Lukaku
auf den Fuß gestiegen war. Der belgische Angreifer in Reihen der Mailänder trat
selbst an und verwandelte sicher (5.). Doch die Spanier waren um keine Antwort
verlegen. Luuk de Jong, der einzige Akteur beider Mannschaften, der im
Halbfinale noch auf der Bank gesessen hatte, verwertete eine mustergültige
Flanke von Jesus Navas per Kopf (12.). Es ging weiter mit bissigen Zweikämpfen
und gefährlichen Szenen vor beiden Toren. So traf erneut der Ex-Gladbacher de
Jong per Kopf in der 33. Minute und drehte somit das Spiel. Bis zur Pause
blieben vor allem die Kopfbälle gefährlich. In der 36. Minute wuchtete der mit
nach vorne geeilte Godin eine Flanke von Brozovic ins Netz zum 2:2
Halbzeitstand.
Nach dem Wechsel verlegten sich beide Teams mehr aufs Verteidigen und darauf,
die Räume für den Gegner eng zu machen. Die Zweikämpfe wurden weiterhin
verbissen geführt, aber Torraumszenen blieben lange Mangelware. In der 65.
Minute hätte Lukaku beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, aber er scheiterte
am hervorragend abwehrenden Bono. "Besser" machte er es zehn Minuten
später, als er einen Fallrückzieher von Diego Carlos abfälschte und damit
seinen eigenen Keeper überwand. Durch dieses Eigentor lagen die Spanier wieder
knapp vorne und sollten den 3:2-Sieg am Ende über die Zeit bringen, auch wenn
Inter-Trainer Conte direkt drei frische Angreifer einwechselte - das war für
die Spanier der sechste Triumpf in diesem Wettbewerb.
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