Saison 2019/20: Zusammenfassung und Analyse der Europa League - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.09.2020 um 18:00 Uhr
Saison 2019/20: Zusammenfassung und Analyse der Europa League
ANZEIGE Der 49. Durchgang der Europa League wird nicht nur wegen des spektakulären Endspiels lange in Erinnerung bleiben, sondern auch, weil die Saison mit insgesamt 422 Tagen die längste in der Geschichte dieses Wettbewerbs war. Ende März wurden die Spiele erstmalig ausgesetzt wegen der Covid 19-Pandemie, um dann in einem finalen Turnier in Nordrhein-Westfalen (Köln, Düsseldorf, Schalke, Duisburg) zu Ende geführt zu werden.
Von Manni Meisenkaiser
Pixabay | pixel2013
Der Sieger ist – wie fast immer im letzten Jahrzehnt – der FC Sevilla. Man könnte darauf wetten, dass die Spanier im nächsten Jahr wieder triumphieren. Oder wetten Sie lieber auf die Bundesliga? Auf jeden Fall sollten Sie sich vorher den Comeon 2020 Bonus nicht entgehen lassen.

Die Vorrunden

Nach Qualifikationen und Playoff-Spielen und der Auslosung in Monaco standen dann die 48 Teams fest, die in 12 Gruppen zu je vier Mannschaften die Gruppenphase bestritten. Die beiden besten Mannschaften aller Gruppen ergaben in Kombination mit acht Teams, die in ihrer Champions League-Gruppe den dritten Platz erreicht hatten, die Teilnehmer der Finalrunde, die mit dem Sechzehntelfinale startete. Aus deutscher Sicht überstanden Bayer 04 Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg die Gruppenphase, während Borussia Mönchengladbach ausschied.

Alle deutschen Vertreter erreichten dann das Achtelfinale, ab dem keine Mannschaften mehr gesetzt waren und theoretisch Teams aus dem gleichen Land einander zugelost werden konnten. Ab dieser Runde kam es dann zu Einschränkungen im Spielbetrieb, die der Covid 19-Pandemie geschuldet waren. Manche Begegnungen wurden verschoben oder fanden unter Ausschluss des Publikums statt. So wurde zum Beispiel das Rückspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Basel zunächst abgesagt, bevor sich dann beide Clubs darauf einigen konnten, das Rückspiel (wie schon das Hinspiel!) in Frankfurt auszutragen. Die Frankfurter scheiterten ebenso wie der VfL Wolfsburg (die Niedersachsen verloren 1:2 und 0:3 gegen Donetzk aus der Ukraine), während Bayer 04 Leverkusen mit zwei Siegen gegenüber Glasgow Rangers die Oberhand behielt und ins Viertelfinale einzog.


Das Finalturnier

Zwischen dem 05. und dem 21. August wurde dann das Finalturnier durchgeführt. Der Fußballverband gab den Zuschlag den Bewerbern aus Nordrhein-Westfalen (die Spiele fanden ohne Fans in Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg statt) und entschied, dass an dem ursprünglich vorgesehenen Austragungsort Danzig das folgende Finale im Jahr 2021 gespielt werden soll. Das Turnier im Westen Deutschlands wurde ohne Rückspiele ausgetragen, ein Sieg nach 90 Minuten (in einem Fall war eine Verlängerung nötig) qualifizierte für die nächste Runde. Dabei setzte sich der spätere Siegen Sevilla mit 1:0 gegen die Wolverhampton Wanderers durch, Schachtar Donezk triumphierte mit 4:1 gegen den FC Basel, Manchester United bezwang bezwang den FC Kopenhagen mit 1:0 in der Verlängerung und Inter Mailand besiegte den letzten deutscher Vertreter Bayer Leverkusen mit 2:1. Leverkusen hatte in der Bundesliga knapp hinter Borussia Mönchengladbach den fünften Platz belegt und die Champions League verpasst und hätte diesen lukrativsten Wettbewerb mit einem Sieg im Finalturnier der Euro League noch erreichen können. Das Endspiel durfte dann (wieder einmal) der FC Sevilla bestreiten, der im Halbfinale mit 2:1 gegen Manchester United gewinnen konnte, und in Köln auf Inter Mailand traf, die in Düsseldorf 5:0 gegen Schachtar Donezk siegten.

Das Endspiel

In einem vor allem in der ersten Halbzeit spektakulären und temporeichen Endspiel setzte sich der FC Sevilla durch und rettete die Ehre der spanischen Liga, deren Topteams Real Madrid und FC Barcelona in der Champions League enttäuschten.
Es ging von Beginn an mit Tempo, Turbulenzen und Toren los, was man bei diesen zwei defensivstarken Mannschaften im Vorfeld nicht unbedingt hätte erwarten können.

Nach wenigen Sekunden wähnte sich Reguilon von einem Ellbogenschlag seines Mailänder Gegenspielers d'Ambrosio getroffen und ging zu Boden. Postwendend bekam Inter einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Diego Carlos Romelu Lukaku auf den Fuß gestiegen war. Der belgische Angreifer in Reihen der Mailänder trat selbst an und verwandelte sicher (5.). Doch die Spanier waren um keine Antwort verlegen. Luuk de Jong, der einzige Akteur beider Mannschaften, der im Halbfinale noch auf der Bank gesessen hatte, verwertete eine mustergültige Flanke von Jesus Navas per Kopf (12.). Es ging weiter mit bissigen Zweikämpfen und gefährlichen Szenen vor beiden Toren. So traf erneut der Ex-Gladbacher de Jong per Kopf in der 33. Minute und drehte somit das Spiel. Bis zur Pause blieben vor allem die Kopfbälle gefährlich. In der 36. Minute wuchtete der mit nach vorne geeilte Godin eine Flanke von Brozovic ins Netz zum 2:2 Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel verlegten sich beide Teams mehr aufs Verteidigen und darauf, die Räume für den Gegner eng zu machen. Die Zweikämpfe wurden weiterhin verbissen geführt, aber Torraumszenen blieben lange Mangelware. In der 65. Minute hätte Lukaku beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, aber er scheiterte am hervorragend abwehrenden Bono. "Besser" machte er es zehn Minuten später, als er einen Fallrückzieher von Diego Carlos abfälschte und damit seinen eigenen Keeper überwand. Durch dieses Eigentor lagen die Spanier wieder knapp vorne und sollten den 3:2-Sieg am Ende über die Zeit bringen, auch wenn Inter-Trainer Conte direkt drei frische Angreifer einwechselte - das war für die Spanier der sechste Triumpf in diesem Wettbewerb.

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