Online Sportwetten: Wie legal sind Online Sportwetten in Deutschland? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.12.2019 um 14:30 Uhr
Online Sportwetten: Wie legal sind Online Sportwetten in Deutschland?
Die Fußball-Saison läuft auf Hochtouren und ist nicht nur in der 1. Bundesliga spannender denn je. Das führt einerseits zu steigenden Einschaltquoten und andererseits auch zur vermehrten Abgabe von Sportwetten. Doch wie sehen eigentlich aktuell die gesetzlichen Regelungen aus? Ist die Abgabe von Tipps auf den Lieblingsverein erlaubt und was soll sich im nächsten Jahr ändern? Wir beantworten die gängigsten Fragen?
Von Manni Meisenkaiser
Lupe, Laptop und Geld auf grünem Untergrund.
Bevor Sportwetten abgegeben werden, sollten sich Interessierte zunächst mit der hierzulande geltenden Rechtslage auseinandersetzen.
Pixabay.com

Millionen von Menschen schließen hierzulande jedes Jahr Sportwetten auf die Bundesliga, Champions League und Co. ab. Dabei kam im vergangenen Jahr ein insgesamt eingesetzter Betrag von 8,8 Milliarden Euro zusammen. Viele Tipper unterliegen dem Irrglauben, dabei ausschließlich legal zu handeln – illegale Portale würden doch sicherlich schnell aus dem Netz verschwinden? Ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Auf vielen Seiten wird die problematische Rechtslage von Sportwetten hierzulande thematisiert – bussgeldakatalog.org schreibt von der langen Geschichte, die die Regulierung des Glücksspiels im Allgemeinen und die der Sportwetten im Speziellen aufweist. Demnach begann alles mit dem ursprünglichen Glücksspielstaatsvertrag aus 2008, in dem das staatliche Glücksspielmonopol konstituiert wurde. Anno 2012 wurde dies aufgelöst, sodass sich maximal 20 private Wettanbieter für eine Konzession bewerben konnten. Drei Jahre später wurde das Verfahren gestoppt - die bis dato ausgestellten Lizenzen sind gültig, weitere gibt es nicht.

Was sieht das europäische Recht bezüglich Sportwetten vor?

Doch was ist dann mit den vielen anderen Sportwettenanbietern, die im Netz mengenmäßig die Grenze von 20 um ein Vielfaches übersteigen? Sie alle eint, dass sie nicht über eine in Deutschland erteilte Konzession verfügen. Stattdessen sind die Unternehmen meist von in der EU gelegenen Steueroasen mit einer europäischen Lizenz ausgestattet worden.

Diese befähigt die Bookies dazu, auch deutschen Kunden die Abgabe von Tipps zu ermöglichen, da in dem übergeordneten EU-Recht die sogenannte Dienstleistungsfreiheit festgeschrieben ist. Diese besagt, dass ein in der EU ansässiges Unternehmen seine Produkte und Dienstleistungen in jedem anderen Mitgliedstaat offerieren darf.

Diese Änderungen sind für den 1. Januar 2020 vorgesehen

Da die rechtliche Lage verwirrend ist und laut tagesschau.de häufig ignoriert wird, soll sich am 1. Januar 2020 etwas ändern. Mitte März 2019 haben sich die Ministerpräsidenten der Länder auf den dritten Glücksspieländerungsstaatsvertrag verständigt, der vorübergehend bis zum 30. Juni 2021 gelten soll. Dieser sieht bezüglich der Sportwetten vor, dass sich sämtliche private Anbieter für eine offizielle Konzession bewerben können, die die bestehenden Auflagen erfüllen.

Ab dem 1. Januar 2020 soll eine Experimentierphase starten, in der die neuen Regelungen auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht werden sollen. Insgesamt kommt damit seit Jahren mal wieder Bewegung in die Legalisierung von Sportwetten und eine Öffnung des Marktes. Wie gut die Umsetzung konkret funktionieren wird, bleibt abzuwarten.

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